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Pressemeldung

Nr. 17 / 2023

21. März 2023 : Sprachausbau im Fokus der Wissenschaft Universität Osnabrück lädt zu international besetzter Tagung 

Auf einer Tagung an der Universität Osnabrück werden vom 30. bis 31. März aktuelle Erkenntnisse über den Sprachausbau und die damit verbundenen didaktischen und kognitiven Auswirkungen diskutiert.

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© Brigitte Bonaposta - stock.adobe.com

Die Sprachwissenschaft geht heute davon aus, dass der Erwerb sprachlicher Strukturen als kontinuierlicher Ausbau bereits aufgebauter und erworbener kognitiver Ressourcen erfolgt. Einen solchen Sprachausbau sehen Forscherinnen und Forscher als Lernprozess von einfachen zu komplexen Strukturen, wobei diese gleichzeitig sowohl Lerngegenstand als auch Voraussetzung für schulisches Lernen darstellen.

Im Rahmen des Kongresses „‚Sprachausbau‘: Potentiale eines wiederentdeckten Begriffs für die Sprachbildung in Schule und Gesellschaft“ soll diskutiert werden, worin sich Sprachausbau manifestiert und wie der Ausbau und die Entwicklung sprachlicher Strukturen sowohl im mündlichen als auch im schriftlichen Sprachgebrauch aus heutiger Sicht verläuft. Darüber hinaus werden sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über die didaktischen bzw. bildungspolitischen Implikationen, die sich daraus ergeben, auch vor dem Hintergrund inklusiver bzw. heterogener Lernarrangements austauschen. 

Den beteiligten Forscherinnen und Forschern geht es dabei auch um die Auswirkungen des Sprachausbaus auf die schulische Entwicklung von Kindern. „Sprachliche Handlungsfähigkeit und Bildungserfolg sind auf das engste miteinander verbunden“, erklärt die Tagungsleiterin Dr. Christina Noack, Professorin für Didaktik der deutschen Sprache an der Universität Osnabrück. Mit Eintritt in Bildungsinstitutionen werden an Kinder und Jugendliche nicht nur besondere Anforderungen auf fachlicher und inhaltlicher Ebene gestellt, sondern auch auf sprachlicher. „Dabei stellt der Übergang von Kommunikationsmitteln des Alltags zu den sprachlichen Anforderungen in der Schule für viele Schülerinnen und Schüler eine Hürde dar, die in der Spracherwerbsforschung auch als „Schwelle“ bezeichnet wird. Dies gilt gleichermaßen mündlich wie auch schriftlich“, ergänzt Andrea Drynda, die mit Prof. Noack die Tagung vorbereitet hat.

Insgesamt werden rund 20 Expertinnen und Experten aus dem In- und Ausland erwartet. Themen ihrer Vorträge sind unter anderem Sprachausbau unter den Aspekten Diversität, Ein- und Mehrsprachigkeit, Sprachvergleich, Registertheorie oder sprachliche Komplexität. „Wir freuen uns sehr, dass unsere Tagung auch überregional auf breites Interesse bei den Fachkolleginnen und -kollegen stößt; das Thema Sprachausbau ist in Zeiten zunehmender Bildungsungerechtigkeiten extrem wichtig“, so Prof. Noack.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Christina Noack, Universität Osnabrück
christina.noack@uni-osnabrueck.de