Die Anpassung in Städten wird oft als Reaktion der gefährdeten Bevölkerung auf direkte Risiken gesehen. Dabei wird jedoch übersehen, dass die Anpassung auf Stadtebene aus den miteinander verknüpften Bemühungen verschiedener Akteure mit unterschiedlichen Expositionen und Anfälligkeiten resultiert. Ein stärker relationaler und kollaborativer Ansatz beinhaltet die Einbeziehung von Einwohnern, Unternehmen und städtischen Beamten über diese Abstufungen hinweg, um zu öffentlichen Anpassungszielen beizutragen.
In diesem Vortrag stellt Hallie Eakin einen Rahmen vor, der Verhaltenstheorie, institutionelle Analyse und Anpassungswissenschaft kombiniert, um zu bewerten, wie private Akteure zur öffentlichen, stadtweiten Anpassung beitragen können. Sie wendet ihn auf die Dürre 2017-18 in Kapstadt an und zeigt anhand von Interviews mit wohlhabenden Einwohnern und Großgrundbesitzern, wie ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit von ihren allgemeinen und spezifischen Anpassungsfähigkeiten, ihrem wahrgenommenen Anspruch auf öffentlichen Schutz, ihrer Abhängigkeit von einer gemeinsamen Infrastruktur und ihrem Gefühl, das Schicksal mit der Stadt zu teilen, abhängt.
Obwohl Kapstadt einzigartig ist, zeigt die Reaktion auf die Dürre, wie soziale Verträge — rechtlich, imaginiert und praktiziert — die Klimaanpassung prägen und von ihr beeinflusst werden. Politische Maßnahmen, die darauf abzielen, private Akteure einzubinden, müssen sich mit der Definition der städtischen Öffentlichkeit und der Frage auseinandersetzen, wer in diese Definitionen ein- oder ausgeschlossen wird, sowie mit einer klaren Kommunikation darüber, wie private Handlungen kollektive Ziele beeinflussen. Die Schaffung einer Grundlage für eine kollaborative Anpassung auf Stadtebene erfordert Investitionen in den Aufbau und die Aufrechterhaltung von Vertrauen, die Schaffung und Nutzung gemeinsamer Narrativen über die Zugehörigkeit zur Stadt und transparente Diskussionen über unterschiedliche soziale Verantwortlichkeiten für eine gerechte und wirksame Anpassung.