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Die Varusschlacht neu erforschen: VolkswagenStiftung fördert Großprojekt

© VARUSSCHLACHT im Osnabrücker Land / Fotos (von oben): Hermann Pentermann, Dave Ziegenhagen, Heinz Hoppe

© VARUSSCHLACHT im Osnabrücker Land / Fotos (von oben): Hermann Pentermann, Dave Ziegenhagen, Heinz Hoppe

Im Museum und Park Kalkriese kann ein groß angelegtes Forschungsprojekt starten: Durch die Förderung der VolkswagenStiftung in Höhe von 435.000 € werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nun untersuchen, wie sich die archäologischen Funde des antiken Schlachtfelds von Kalkriese kulturhistorisch einordnen lassen. Wissenschaftlicher Leiter des Projekts ist Prof. Dr. Salvatore Ortisi von der Universität Osnabrück/Ludwig-Maximilians-Universität München.

Das auf drei Jahre angelegte Forschungsvorhaben steht unter der Frage „Kalkriese als Ort der Varusschlacht? – eine anhaltende Kontroverse“. Ziel ist, mit Hilfe neuer Methoden – wie u.a. der Ermittlung eines metallurgischen Fingerabdrucks – die hier von den Germanen vernichteten römischen Einheiten zu charakterisieren. Mit einem Massenspektrometer, einer Elektronenstrahl-Mikrosonde und der Laserablation (Materialentnahme durch Laser-Beschuss) werden rund 600 Buntmetallfunde unter die Lupe genommen. Zwei weitere Vorhaben richten den Fokus auf die ungewöhnliche Fundgruppe der Glasaugen und der zusammengefalteten Bleche. So sollen etwa die rund 2.000 Jahre alten „Metallpäckchen“ virtuell und in 3D entpackt, also in ihre Ausgangform zurückgeführt werden, um Rückschlüsse ziehen zu können.

Eine öffentlichkeitswirksame Vermittlung des Projekts erfolgt laufend über eine eigene Internetseite, einen Forschungsblog und eine geplante webbasierte Datenbank, die über einen Open Access, einen freien Zugang, einsehbar sein wird. Im Jahr 2020 ist zusätzlich eine große Sonderausstellung geplant.

Kooperationspartner des Projekts sind das Deutsche Bergbau-Museum Bochum und die Ludwig-Maximilians-Universität München, an der im Rahmen des Projekts zwei Doktorandenstellen eingerichtet werden. Unterstützung erhalten die Forscherinnen und Forscher durch das LVRLandesMuseum Bonn, die LWL-Archäologie für Westfalen, das LWL-Römermuseum Haltern am See, der LVR-Archäologische Park Xanten, das Archäologische Landesmuseum Baden-Württemberg, das Musée Gallo-Romain (Frankreich), die Augusta Raurica (Schweiz) und die Kantonsarchäologie Aargau das Projekt. Die VolkswagenStiftung vergibt die Förderung im Rahmen ihrer Förderinitiative „Forschen in Museen“.