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Pressemeldung

Nr. 4 / 2023

19. Januar 2023 : Move on Sunday – Offene Bewegungshalle für Grundschülerinnen und -schüler

Die Universität Osnabrück hat in Kooperation mit der Stadt Osnabrück und der Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung ein innovatives, niedrigschwelliges Bewegungsangebot ins Leben gerufen, das auch Grundschulkindern ohne Sportvereinszugehörigkeit sonntags die Möglichkeit gibt, in ausgewählten Grundschulsporthallen Bewegung, Spiel und Sport mit Freunden zu erleben.

Spätestens seit den Beschränkungen durch die Corona-Pandemie ist offensichtlich, dass Bewegung und Sport im Grundschulalter nicht nur für die körperlich-motorische Entwicklung wichtig sind, sondern auch für das Wohlbefinden und die psychische Gesundheit von Kindern eine hohe Bedeutung haben. Zu diesem Ergebnis kam auch die sogenannte Muntermacher-Studie, welche die Universität Osnabrück in Kooperation mit der Stadt Osnabrück und der Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung in den vergangenen zwei Jahren durchgeführt hat. Ausgehend von den Ergebnissen der Studie wurde mit „Move on Sunday“ ein innovatives, niedrigschwelliges Bewegungsangebot ins Leben gerufen, das auch Grundschulkindern ohne Sportvereinszugehörigkeit sonntags die Möglichkeit gibt, in ausgewählten Grundschulsporthallen Bewegung, Spiel und Sport mit Freunde zu erleben.

„Das Projekt „Move on Sunday“, das unmittelbar an die Erkenntnisse der Muntermacher-Studie anknüpft und vielen Kindern in Osnabrück in der jetzigen Zeit guttut, haben wir als Stiftung gern unterstützt“, so Michael Prior, Sprecher des Vorstandes der Bohnenkamp-Stiftung.

Kostenfrei und ohne vorherige Anmeldung können die Grundschulkinder im dritten Angebotsturnus bis zu den Osterferien an der Heinrich-Schüren-Grundschule und an der Grundschule am Schölerberg das Bewegungsangebot von „Move on Sunday“ besuchen. Sonntags in der Zeit von 13.30 Uhr bis 16.30 Uhr sind dort spezifisch ausgerichtete Bewegungslandschaften in der Sporthalle aufgebaut, „welche vielfältige Potenziale für Bewegung und Spiel sowie für Selbstwirksamkeitserfahrungen und soziale Interaktion bieten. Zudem werden die Kinder darin bestärkt, Ideen zur Umgestaltung der Bewegungslandschaften einzubringen, damit diese den eigenen Interessen und Fähigkeiten entsprechen – sie können ihr Bewegungserlebnis also aktiv mitgestalten“, sagt Prof. Dr. Jan Erhorn vom Institut für Sport- und Bewegungswissenschaften, der für die inhaltliche Ausrichtung des Angebots verantwortlich ist. Unterstützt werden sie dabei durch pädagogisch geschulte Sportstudierende der Universität Osnabrück, welche das Angebot betreuen.

Um dies zu ermöglichen, wurden im Vorfeld mithilfe von Ute Tromp und Jörg Schirmbeck vomFachdienst Bildung der Stadt Osnabrück Schulsporthallen ausgemacht, die an Sonntagen nicht genutzt werden, aber für Grundschulkinder und ihre Eltern gut erreichbar und bereits bekannt sind. Diese wurden anschließend mit ergänzenden Materialien für Bewegungslandschaften und Bewegungsbaustellen sowie vielfältigen Kleingeräten ausgestattet, um den Kindern besondere Bewegungserfahrungen zu ermöglichen, die über den regulären Sportunterricht hinaus gehen. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Projektpartner konnten zudem Hindernisse vereinsgebundener Sportangebote, wie eine verpflichtende Teilnahme, feste Angebotszeiten und Vereinsgebühren, umgangen werden. Dies kommt insbesondere Kindern aus Familien mit geringeren finanziellen Ressourcen zu Gute. Das Projekt leistet daher einen Beitrag zur sozialen Gerechtigkeit. „Das beispielhafte Vorgehen bei „Move on Sunday“ zeigt, dass das Zusammenwirken aller Beteiligten einen nachhaltigen Beitrag zur gesunden Entwicklung unserer Kinder leistet und sich proaktiv den heutigen Herausforderungen des Aufwachsens junger Menschen stellt“, so Ute Tromp. 

„Über die ersten beiden Projektlaufzeiten von Herbst 2021 bis Frühling 2022 konnten bereits insgesamt knapp 1.200 Besuche von Kindern verbucht werden. Im Winter 2022/2023 geht das Projekt nun in die dritte Runde und erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit bei Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrkräften“, berichtet Dr. Björn Brandes, der sich am Institut für Sport- und Bewegungswissenschaften der Universität Osnabrück um den reibungslosen Ablauf des Projektes kümmert. 

Vor dem Hintergrund des großen Zuspruchs und der positiven Erfahrungen des Pilotprojektes arbeiten die Projektbeteiligten der Universität, der Stadt und der Bohnenkamp-Stiftung aktuell an Möglichkeiten, das Angebot dauerhaft im Herbst/Winter an Osnabrücker Grundschulen zu verstetigen.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Jan Erhorn, Universität Osnabrück
Fachbereich Erziehungs- und Kulturwissenschaften
Institut für Sport- und Bewegungswissenschaften
jan.erhorn@uni-osnabrueck.de