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CellNanOs von außen, Treppenhaus, Lasermikroskopie-Labor. Fotos: Universität Osnabrück / Anton Fischer

Universität weiht einzigartiges CellNanOs ein

Pressemeldung

10. November 2017

Am Freitag, 10. November, hat die Universität Osnabrück ihr bundesweit einzigartiges Zentrum für zelluläre Nanoanalytik (CellNanOs) eingeweiht. In Anwesenheit zahlreicher geladener Gäste, darunter der Leiter der Hochschulabteilung im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Carsten Mühlenmeier, wurde der Forschungsbau offiziell den dort zukünftig forschenden Arbeitsgruppen aus den Bereichen Biologie, Chemie, Physik, Mathematik und Kognitionswissenschaft übergeben.

Ende 2017 werden im Gebäude 38 an der Barbarastraße voraussichtlich bereits rund 30 Wissenschaftler in interdisziplinären Teams arbeiten: 35 Arbeitsgruppen aus Biologie, Chemie und Physik sowie Mathematik und Kognitionswissenschaft sind beteiligt. Sie erforschen, wie sich Biomoleküle in Zellen zu Funktionseinheiten zusammenfinden und wie diese Mikrokompartimente funktionieren. Denn diese sind die Grundlage der Zellfunktionen, elementar für das Leben und Ursache für zahlreiche Erkrankungen. Die Forscherinnen und Forscher müssen mit moderner Technologie ganz nah ran an gerade einmal nanometergroße Strukturen.

2016 wurde der Grundstein für das CellNanOS gelegt. Foto: Universität Osnabrück/Uwe Lewandowski

Im August 2016 hatten Universität, Bund und Land am Campus Westerberg in Osnabrück den Grundstein für zukunftsweisende Forschung gelegt: Das Zentrum für zelluläre Nanoanalytik Osnabrück, kurz CellNanOs. Bund und Land investierten rund 20 Millionen Euro. Nach einer vergleichenden Begutachtung durch den Wissenschaftsrat wurde die Finanzierung des Forschungsbaus CellNanOs mit jeweils 50 Prozent empfohlen. Der Begriff „Forschungsbau“ bezeichnet die gemeinsame Förderung von Neu-, Um- oder Erweiterungsbauten mit national einmaliger Forschungsprogrammatik an Hochschulen. Neben dem European Legal Studies Institute ist das CellNanOS der zweite Forschungsbau der Universität Osnabrück.

Forschung hilft zelluläre Krankheiten zu verstehen

Um die zellulären Mikrokompartimente zu erforschen, werden im CellNanOs durch interdisziplinäre Zusammenarbeit neue Mikroskope, Sonden und Auswertungsmethoden entwickelt. Die Erkenntnisse können helfen, zelluläre Krankheiten wie Krebs, Alzheimer oder Autoimmunleiden besser zu verstehen und wirksam zu bekämpfen. Die ungewöhnliche Konzentration von Hightech und fachübergreifendem Knowhow machen das CellNanOs deutschlandweit einzigartig: Im Erdgeschoss des dreistöckigen Baus mit 1500 Quadratmetern Hauptnutzfläche werden nach und nach zwölf Hochleistungs-Mikroskope einziehen. Zusätzlich gibt es Kapazität für fünf neuartige Mikroskope, die vor Ort entwickelt werden. In Laboren mit Lasermikroskopen ist die Gentechnische Sicherheitsstufe 2 mit den Schutzmaßnahmen für die Laserklassen 3B und 4 kombiniert – das ist international einzigartig.

Im zweiten Obergeschoss laufen alle Daten zusammen. An einigen Mikroskopen werden täglich Terabyte Datenmengen generiert, die auf leistungsfähigen Servern und Rechnern gesammelt, analysiert und weiterverarbeitet werden. Das teuerste „Stockwerk“ ist die schwingungsarme Bodenplatte des Gebäudes, die einen Betonblock von 80 Tonnen mit einer gefederten Aufhängung trägt. Nur mit Mikroskopen auf solch einem Fundament behalten die Forscher einen „ruhigen“ Blick auf die kleinsten Funktionseinheiten einer Zelle.

Besonders ist auch der Projektionsraum mit 3D-Projektoren, den die Kognitionswissenschaftler konzipiert haben. Mittels Virtual Reality-Brillen können Forscher durch die vergrößerten, virtuellen 3D-Modelle von Zellen laufen: Nanolandschaften zum „Anfassen“. Das CellNanOs Osnabrück: Ganz nah dran an den winzigen Funktionseinheiten des Lebens, den zellulären Mikrokompartimenten.

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