Hauptinhalt

Topinformationen

Pressemeldung

Nr. 188 / 2019

17. Oktober 2019 : Ein komplexes Verhältnis zu Deutschland – Universität Osnabrück Mitveranstalterin des „Passagen Gesprächs“ mit Hélène Cixous

Sie zählt zu den großen Vordenkerinnen des Feminismus: die französische Schriftstellerin und Philosophin Hélène Cixous, die in Algerien aufwuchs. Ihre Familie mütterlicherseits allerdings stammt aus Osnabrück. Zusammen mit der Stadt Osnabrück, dem Literaturbüro Westniedersachsen, dem Theater Osnabrück und dem Wiener Passagen Verlag veranstaltet das Institut für Romanistik/Latinistik der Universität Osnabrück am Donnerstag, 24. Oktober, ab 17 Uhr im Theater Osnabrück ein „Passagen Gespräch“ zwischen der renommierten Autorin und ihrem Verleger Peter Engelmann.

Großansicht öffnen

© Passagen Verlag, Wien

Sie zählt zu den großen Vordenkerinnen des Feminismus: die französische Schriftstellerin und Philosophin Hélène Cixous.

Seit ihrer Kindheit, die sie als Tochter jüdischer Eltern im kolonialen Algerien verbrachte, ist Hélène Cixous mit den Mechanismen sozialer und politischer Gewalt und Ausgrenzung vertraut. In ihren jüngsten Texten, Gare d’Osnabrück à Jérusalem (2016; Osnabrück Hauptbahnhof nach Jerusalem, 2018), Correspondance avec le mur (2017; Korrespondenz mit der Mauer) und 1938, nuits (2019; 1938, Nächte), kehrt sie immer wieder nach Osnabrück zurück, um ‚zu verstehen‘. In Une autobiographie allemande (2016; Eine deutsche Autobiographie, 2019) reflektiert sie ihr komplexes Verhältnis zu Deutschland, der deutschen Sprache und Literatur und beschreibt ihre ‚doppelte Herkunft‘ aus Oran und Osnabrück.

„An der Schnittstelle vielfältiger sprachlicher, kultureller und sexueller Identitäten unterwandert Hélène Cixous’ Schreiben patriarchale Strukturen und überschreitet die Grenzen festgefügter Ordnungen in spielerischer und poetischer Weise“, so Prof. Dr. Andrea Grewe vom Institut für Romanistik der Universität Osnabrück. Der Verleger und Philosoph Dr. Peter Engelmann spricht mit Cixous über ihr politisches Engagement, den zeitgenössischen Feminismus und das emanzipative Potenzial des Schreibens.

Im Anschluss findet eine Vorführung des Dokumentarfilms Ever, Rêve, Hélène Cixous (118 Min., France, USA, 2018; Omu mit dt. Untertiteln) von Olivier Morel statt. Der französische Regisseur und Medienwissenschaftler, der die Autorin ein Jahr lang in Paris und auf Reisen begleitete, hat ein poetisches Roadmovie geschaffen, in dem das Publikum Einblick in Hélène Cixous’ Denken, ihr literarisches Schaffen und politisches Engagement erhält. Im Dialog mit Jacques Derrida und Michel de Montaigne, dem Künstler Adel Abdessemed und der Theaterregisseurin Ariane Mnouchkine entfaltet der Film Hélène Cixous’ künstlerischen Kosmos und macht den ‚Schrei der Literatur‘ hörbar.

Der Eintritt zu Gespräch und Film im Foyer des Theaters Osnabrück beträgt 8 Euro und ist für Schülerinnen und Schüler sowie Studierende frei. Karten sind an der Theaterkasse und unter www.theater-osnabrueck.de/spielplan/spielplandetail.html?stid=791 erhältlich.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. phil. Andrea Grewe, Universität Osnabrück
Institut für Romanistik/ Latinistik
Neuer Graben 40, 49069 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 4477
andrea.grewe@uni-osnabrueck.de