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Raum für interreligiöses Lernen

Studierende der evangelischen, islamischen und katholischen Theologie an der Universität Osnabrück interpretieren jüdische Schrift im Blockseminar

40 Studierende der Universität Osnabrück nahmen am interreligiösen Blockseminar teil. Foto: Universität Osnabrück / Elena Scholz

40 Studierende der Universität Osnabrück nahmen am interreligiösen Blockseminar teil. Foto: Universität Osnabrück / Elena Scholz

Anfang Februar dieses Jahres hielt Prof. Dr. Daniel Krochmalnik, tätig am Lehrstuhl für Jüdische Religionslehre, -pädagogik und -didaktik an der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg, ein Blockseminar zur jüdischen Schrifthermeneutik an der Universität Osnabrück. Die drei Institute für Evangelische Theologie, Islamische Theologie und Katholische Theologie hatten die Veranstaltung gemeinsam angeboten.

Über das Lernen hinaus bot das Seminar den 40 Studierenden aus allen drei Instituten eine lohnende Plattform zum interkonfessionellen und interreligiösen Austausch. Diskussionsgrundlage war unter anderem Krochmalniks These, dass der Fundamentalismus bereits am ersten Buchstaben der Bibel scheitere, denn: es handele sich dabei um den hebräischen Buchstaben Bet. Und der bezeichnet eine Präposition, die mindestens sieben verschiedene Grundbedeutungen haben kann. Damit sei die Vieldeutigkeit der Bibel bereits in ihrer Sprache angelegt. Diese These untermauerte der Religionswissenschaftler mit dem vierfachen Schriftsinn, dem sogenannte PaRDeS: Dieser legt die Texte der Bibel, die sich schon thematisch nicht auf geschichtliche Interpretationen reduzieren lassen, mithilfe von vier Kategorien aus: Dem Literalsinn (Pschat), dem allegorischen Sinn (Remes), dem ausgedeuteten (Drasch) Sinn und dem mystischen Sinn (Sod).

Für die Zukunft planen die Institute weitere interreligiöse Lehrveranstaltungen, die den Dialog zwischen Christentum, Islam und Judentum fördern.

Mehr Informationen zur Veranstaltung:

Prof. Dr. Margit Eckholt
Tel.: +49 541 969-4286
margit.eckholt@uni-osnabrueck.de