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Ein weihnachtlicher Schatz aus dem Universitätsarchiv:

...Wer die Weihnachtszeit auch mit Schlössern verbindet, wie wir sie etwa aus Märchenproduktionen wie „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ als Adventszeitklassiker kennen, der oder die mag sich vielleicht auch an Geschichten zu unserem Osnabrücker Schloss erfreuen. Die Universität Osnabrück bietet den amtierenden Leitungen nämlich ein besonderes Privileg, das nicht jede moderne Universität zu bieten hat: Die Präsident*innen werden automatisch auch zu „Schlossherren“ (um aus der vorliegenden, nicht konsequent gegenderten Quelle zu zitieren).

Da ein lebenslanges Wohnrecht in der heutigen Zeit wohl nur schwierig durchzusetzen wäre, wurde dem ersten Rektor bzw. Präsidenten der Universität Osnabrück, Manfred Horstmann, anlässlich seines 60. Geburtstags im Jahr 1988 von seinen „Bediensteten“ immerhin ein besonderes Präsent überreicht. Es handelte sich um Pläne des Schlosses aus dem Jahr 1763, mehrfach „copiiret“ und anlässlich des Geburtstags noch einmal kopiert, in einem Buch zusammengebunden und mit einer Einleitung versehen.

Das Schlossareal hat sich in den vergangenen Jahrhunderten durch absichtliche und unabsichtliche Veränderungen gewandelt, aber noch heute ist auf dem Überblicksplan das Schlossgebäude und der „Neue Graben“ gut erkennbar. Man mag es heute durchaus als sympathisch sehen, dass die Universitätsleitungen sich nicht im Haupthaus, sondern im Seitenflügel niedergelassen haben, wo früher „Küche“, „Conditorey“ und „Pagen Zimmer“ untergebracht waren. Der Gärtner wohnte aber dort, wo heute wiederum die Küche, sprich – die Mensa – zu finden ist. Das mit dem damaligen Taubenhaus am ehesten vergleichbare Rechenzentrum fände heute wohl kaum mehr Platz im Schlossgarten. Im Hinblick auf den Arbeitsschutz sei auf die schon damals sehr fortschrittliche Positionierung des „Spritzen Hauses“ direkt neben dem Schloss hingewiesen, um im Brandfall schnell am Ort des Geschehens zu sein. Den Universitätsarchivar freut es dagegen weniger, dass das Archiv in einem „Gewölbe“ untergebracht war, das aufgrund zu hoher Luftfeuchtigkeit wahrscheinlich überhaupt nicht für die Lagerung von Papier geeignet war.

Man sieht, auch wenn heute nicht alles gut ist, früher war nicht alles besser. In diesem Sinne wünscht das Universitäts- und Hochschularchiv eine frohe Weihnachtszeit!


Dr. Thorsten Unger leitet das Archiv der Universität Osnabrück im Landesarchiv Niedersachsen - Abteilung Osnabrück. Das gemeinsame Archiv der Universität und der Hochschule Osnabrück wurde im Jahr 2011 im Nds. Landesarchiv – Abteilung Osnabrück (Schloßstraße 29) eingerichtet. Es verwahrt Unterlagen aus Forschung, Lehre und Verwaltung sowie Nachlässe von Angehörigen der beiden Hochschulen. Das Original des Planes befindet sich in den Beständen des Landesarchivs (NLA OS K 61 a Neuer Graben Nr. 3 M), während das für Manfred Horstmann erstellte Exemplar in den Beständen des Universitätsarchivs aufbewahrt wird (NLA OS Dep 103 Akz. 2010/032 Nr. 24). Mehr zum Universitätsarchiv

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