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Pressemeldung

Nr. 175 / 2019

02. Oktober 2019 : Digitale Umbrüche in der Arbeitswelt – Projekt „SoDigital“ erforscht sozio-digitale Innovation durch partizipative Prozessgestaltung im virtuellen Raum

Die Universität Osnabrück hat mit der Universität Paderborn und Praxispartnern aus dem regionalen Mittelstand ein Projekt zum Thema Digitalisierung in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) mit einer Fördersumme von 1,5 Millionen Euro erfolgreich eingeworben. Das interdisziplinäre Forschungs- und Entwicklungsprojekt „Sozio-digitale Innovation durch partizipative Prozessgestaltung im virtuellen Raum (SoDigital)“ wird in den nächsten drei Jahren im Rahmen des Programms „Zukunft der Arbeit" vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut.

„Wir freuen uns, zusammen mit der Universität Osnabrück die Digitalisierung von Geschäftsprozessen bei unseren Anwendungspartnern begleiten und fördern zu können“, erklärt Prof. Dr. Niclas Schaper (Universität Paderborn). Als Praxispartner sind in diesem Projekt die Glas Deppen GmbH, die Stahlotec GmbH, die Waffelfabrik Meyer zu Venne GmbH & Co. KG sowie die SALT AND PEPPER Software GmbH & Co.KG beteiligt. „Das SoDigital-Projekt ist für uns als KMU eine sehr gute Chance, die Digitalisierung in unseren Unternehmen voranzubringen und dabei die Mitarbeitenden gezielt einzubinden und mitzunehmen“, bekräftigt Katrin Deppen (Glas Deppen).

„Wir wollen die Mitarbeitenden als Experten ihres Arbeitsplatzes durch ein Virtual Reality Tool (die SoDigital - VR-Box), welches in dem Projekt entwickelt wird, konkret an der digitalen Neugestaltung und Optimierung von Geschäftsprozessen beteiligen“, erläutert Prof. Dr. Karsten Müller, Projektkoordinator von der Universität Osnabrück. Dr. Dirk Niemöller von SALT AND PEPPER hebt dabei den Nutzen der Virtuellen Realität (VR) hervor: „Durch die virtuelle Realität wird ein intuitives und anschauliches Arbeiten an den oft schwer greifbaren Geschäftsprozesse möglich. Zudem bietet sich der Vorteil, dass auch umfassende Prozesse ohne räumliche Einschränkungen dargestellt und unabhängig von Ort und Zeit erfahrbar gemacht werden können.“

„Mit dem SoDigital-Projekt knüpfen wir an die tiefgreifenden Umbrüche der Arbeitswelt an, wie die Digitalisierung, die Globalisierung und der demografische Wandel“, macht apl. Prof. Dr. Kai-Christoph Hamborg (Universität Osnabrück) deutlich. "Das Ineinandergreifen von Abteilungen, Arbeitsabläufen und Beschäftigtengruppen in KMU ist häufig nicht einheitlich abgebildet. Die digitale Neugestaltung von Geschäftsprozessen unter Berücksichtigung der Mitarbeitendenperspektive bietet ein enormes Potenzial, Aufwand und Fehleranfälligkeit zu reduzieren.“

Die Bereitschaft und Einstellungen der Beschäftigten gegenüber Digitalisierungsprojekten in KMUs spielen in dem Projekt auch eine zentrale Rolle. „Wie stehen die Mitarbeitenden zu den geplanten, digitalen Prozessveränderungen? Wie können sie unterstützt werden? sind nur einige der begleitenden Fragestellungen des SoDigital-Projekts“, so Dr. Tammo Straatmann (Universität Osnabrück). „Eng damit verbunden geht es auch um zukünftige Kompetenz- und Qualifikationsanforderungen sowie Auswirkungen auf die Motivation und Bindung der Mitarbeitenden“, erklärt Dr. Elena Bender von der Universität Paderborn.

„Mit dem SoDigital-Projekt verbinden wir Forschung und Entwicklung in direkter Zusammenarbeit mit den mittelständischen Unternehmen und können über die pilothaften Umsetzungen wichtige Ergebnisse für eine breitere Anwendung in der betrieblichen Praxis in Deutschland erzielen“, legt Prof. Dr. Frank Teuteberg (Universität Osnabrück) dar. Der Transfer und der breite Austausch mit der Praxis wird im Rahmen des Projekts zudem durch weitere Partnerorganisationen aus dem regionalen Umfeld (iuk unter-nehmensnetzwerk osnabrück e. V., ebm GmbH & Co. KG, Klaus Ventker Heizung-Sanitär GmbH & Co.KG, Windmöller GmbH), sowie das übergreifende Projekt „WissProKMU“ des BMBF-Forschungsschwerpunkts unterstützt.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Karsten Müller, Universität Osnabrück
Institut für Psychologie
Arbeits- und Organisationspsychologie
Seminarstraße 20, 49074 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 4701
karsten.mueller@uni-osnabrueck.de