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Motiv "Lehr-Pause". Foto: Universität Osnabrück / Sandya Biewer

„Lehr-Pause“: Kreative Methoden der Textbesprechung und -bearbeitung

Prof. Dr. Bärbel Schmidt

Prof. Dr. Bärbel Schmidt

Damit Lehrende der Universität Osnabrück sich regelmäßig und in lockerer Runde über Lehrmethoden austauschen können, veranstaltet die Koordinationsstelle Professionalisierungsbereich seit dem Sommersemester 2016 die Lehr-Pause. Beim fünften Treffen am 19. Juni 2017 sprach Prof. Dr. Bärbel Schmidt vom Textilen Gestalten über kreative Methoden der Textbesprechung und -bearbeitung.

In Bezug auf die Arbeit und den Umgang mit Literatur sieht Frau Schmidt das Problem, dass Texte im Seminar häufig nicht gelesen werden. Um Studierende zu motivieren, sollte insbesondere die methodische Art der Textbesprechung und -bearbeitung verändert werden. So müsste diese von den Lehrenden mit Überzeugung vertreten und an die jeweilige Gruppe der Studierenden angepasst werden. Zu Beginn gelte es daher, den Ist-Zustand zu ermitteln und herauszufinden, wo die Studierenden stehen. Sowohl Studierende als auch Lehrende sollten sich mit den Methoden wohlfühlen.

Durch den Einsatz kreativer Methoden könne die Neugierde der Studierenden geweckt werden und dazu anregen, Texte zu lesen, zu bearbeiten und zu schreiben. Didaktik und Methodik seien wichtiger Bestandteil der Veranstaltungsplanung, so dass motivierende Übungen integriert werden sollten. Besondere Aufmerksamkeit müsse dabei stets auf Gruppendynamiken gelegt werden. Dazu zählen zum Beispiel die Feedback-Bereitschaft und Gruppenfindung.

Frau Schmidt stellte fünf kreative Methoden der Textbesprechung und -bearbeitung vor:

  • Methode 1: Bildliche Darstellung
    Studierende sollen als Hausaufgabe eine Zeichnung oder eine Collage erstellen, die den Inhalt des Textes wiedergibt. Die Ergebnisse werden in Form einer Galerie vorgestellt. Bei dieser Methode ist vor allem die Würdigung und das positive Feedback der Ergebnisse von großer Bedeutung. Die Gruppe reflektiert, ob das Bild die Kernelemente trifft und kann Fragen stellen. Auf diese Weise wird der Austausch gefördert. 

  • Methode 2: Rap
    Studierende verfassen und performen einen Rap, der die Kernelemente des Textes aufgreift.

  • Methode 3: Leitartikel
    Bei dieser Methode darf das Ergebnis durchaus humorvoll sein. Ziel ist es, durch kreatives Schreiben die Lust an Schreibarbeiten zu fördern und die Beschäftigung mit der Grundlagenliteratur zu erleichtern.

  • Methode 4: Kritische Reflexion
    Bei einer kritischen Reflexion des Textes können Studierende beispielsweise ihr Lieblingswort oder ihr Unwort benennen oder bewerten, welchen Absatz sie am besten bzw. am schlechtesten fanden.

  • Methode 5: Vorbereitung einer Lehreinheit
    Hier übernehmen Studierende die Rolle des Lehrenden und bereiten eine Lehreinheit zum Text vor. Der Schwerpunkt bei dieser Methode liegt auf der Didaktik und Methodik und soll die Studierenden zur Reflexion anregen. Im Anschluss gibt der Lehrende Rückmeldung mit besonderem Fokus auf die Unterrichtssituation.

 

Weitere Informationen zur Veranstaltungsreihe werden in der Stud.IP-Gruppe »Lehr-Pause« genannt. Alle interessierten Lehrenden sind herzlich eingeladen, sich dort unverbindlich einzutragen.