Die vom 16.01. bis zum 18.01.2025 von Nicole Diersen organisierte Tagung diente der Sensibilisierung für neue Forschungszugänge aus der Emotionsforschung in den Altertumswissenschaften und dazu, durch einen interdisziplinären Zugang ihren Mehrwert für die altertumswissenschaftliche Forschung unter Beweis zu stellen.
Gegenstand der Tagung war es, den vielfältigen Einsatz von Emotionen sowie deren Potentiale für die Forschung aufzuzeigen. Als etabliert geltende inhaltliche wie methodische Arbeiten zu Themenbereichen wie Politik, Recht und Kult, Gewalt und Militär, Geschlecht und Familie sowie Dichtung und Literatur wurden in ihren Strukturen aufgebrochen. Sind sie doch keine von Emotionen isolierte Bereiche, sondern werden von Emotionen mitgeprägt.
Die Emotionsgeschichte ersetzt keinesfalls die bisherige Forschung, sondern erweitert komplementär das bestehende Geschichtsbild zur Antike. Weder lassen sich in der Geschichtswissenschaft Emotionen allein denken, noch lassen sich andere altertumswissenschaftliche Disziplinen ohne Berücksichtigung von Emotionen durchführen. Beide Aspekte sind zwangsläufig miteinander verbunden, wie die Beiträge und die Diskussionen der Tagung immer wieder zeigten. Die Beiträge reichten thematisch von Beschämung im archaischen Athen über kindliche Trauer im klassischen Athen sowie republikanischen und kaiserzeitlichen Themen bis hin zu Furcht bei Salvian.
Abgerundet wurde das Programm durch zwei Abendvorträge von Douglas Cairns, Professor in Edinburgh, mit dem Titel „Euripides, Tragedy, and the History of Emotions“ sowie von Dennis Pausch, Prof. in Marburg, zu „Emotionale Reaktionen auf antike Geschichtsschreibung“.
Raum: 11/E06 (Senatssitzungssaal)
Organisation und Kontakt: Dr. Nicole Diersen
Donnerstag, 16.01.2025:
Ab 17:30
Eröffnung: Ankommen und Begrüßung
18:00-19:00
Douglas Cairns (Edinburgh): Euripides, Tragedy, and the History of Emotions