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Pressemeldung

Nr. 85 / 2021

10. September 2021 : Die Zukunft der Stadt Osnabrück - Online-Podiumsdiskussion Osnabrücker Hochschulen zu den Zielen, Chancen und Herausforderungen einer künftigen Stadtentwicklung

Welche Faktoren zeichnen die Attraktivität einer Stadt wie Osnabrück aus? Stets waren es in der Vergangenheit die Einkaufsmöglichkeiten. Doch es scheint sich ein Umdenken abzuzeichnen: Neben Shopping- und Gastronomieangeboten gibt es den Wunsch nach einer verbesserten Aufenthaltsqualität, Spielplätzen und Parkanlagen, verkehrsberuhigten Straßen und nicht zuletzt Kultur- und Freizeiteinrichtungen. Dabei sollte das Stadtbild als Gesamtheit betrachtet werden, waren sich die Expertinnen und Experten in der von der Universität und Hochschule Osnabrück organisierten Podiumsdiskussion „Zukunft der Stadt Osnabrück. Ziele, Chancen, Herausforderungen“ einig. Die Online-Podiumsdiskussion ist am Mittwoch, 15. September um 19 Uhr auf OS-Radio 104,8 zu hören und unter www.youtube.com/user/uniosnabrueck1 und www.youtube.com/user/HochschuleOS abrufbar.

Prof. Martin Franz, Prof. Dirk Manzke, Frank Otte und Inken Rommel Großansicht öffnen

© Fotos / Reimar Ott, Jörg Frenzel, Monik

Sie diskutieren über die Zukunft der Stadt Osnabrück: Prof. Martin Franz, Prof. Dirk Manzke, Frank Otte und Inken Rommel.

Frank Otte, Stadtbaurat und Vorstand der Stadt Osnabrück machte gleich zu Beginn der Diskussion deutlich, dass Städte in der Größenordnung von Osnabrück, nicht aus sich selbst heraus existieren können. „Osnabrück ist auf das Umland angewiesen. Wir müssen die Innenstadt so attraktiv gestalten, dass sie weiterhin Anziehung nach außen entfaltet mit einer verträglichen Mobilität.“ Dabei fordert er, den Radverkehr in die Umlandgemeinden zu verbessern. „Wir müssen aber auch ein besseres ÖPNV-System bekommen.“

Nicht nur der steigende Online-Handel sondern auch der Effekt, dass künftig mehr im Homeoffice gearbeitet werde, müsse bei der Innenstadtplanung bedacht werden. „Städte wie Osnabrück, die stark von Einpendlern geprägt sind, werden sicherlich eine Veränderung erleben“, so Prof. Dr. Martin Franz, Leiter des Instituts für Geographie der Universität Osnabrück. Der Umsatz, den Einzelhändler mit Autofahrern erzielen, werde vielfach überschätzt. „Die Städte müssen daher mehr bieten, als nur Einkaufsmöglichkeiten. Erforderlich ist eine attraktive Innenstadt, die verkehrsberuhigter ist und mehr Grün und Freiraum bietet, als es aktuell der Fall ist.“

Durch die Corona-Pandemie habe man entleerte Innenstädte erlebt. Für Dirk Manzke, Professor für Stadt- und Freiraumplanung an der Hochschule Osnabrück, sollte deshalb die Innenstadtdiskussion zwingend mit der Quartiersdiskussion in Einklang gebracht werden. „Ich finde es schwierig, die Innenstadt zum Designobjekt für Festivals und Shopping zu machen. Die Innenstadt ist auch ein Wohnraum!“

Für Inken Rommel vom Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück fehlen neben Wohnungen in der Innenstadt auch Begegnungsräume, besonders auch für Menschen, die neu in Osnabrück sind. „Gerade niederschwellige Begegnungsräume können zu zivilgesellschaftlichem Zusammenhalt führen.“ Ein gut gelungenes Beispiel sei der Adolf-Reichwein-Platz. „Ich würde mir eine Stadt wünschen, die es schafft, einen Ausgleich zu finden zwischen den verschiedenen Quartieren, so dass sich soziale Ungleichheiten nicht weiter verfestigen“, so die Sozialwissenschaftlerin.

„Die grünen Finger bieten das Potential, dass sich die Stadt Erholungslandschaften fast bis vor die Haustür leisten kann“, lobt der Osnabrücker Stadtplaner Manzke. „Es ist faszinierend, dass die grünen Finger die Innenstadt erreichen und dass man sich entscheiden kann, ob man die graue oder die grüne Infrastruktur nutzen möchte.“

Die Entwicklung des Lok-Viertels sehe er als „Glücksfall für Osnabrück, vom Investor bis zur konzeptionellen Annährung“. Hier habe die Politik erkannt, was möglich ist, so Manzke. „Dort kann es gelingen, die fachliche Kompetenz der Region zu versammeln, weil das Areal so viel Potential verspricht.“

Die Diskussion wurde ergänzt durch Impulsstatements von Jonas Boldt (NABU Osnabrück) und Katja Calic (Handels- und Dienstleistungsverband Osnabrück-Emsland). Die Diskussionsleitung übernahm Merle Giebeler. Veranstalter der 5. Podiumsdiskussion ist das Transfer- und Innovationsmanagement (TIM) der Osnabrücker Hochschulen.

Weitere Informationen für die Medien:
Dr. Dipl.-Geograph Christian Newton,
Transfer- und Innovationsmanagement (TIM)
der Universität und Hochschule Osnabrück
Tel.: +49 541 969 2057
E-Mail: c.newton@hs-osnabrueck.de
Internet: www.tim-osnabrueck.de/home/

Dr. Utz Lederbogen, Universität Osnabrück
Pressesprecher
Tel.: +49 541 969 4370
E-Mail: utz.lederbogen@uni-osnabrueck.de