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Pressemeldung

Nr. 213 / 2019

11. November 2019 : Ein arabischer Arzt, der Juden rettete - Lesung am Institut für Islamische Theologie der Universität Osnabrück

Der Arzt Mod (Mohamed) Helmy wurde von den Nationalsozialisten als »Nichtarier« diskriminiert und als Ägypter inhaftiert. Trotzdem half er jahrelang einer jüdischen Familie, sich vor der Gestapo zu verstecken. Der Autor Igal Avidan hat die Geschichte des Arztes in seinem Buch „Mod Helmy – Wie ein arabischer Arzt in Berlin Juden vor der Gestapo rettete“ zum Thema gemacht und wird am Dienstag, 19. November, von 18 bis 20 Uhr, am Institut für Islamische Theologie der Universität Osnabrück daraus vorlesen.

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© Yehuda Altmann

Igal Avidan liest am Dienstag, 19. November, im Institut für Islamische Theologie der Universität Osnabrück.

Die meisten Menschen im nationalsozialistischen Deutschland reagierten gleichgültig auf die Judenverfolgung, viele nahmen aktiv daran teil. Nur 600 von ihnen wurden von Yad Vashem, der internationalen Holocaust Gedenkstätte, als Judenretter geehrt und ein einziger war ein Araber, der Arzt Mod Helmy. Mitten in Berlin gelang es ihm sogar mithilfe von Hitlers Verbündetem, dem Mufti von Jerusalem, eine Jüdin als Muslima in Sicherheit zu bringen. „Rechtsradikale bemühen sich immer mehr Muslime und Juden gegeneinander auszuspielen. Das Beispiel von Mod Helmy zeigt, dass Menschen unabhängig von ihrer religiösen Herkunft entlang der Kriterien von Humanität und Empathie auch unter widrigsten Bedingungen füreinander einstehen können“, so Professor Bülent Ucar, Leiter des Institutes für Islamische Theologie der Universität Osnabrück.

Der Autor Igal Avidan, 1962 in Tel Aviv geboren, hat in Israel Englische Literatur und Informatik und dann in Berlin Politikwissenschaft studiert. Seit 1990 arbeitet der Nahostexperte als freier Berichterstatter aus Berlin für israelische und deutsche Zeitungen und Hörfunksender. Avidan fand Helmys ehemalige Patienten, besuchte seine Verstecke und zeichnete seine einzigartige Geschichte nach.
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Um vorherige Anmeldung unter lesung-iit@uni-osnabrueck.de bis zum 14. November wird gebeten.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Dorothee Fenner, Universität Osnabrück
Institut für Islamische Theologie
Kamp 46/47, 49074 Osnabrück
Tel.: +49 541 6368
dorothee.fenner@uni-osnabrueck.de