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Pressemeldung

Nr. 23 / 2021

10. März 2021 : Textiles Erinnern im Erzählstoff-Projekt: Neue Ausstellung in der Galerie „Stichpunkt“

Das Fachgebiet Textiles Gestalten gewährt mit der Ausstellung „Mind in Matter“ vom 5. März bis 30. April in seiner Galerie „Stichpunkt“ in der Seminarstraße 33 Einblicke in die digitale Lehre und in das facheigene Textilarchiv. Sowohl die Ausstellung als auch die parallel entstandene Broschüre mit dem Titel „Ein Textilarchiv als Datenpool der Kulturgeschichte. Description – Deduction – Speculation“ sind Ergebnisse des von der Textilwissenschaftlerin Professorin Dr. Bärbel Schmidt geleiteten Seminares „Historische Textilien als Quellen der Erinnerung“. 

Schaufenster mit textilen Ausstellungsstücken, im Vordergrund Schriftzüge "Universität Osnabrück" und "Textiles Gestalten" Großansicht öffnen

© Foto: Universität Osnabrück

Das im vergangenen Sommersemester stattgefundene Seminar sollte ursprünglich den Auftakt des vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur finanzierten Projektes „Erzählstoff – Forschungsbasierte Notizen über das Gedächtnis des deutschen Kleidungsbestandes im Textile Research Centre“ in Leiden bilden. Dort war geplant, historische Textilien von Studierenden nach wissenschaftlichen Kriterien zu inventarisieren und zu bearbeiten. Aufgrund der Corona-Pandemie musste die Exkursion auf unbestimmte Zeit verschoben und das Seminar von analog auf digital umgestellt werden. Als Ersatz konnte das Textilarchiv des Fachgebietes, in dem über Jahrzehnte Textilien aller Art, Kleidung, Haushaltstextilien und Accessoires gesammelt werden, genutzt werden. 

„Statt Textilien deutschen Ursprungs in Leiden wissenschaftlich zu bearbeiten, entschlossen wir uns, das Augenmerk auf unser Archiv, dessen Inventarisierung zudem gerade abgeschlossen war, zu lenken“, so Professorin Schmidt. Aufgrund der vorherrschenden Sicherheitsvorkehrungen erhielten die Studierenden Kleidungsstücke zugeteilt. In den ersten digitalen Sitzungen erarbeiteten sie die Methode „Mind in Matter“ des amerikanischen Kunsthistorikers Jules David Prown. Es folgten selbständige Arbeitsphasen, in denen die Studierenden die ihnen zugeteilten Artefakte mit Hilfe der drei Untersuchungsschritte „Descripton – Deduction – Speculation“ bearbeiteten. Die Textilien mussten in einem ersten Schritt beschrieben und gefundene Daten anschließend interpretiert werden. Unter Hinzunahme von weiteren Quellen wie wissenschaftlichen Fachbüchern bzw. Aufsätzen, Zeitschriften und Katalogen oder durch eine gezielte Nachfrage der Erlebnis- und Erinnerungsgeschichten von Großeltern oder Eltern mussten weitere Informationen zu den Textilien recherchiert werden. Die reale Seite des digitalen Seminars bestand darin, der Geschichte des jeweiligen Objektes so nahe wie möglich zu kommen. „Mit der Bearbeitung der Kleidungsstücke durch die Studierenden ist ein bedeutender Schritt zur Überführung des textilen Sammelsuriums in eine universitäre Sammlung gelungen“, so Professorin Schmidt.

Die Ausstellung wurden von den Studierenden Anna-Katharina Kestel, Catharina Lanver und Naina Reuter konzipiert; die Broschüre von Svenja Borchert, Pia Brillen, Marie-Theres Kempermann und Olivia Wetzel herausgegeben. Aufgrund der Pandemie installierten Alexander Büsing und Jürgen Menkhaus die Ausstellung.

 

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Bärbel Schmidt, Universität Osnabrück
Fachgebiet Textiles Gestalten
Seminarstraße 33, 49074 Osnabrück
Telefon: +49 541 969 4217
baerbel.schmidt@uos.de