Detailseite News

104/2025
Von wissenschaftlicher Bedeutung

Rechtswissenschaftlerin will ältere Dissertationen zugänglich machen

Es ist ein schon länger bekanntes Problem: Trotz ihrer wissenschaftlichen Bedeutung sind viele ältere Doktorarbeiten schwer zugänglich, was sowohl die Forschung als auch die akademische Anerkennung der Originalautoren beeinträchtigt.

Das Pilotprojekt "Zugänglichkeit, Digitalisierung und Analyse historischer, europäischer Dissertationen“ (Dissify) an der Universität Osnabrück befasst sich mit der Digitalisierung und rechtlichen Erfassung historischer, medizinischer Dissertationen im ostsee-europäischen Raum zwischen 1880 und 1950.

Auch ältere Dissertationen haben mitunter eine hohe wissenschaftliche Relevanz in ihrem Fach – und zwar bis heute, so die Projektleiterin Prof. Dr. Hanna Ruschemeier von der Universität Osnabrück. Doch können sie zumeist nicht genutzt werden, da sie nicht digitalisiert sind. Dafür sind datenschutz- und urheberrechtliche Aspekte zu beachten. In dem Projekt geht es zum einen um die Prototyp-Erstellung zur automatisierten Ermittlung von Sterbedaten, um eine urheberrechtliche Prüfung zu ermöglichen. Zweitens steht die Prüfung wissenschaftshistorischer Forschungspotenziale in digitalisierten Dissertationen und drittens die Erstellung eines rechtlichen Gutachtens zur umfassenden Nutzung europäischer Dissertationen im Mittelpunkt der Arbeit.

„Unser Ziel ist es, diese Dissertationen nach Klärung urheber- und datenschutzrechtlicher Fragestellungen freizugeben und digital, auch im Kontext von Künstlicher Intelligenz, für die wissenschaftliche Community nutzbar zu machen.“ Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Erfassung und Anreicherung von Metadaten, die die urheberrechtliche Situation klären sollen, insbesondere durch die Ermittlung von Sterbedaten der Autoren. Neben rechtlichen Überprüfungen werden auch wissenschaftshistorische Studien durchgeführt, die die Bedeutung und den Einfluss dieser Dissertationen im wissenschaftlichen Diskurs untersuchen. Zu den interdisziplinären Bemühungen gehört darüber hinaus die Vernetzung mit anderen Pilotprojekten und der wissenschaftlichen Community, um den Wissenstransfer und die Nutzung der Ergebnisse weiter zu fördern. Diese Ergebnisse sollen mittels Leitlinien für jede Einrichtungen nachnutzbar sein, aber auch die Basis für die Vision einer europäischen Dissertationen-Plattform legen.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Hannah Ruschemeier, Universität Osnabrück
Fachbereich Rechtswissenschaften
 ls-ruschemeier@uos.de

Verwandte Nachrichten

Ein gelbes Straßenschild mit dem Wort "Heimat".
© U.J. Alexander

Philosophisches Café lädt zur Diskussion

Am Sonntag, 16. November, diskutiert das Philosophische Café im Blue Note, Erich-Maria-Remarque-Ring 16, die Frage „Was ist Heimat? Mehr als ein persönlicher Bezug?“

Eine Gruppe formell gejkleideter Personen steht neben einem Aufsteller der Hochschulrektorenkonferenz. Ale lächeln in die Kamera.
© Hermann Pentermann

HRK-Wahlen: Uni-Präsidentin Menzel-Riedl klar im Amt bestätigt

Die Mitglieder der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) haben heute in Osnabrück ihre Vizepräsident*innen gewählt. Prof. Dr. Susanne Menzel-Riedl, Präsidentin der Universität Osnabrück, wurde mit überwältigender Mehrheit in ihrem Amt bestätigt.

Ein Mann steht vor einem Plakat und hält eine kleine Statue in der Hand.
© Lena Krist

Wissenschaftspreis für Humangeographie

Große Freude für das Institut für Geographie: Dr. Thomas Neise von der Universität Osnabrück ist mit dem Wissenschaftspreis für Humangeographie der Frithjof Voss-Stiftung 2025 ausgezeichnet worden.

Luftbild von Osnabrück mit Blick auf die Katharinenkirche
© Jens Raddatz

Bezahlbarer Wohnraum für Osnabrück: Wohin führt die Reise?

Osnabrück steht vor der Herausforderung, ausreichend bezahlbaren Wohnraum bereitzustellen. Die Nachfrage ist hoch, die Mieten steigen spürbar. Wie lässt sich dem entgegenwirken? In der Reihe "Hochschuldiskurse" lädt das TIM am 6. November zur Diskussion ein!