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Zweite »Lehr-Pause« mit Mühlenhoff-Preisträger Andrew Jones

Am Mittwoch, den 22. Juni 2016, ging die von der Koordinationsstelle Professionalisierungsbereich konzipierte »Lehr-Pause« in die zweite Runde. Auch dieses Mal nahmen wieder zahlreiche Lehrende an dem interdisziplinären Austausch zu Lern- und Lehrmethoden teil.

Andrew Jones vom Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaft ist vor allem unter Anglistik-Studierenden für seine erfolgreichen Lehrmethoden bekannt und bekam für seine herausragenden Leistungen kürzlich den Hans Mühlenhoff-Preis für gute akademische Lehre der Universität Osnabrück verliehen.

Während der zweiten »Lehr-Pause« stellte Jones in einem kurzen Vortrag einige Aspekte und Methoden seiner Lehre vor:

  • Um die Erwartungen von Dozent und Studierenden an ein Seminar von Vornherein transparent zu machen, setzt der Sprachwissenschaftler unter anderem einen »Bedarfsanalysebogen« ein, in dem die Studierenden ihre Bedürfnisse und Erwartungen an das Seminar und den Dozenten äußern können. So entsteht zudem eine Grundlage für die Strukturierung des Seminars. Jones präsentierte den Teilnehmenden unter anderem die Ergebnisse einer Vorabumfrage unter den Studierenden zum Thema Feedback.
  • Während des Seminars stehen bei Andrew Jones auch praktische Übungen auf dem Lehrplan, so zum Beispiel die Fehlerkorrektur mit Hilfe von Tandems aus englisch- und deutschsprachigen Studierenden per Skype.
  • Um eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe zu erreichen, können die Studierenden die Seminarsitzungen aktiv mitgestalten. Jones Ziel ist es, sie in ihrer Selbstreflexion zu unterstützen. Sie sollen erkennen können, was sie für ihren Lernerfolg als Studierende und als spätere Lehrkräfte benötigen und was sie einschränkt. Diese Selbstreflexion wird besonders durch 1-zu-1-Feedbackgespräche mit den Studierenden gestärkt.

Im Fokus der anschließenden Diskussion stand für die Teilnehmenden der »Lehr-Pause« vor allem das Thema Feedback. Während Rückmeldungen an deutschen Hochschulen größtenteils kritisch und zurückhaltend ausfallen, waren sich die anwesenden Lehrenden über dessen Bedeutung einig: Feedback stecke voller Chancen und werde noch nicht ausreichend genutzt. Die Etablierung einer Feedback-Kultur sei besonders wichtig, solle offen besprochen und anhand von Kriterien eingeübt werden. Dabei gehe es nicht nur um das Feedback zwischen Lehrenden und Studierenden, sondern auch zwischen den Studierenden selbst. Je eher dies im Studium praktiziert werde, desto qualitativ hochwertiger könne die Feedback-Kultur im Laufe des Studiums werden. Im Umgang mit internationalen Lehrenden und Studierenden sei es eine Herausforderung, eine angemessene Übersetzung für die Rückmeldungen zu finden. In vielen anderen Kulturen werde mehr gelobt als hier, das führe manchmal zu Irritationen bei den Studierenden.

Die nächsten »Lehr-Pausen«

Nach dem erfolgreichen Start der »Lehr-Pausen« sollen weitere Veranstaltungen der Reihe stattfinden. Die Termine für das Wintersemester 2016/17 sind gerade in Planung. Die Uhrzeit wird sich auf 12.15 Uhr bis 13.15 Uhr verschieben, damit noch mehr Lehrende teilnehmen können. Genaue Termine und Raumangaben werden in der Stud.IP-Gruppe »Lehr-Pause« genannt. Alle interessierten Lehrenden sind herzlich eingeladen, sich dort einzutragen.