„Als der Reclam-Verlag auf uns zukam, eine Neuübersetzung des einflussreichen Textes zu schaffen, entstand schnell die Idee, dies im Rahmen eines einjährigen Studienprojektes zu tun“, so Achim Stephan. Und Sven Walter fügt hinzu: „Solche Studienprojekte verfolgen das Ziel, Masterstudierende in Forschungsteams gemeinsam ein Projekt durchführen zu lassen. Wir Lehrenden schlüpfen hier eher in die Rolle von Coaches.“
Für die Arbeit an der Neuübersetzung bildeten die neun Studierenden Tobias Anton, Micaela Barkmann, Florence Bockting, Guido Dielen, Leonie Dziomba, Friederike Kordaß, Anne Lang, Marcel Ruland und Paul Schütze Arbeitsgruppen. „Wöchentlich saßen wir im sogenannten ‚Armchairlab‘ vor zwei Videobildern, dem Originaltext und der zu überarbeitenden Übersetzung, und gingen regelmäßig Satz für Satz der Übersetzung durch“, erklärt Paul Schütze. „Einzelne nicht einfach zu übersetzende Teile wurden mitunter richtig lange diskutiert, so dass für einen einzigen Satz auch einmal zwanzig Minuten verstrichen“, berichtet Anne Lang.
In der zweiten Phase folgte ein gemeinsamer Schreibprozess. In mehreren Online-Meetings wurden die Vorschläge der Studierenden diskutiert und sich dann auf die finalen Formulierungen verständigt.
„Im Nachwort versuchen wir, Turings epochalen Beitrag zu der Frage, ob Computer denken können, ideengeschichtlich zu verorten“, so Achim Stephan. „Insgesamt sprengten wir mit dem Studienprojekt die ursprünglichen Vorgaben des Reclam-Verlages. Deshalb waren wir froh, dass uns das Lektorat etwas mehr Raum zur Verfügung stellte als ursprünglich vorgesehen war. So können wir mit diesem Buch nun ein von Seiten der Studierenden enthusiastisch mitgetragenes Projekt der Öffentlichkeit vorlegen.“
Weitere Informationen:
Link zur Veröffentlichung:
Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Achim Stephan, Universität Osnabrück
Institut für Kognitionswissenschaft
Wachsbleiche 27, 49076 Osnabrück
Telefon: +49 541 969 3359
achim.stephan@uos.de
“We are very excited to launch OS-COSMOS. The current Cognitive Science program already attracts many international students, who make up almost half of the students in our program. With this new initiative, we can reach an even wider audience, which will be a step towards a more connected future. It also gives us a chance to utilize innovative digital teaching tools across the program”, remarks Prof. Michael Franke, Cognitive Science study dean, and project leader of OS-COSMOS. During the course of this project, courses will be tailored to optimize online learning and interconnect remote and on-site studies, Franke explains further.
In addition to the online coursework, students will be present in Osnabrück every academic year for a few weeks. “An integral aspect of the program is the yearly on-site period here in Germany. During these weeks, students will be able to get to know one another and build a relationship with the instructors and get to know Osnabrück. Although the majority of the program can be completed remotely, we stress the importance of in-person interaction amongst the students”, explains the second project leader, Dr. Tobias Thelen from the Center for Digital Teaching, Campus Management und Higher Education Didactics at Osnabrück University.
Due to the Corona Pandemic, cross-border mobility has been extremely difficult for students. The university landscape is changing rapidly with a trend towards digitalization - a fundamental change in degree programs. The DAAD program “International Programs Digital” addresses this change and therefore will be funding 19 German universities that will receive a total of around eight million Euros.
“Digitalization is a welcome expansion of the study program Cognitive Science as many courses are already offered as hybrid courses, partly online and on-site”, says the dean of studies, Prof. Michael Franke.
Further details available to the media:
Prof. Dr. Michael Franke, Osnabrück University
Institute of Cognitive Science
Wachsbleiche 27, 49090 Osnabrück
Tel. +49 541 969 3370
E-Mail: michael.franke@uni-osnabrueck.de
Dr. Tobias Thelen, Osnabrück University
Center for Digital Teaching, Campus Management und Higher Education Didactics
Heger-Tor-Wall 12, 49074 Osnabrück
Tel. +49 541 969 6502
E-Mail: tobias.thelen@uni-osnabrueck.de
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„Wir freuen uns sehr über den Start von OS-COSMOS im Oktober 2021. Der aktuelle Cognitive Science Master zieht bereits viele internationale Studierende an. Sie machen fast die Hälfte unserer Studierendenschaft aus. Durch diese neue Initiative können wir ein noch breiteres Publikum ansprechen und einen weiteren Schritt in Richtung grenzüberschreitender Lehre machen. Darüber hinaus bietet uns das Projekt auch die Möglichkeit, innovative digitale Lehrkonzepte flächendeckend einzusetzen”, so Prof. Dr. Michael Franke, Studiendekan des Faches Cognitive Science und Projektleiter an der Universität Osnabrück. Im Rahmen des DAAD-geförderten Projekts werden die Kurse im Hinblick auf optimales Online-Lernen sowie die Verzahnung von Online- und Präsenzlehre weiterentwickelt, erläutert Franke.
Zusätzlich zu den Online-Kursen werden auch die internationalen Studierenden jedes akademische Jahr einige Wochen in Osnabrück sein. „Diese jährliche Präsenzphase hier in Deutschland ist ein wesentlicher Aspekt des Programms. In diesen Wochen können sich die Studierenden untereinander kennenlernen und einen Bezug zu Osnabrück und den Lehrenden entwickeln. Obwohl der Großteil des Programms aus der Ferne absolviert werden kann, betonen wir die Wichtigkeit der direkten Interaktion zwischen den Studierenden“, erklärt der stellvertretende Projektleiter Dr. Tobias Thelen vom Zentrum für Digitale Lehre, Campus Management und Hochschuldidaktik (virtUOS).
Aufgrund der Corona-Pandemie ist die grenzüberschreitende Mobilität für Studierende besonders schwierig geworden. Der Trend zur Digitalisierung an den Hochschulen macht auch eine grundlegende Veränderung von Studiengängen notwendig. Das DAAD-Programm „International Programme Digital" greift diesen Wandel auf und fördert insgesamt 19 deutsche Hochschulen mit insgesamt rund acht Millionen Euro. „Für den Studiengang Cognitive Science ist die Digitalisierung eine willkommene Erweiterung, denn viele Kurse werden bereits als Hybridkurse angeboten, teilweise online und vor Ort“, so Studiendekan Franke.
Weitere Informationen für die Medien:
Prof. Dr. Michael Franke
Institut für Kognitionswissenschaft
Wachsbleiche 27, 49090 Osnabrück
Tel. +49 541 969 3370
E-Mail: michael.franke@uni-osnabrueck.de
Dr. Tobias Thelen
Zentrum für Digitale Lehre, Campus-Management und Hochschuldidaktik
Heger-Tor-Wall 12, 49074 Osnabrück
Tel. +49 541 969 6502
E-Mail: tobias.thelen@uni-osnabrueck.de
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„Der Schutz von Verbraucherrechten auf digitalen Märkten ist ein wichtiges Anliegen. Es ist eine Auszeichnung für unser Institut, dass wir die EU-Kommission in diesen Fragen mit unserer Forschung begleiten können“, sagt Professor Busch, der zurzeit als Visiting Fellow am Information Society Project der Yale Law School mitarbeitet. Als Sprecher der Profillinie „Digitale Gesellschaft“, der 25 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Osnabrück angehören, forscht er rechtsvergleichend zur Regulierung digitaler Märkte und berät die EU-Kommission bereits seit 2018 zu Fragen der Plattformregulierung.
Die Expertise des Osnabrücker Rechtswissenschaftlers ist auch gefragt in der „Expert Group to the EU Observatory on the Online Platform Economy“. Dieses Mandat wurde gerade um zwei Jahre verlängert.
Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Christoph Busch, Maître en Droit, Universität Osnabrück,
European Legal Studies Institute,
Süsterstraße 28, 49074 Osnabrück,
Tel.: +49 541 969-6055,
christoph.busch@uni-osnabrueck.de
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Beim „Study Check Award 2021“ wurden 43.274 im Jahr 2020 auf der Plattform veröffentlichte Erfahrungsberichte von Studierenden ausgewertet. Study Check rankte alle Einrichtungen nach einem Scorewert von maximal 15, der sich aus den drei Faktoren Sternebewertung, Weiterempfehlungsrate und Anzahl der Erfahrungsberichte zusammensetzt. Die Universität Osnabrück erreichte eine Bewertung von 3,8 von 5 Sternen, eine Weiterempfehlungsrate von 92% und 344 Erfahrungsberichte. Study Check ist ein unabhängiges Bewertungsportal, das angehenden Studierenden eine Entscheidungs- und Orientierungshilfe in der deutschen Hochschullandschaft bietet.
In den individuellen Erfahrungsberichten hoben die Studierenden der Universität Osnabrück 2020 immer wieder die engagierten Dozierenden und den guten Umgang mit der Corona-Situation hervor. Mit Blick auf die letzten drei Jahre bewerteten die auf Study Check registrierten Studierenden die Kategorien „Bibliothek“ (4,1 von 5 Sternen) und „Studieninhalte“ (3,9 von 5 Sternen) besonders positiv. Das Fach Cognitive Science (24 Bewertungen) und das Fach Biowissenschaften (19 Bewertungen) erreichten eine Weiterempfehlungsrate von 100%.
Weitere Informationen für die Redaktionen:
Frieda Berg
Universität Osnabrück
Kommunikation & Marketing
frieda.berg@uni-osnabrueck.de
Tel. 0541 969-4994
Abhilfe verspricht das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) von 2017 bis 2021 geförderte Forschungsprojekt MAPEX (Mapping und Analyse von Präventions- und Distanzierungsprojekten im Umgang mit islamistischer Radikalisierung), das systematisch alle Präventionsprojekte in Deutschland identifizierte und anschließend telefonisch befragte. Herausgekommen ist unter anderem eine interaktive Landkarte, der präzise entnommen werden kann, wo in Deutschland Prävention geleistet wird. Das Forschungsteam hat insgesamt 1.000 Projekte und Maßnahmen erfasst und 591 telefonische Interviews geführt.
Das Datenmaterial zeige eindrucksvoll auf, dass Bund, Länder und Kommunen und die von ihnen beauftragten Träger in den vergangenen Jahren viel Pionierarbeit geleistet haben. Dennoch gebe es Lücken und Mängel, so der Soziologe Dr. Sebastian Kurtenbach (FH Münster): „Die Versorgung des ländlichen Raumes kommt in der Präventionsarbeit gegen islamistische Radikalisierung nicht selten zu kurz.“
Der Islamwissenschaftler Dr. Michael Kiefer (Universität Osnabrück) ergänzt: „Verbessert werden muss auch die Zusammenarbeit zwischen Maßnahmenträgern. Nicht alle Maßnahmen und Angebote sind Schulen und Jugendhilfen bekannt.“ Ebenso bemängeln die Projektpartner, dass viele präventive Angebote nur für einen bestimmten Zeitraum angeboten werden. So haben die „Respekt Coaches“, die an 190 Schulen ihre Dienste verrichten, allesamt befristete Arbeitsverträge. Dies bedeutet, dass Ende 2021 die Schulen wichtige Präventionsakteure verlieren würden. Für Prof. Dr. Harry Harun Behr und Dr. Meltem Kulaçatan, die das Frankfurter Teilprojekt in MAPEX leiteten, ist dies „ein unerfreulicher Sachverhalt, der die nachhaltige Strukturbildung in der Präventionslandschaft einschränkt.“
Der Forschungsverbund hat neben der interaktiven Online-Plattform auch ein Buch veröffentlicht, in dem vertiefende Analysen sowie auch Teilstudien publiziert werden. Dort finden sich auch Praxisbeispiele an Schulen, in Kommunen sowie Maßnahmen, die vielversprechend sind für die Deradikalisierung und Distanzierung vom Extremismus.
„Es bedarf aber noch größerer Anstrengungen zur Stärkung der Prävention bei jeder Form von Extremismus“, meint die Koordinatorin Manuela Freiheit von der Universität Bielefeld. Sie verweist auf eine zusätzliche Handreichung, die die Bedarfe an Politik und Institutionen richtet, die für die Stärkung und Entwicklung der Prävention zuständig sind.
„Forschung und Praxis müssen enger verzahnt werden und Wissen schneller in den Transfer gelangen können“, meint Andras Zick, und er ergänzt mit dem Blick auf die Herausforderungen, die mit neuen Extremismusphänomenen einhergehen: „Wir wünschen uns nach vielen Jahren der Forschung im Bereich Radikalisierung und Extremismus ein Wissenschaftszentrum für Radikalisierungsanalyse und Prävention.“
Zum Projektabschluss stellen die Partner des MAPEX-Forschungsverbundes am Freitag, 26. Februar, ihre Ergebnisse während einer Online-Fachtagung zur Diskussion. „Gleichzeitig wollen wir gemeinsam überlegen, an welchen strukturellen Stellschrauben noch gedreht und welche Themen stärker in der Forschung wie in der Praxis bedacht werden müssten, um die Präventions- und Interventionslandschaft gemeinsam weiterentwickeln zu können“, heißt es im Einladungstext.
Dem Forschungsverbund MAPEX gehörten an:
Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG), Universität Bielefeld;
Institut für Islamische Theologie (IIT), Universität Osnabrück;
Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt Islam, Goethe-Universität Frankfurt am Main;
Fachbereich Sozialwesen, Fachhochschule Münster
Kontakt für Rückfragen:
E-Mail: mapex.ikg@uni-bielefeld.de
Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Andreas Zick, Universität Bielefeld
Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung
Tel. +49 521 106-3124
E-Mail: zick@uni-bielefeld.de
Dr. Michael Kiefer, Universität Osnabrück
Institut für Islamische Theologie
Tel. +49 541 969 6220
E-Mail: michael.kiefer@uni-osnabrueck.de
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Die kognitionswissenschaftliche Studie zeigt, dass Personen, die sich während des REM-Schlafes ihres Traumzustandes bewusst waren, in der Lage waren, die Fragen eines Experimentators zu verstehen und ihm Antworten geben. Die Forscher machten sich dabei den Effekt zunutze, dass Wachwelt-Stimuli wie Töne, Lichtblinks und Tappen auf den Handrücken teilweise in Träume inkorporiert werden, d.h. dort direkt oder indirekt eingebaut werden und vom Träumer erkannt werden können. Die Antworten auf die Fragen gaben die Versuchspersonen über Augenbewegungen oder Kontraktionen der Gesichtsmuskel – auch dies lässt sich bis zu einem gewissen Grad aus dem Traum heraus willentlich ansteuern und im Schlaflabor aufzeichnen. Dabei demonstrierten einige der insgesamt 36 Versuchspersonen zahlreiche Fähigkeiten. Dazu gehörten das Erkennen der Wachwelt-Informationen im Traum, die Analyse dieser Informationen (z. B. das Dekodieren von Morse-Code-Lichtblitzen in Matheaufgaben), die Speicherung dieser Informationen im Arbeitsgedächtnis, das Berechnen einfacher Antworten und das willentliche Übermitteln dieser Antworten. Auf diese Weise konnten sechs Versuchungspersonen in 29 Fällen Fragen korrekt beantworten.
Die Schlaflabor-Experimente wurden an der Universität Osnabrück, der Northwestern University (Chicago/USA), der Sorbonne (Paris/FR) und der Radboud Universität (Nijmegen/NL) durchgeführt – unabhängig voneinander in vier Forschungsgruppen mit leicht unterschiedlicher Methodik, aber stets dem gleichen Ergebnis – und anschließend als Multi-Center-Studie zusammengefasst. Der deutsche Teil der Studie wurde dabei finanziell von der Hans-Mühlenhoff-Stiftung Osnabrück unterstützt.
„Wir haben die Ergebnisse zusammengefügt, weil wir der Überzeugung sind, dass die Kombination von Ergebnissen aus vier verschiedenen Laboren mit unterschiedlichen Ansätzen die Realität dieses Phänomens am überzeugendsten belegt", sagt Karen Konkoly, Doktorandin an der Northwestern University in Chicago und gemeinsam mit Appel Erstautorin der Arbeit. „Und wir sehen, dass es tatsächlich unterschiedliche Wege gibt, diese bi-direktionale Kommunikation durchzuführen."
Die potenziellen Anwendungen des Interactive Dreaming außerhalb der Forschung seien mannigfaltig, so Appel. Künstler, Komponisten und Schriftsteller könnten eines Tages vielleicht die Kreativität des Traumzustandes nutzen und ihre Werke direkt in die Wachwelt übertragen. Psychotherapeuten böte sich die Möglichkeit, Albträume direkt während des Auftretens zu behandeln. Neues Wissen „im Schlaf“ zu lernen – der Traum vieler Schüler – sei genauso denkbar wie das Training neuer musikalischer oder sportlicher Fähigkeiten oder das Nutzen der Methode für privates Entertainment. Zunächst müsse allerdings das Interaktive Träumen weiter erforscht und verbessert werden, so der Osnabrücker Kognitionswissenschaftler.
Zum Artikel in Current Biology, Konkoly et al.: “Real-time dialogue between experimenters and dreamers during REM sleep”
Weitere Informationen für die Redaktionen:
Dr. Kristoffer Appel,
Universität Osnabrück
Institut für Kognitionswissenschaft
Wachsbleiche 27, 49074 Osnabrück
Telefon: +49 1577 3234 368
„Im Regelfall liegen komplexe zirkuläre Kausalitäten vor“, berichtet Kiefer. „Für die präventive und auch intervenierende Praxis bedeutet dies, dass mit unspezifischen und generalisierenden Maßnahmen und Programmen keine hohe Wirksamkeit erzielt werden kann. Vielmehr sind passgenaue Formate gefragt.“
Der Aufstieg des sogenannten Islamischen Staates und die Ausreisen junger Menschen nach Syrien und Irak zeigten überaus deutlich, dass in allen gesellschaftlichen Handlungsfeldern eine umfassende und professionelle Radikalisierungsprävention erforderlich ist. Die Schule sei dafür aber ein äußerst wichtiger Ort, weil hier alle jungen Menschen zwischen dem sechsten und achtzehnten Lebensjahr erreicht werden.
Dabei wird dem islamischen Religionsunterricht eine präventive Wirkung zugesprochen. „Junge Menschen, die in gewaltaffine islamistische Milieus abrutschen, verfügen häufig nur über geringe Kenntnisse der islamischen Religion, auch wenn sie diese für Propagandazwecke instrumentalisieren“, berichtet Kiefer. Belegt werde dies unter anderem durch eine Studie des Forschungsnetzwerks Radikalisierung und Prävention (FNRP) an den Universitäten Osnabrück und Bielefeld, in der die WhatsApp-Kommunikation einer jugendlichen Attentätergruppe untersucht wurde.
Im schulischen Kontext sei das Handlungskonzept „Neue Autorität“ von Haim Omer gefragt, erläutert der Sozialexperte. „Zentrales Ziel muss sein, Erziehende darin zu unterstützen, ihre Handlungsfähigkeit und Wirksamkeit wiederzuerlangen.“ Die Handlungsmaxime lautet: „Wir geben dir nicht nach, und wir geben dich auch nicht auf!“
Das Fazit des Osnabrücker Wissenschaftlers: Schulen benötigen gut abgestimmte und langfristige Präventionskonzepte, die von professionellen Fachkräften durchgeführt werden. Dafür bedarf es ausreichender personeller Ressourcen in der Schulsozialarbeit und im Kollegium. Die großen Bundesprogramme wie zum Beispiel „Demokratie Leben!“ behandelten den Bereich der Radikalisierungsprävention weitgehend als einen Sonderbereich, in dem hochspezialisierte Träger an Einzelprojekten arbeiten. Kiefer: „Diese Fokussierung auf ausgewählte Leuchtturmprojekte ist in der Breite wenig zielführend. Notwendig ist vielmehr eine Stärkung der Regelstrukturen.“
Weitere Informationen für die Redaktionen:
Dr. Michael Kiefer, Universität Osnabrück
Institut für Islamische Theologie
Tel. +49 541 969 6220
E-Mail: michael.kiefer@uni-osnabrueck.de
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„So wie wissenschaftlicher Austausch an keine Landesgrenzen gebunden ist, bieten Auslandsaufenthalte den Studierenden eine große kulturelle Bereicherung, die ihr gesamtes Leben prägt. Diesen beiden Grundsätzen ist unsere Universität verpflichtet. Deshalb machen mich die großen Erfolge unseres International Office glücklich und stolz zugleich“, so Universitätspräsidentin Prof. Dr. Susanne Menzel-Riedl. „Diese Erfolge zeigen, dass unsere Anstrengungen, die Internationalisierung der Universität zu stärken, von allen gemeinsam getragen werden.“
In der Charta sind zudem auch inhaltliche Vorgaben für die tatsächliche Programmdurchführung verankert. Für die nun kommende Programmgeneration stehen die Themen Digitalisierung, Inklusion, Nachhaltigkeit und Stärkung des bürgerlichen Engagements im Fokus. Laura Rohe, Erasmushochschulkoordinatorin der Universität erklärt: „Durch den Erhalt der ECHE können wir unseren Studierenden auch in den kommenden sieben Jahren wichtige Auslandserfahrungen ermöglichen. Den Auftrag, diese Auslandserfahrungen zukünftig noch nachhaltiger, inklusiver und moderner zu gestalten, nehmen wir als Universität gerne an.“
Der Erhalt der ECHE stellt die Voraussetzung für die Förderung von Auslandsaufenthalten innerhalb des Erasmus+ Programms dar. Allgemein bekannt ist das Erasmus+ Programm vor allem für die Förderlinie Key Action 103 („Mobilität mit Programmländern“), über die Studierende und Mitarbeitende an Partnerinstitutionen in europäischen Programmländern entsandt werden können. Hierfür wurden im Jahr 2020 Mittel in Höhe von knapp 650.000 Euro für die nächsten drei Jahre eingeworben. Jährlich nutzen etwa 300 Studierende und Mitarbeitende die Möglichkeit für einen Erasmus+ Auslandsaufenthalt.
Neben der Förderlinie Key Action 103 war die Universität Osnabrück im Jahr 2020 auch in der Erasmus+ Förderlinie Key Action 107 („Mobilität mit Partnerländern“) mit sechs Anträgen erfolgreich. Im niedersächsischen Vergleich bedeutet dies den zweiten Rang. Das Gesamtvolumen der Anträge beträgt mehr als 330.000 Euro. Über dieses Programm kann sowohl Studierenden- als auch Personalaustausch in beide Richtungen gefördert werden. Die Partnerinstitutionen befinden sich im europäischen und außereuropäischen Ausland. Die Universität Osnabrück kooperiert innerhalb der Programmlinie in den nächsten drei Jahren mit Partnerinstitutionen in Costa Rica, Chile, China, Taiwan, Bosnien und Herzegowina sowie der Ukraine.
„Die beispielhafte Zusammenarbeit zwischen dem International Office, den zahlreichen beteiligten Fachbereichen, und unseren Partnerinstitutionen in der Welt zeigt auf beeindruckende Weise, dass Internationalisierung an der Universität Osnabrück nicht nur ein Lippenbekenntnis ist, sondern aktiv gelebt und weiterentwickelt wird“, erklärt Malte Paolo Benjamins, Leiter des International Office der Universität Osnabrück.
Weitere Informationen für die Redaktionen:
Malte Paolo Benjamins, Universität Osnabrück
International Office
Neuer Graben 27, 49074 Osnabrück
Telefon: +49 541 969 4972
malte.paolo.benjamins@uos.de
Die zur Untersuchung stehenden Kreditvergabeplattformen wie „Auxmoney“ in Deutschland oder „LendingClub“ in den USA vermitteln Fremdkapital in Form von Krediten über Online-Marktplattformen. Die Architektur dieser Plattformen und die Art und Weise, wie sie Informationen verarbeiten, unterscheidet sich im Vergleich zu etablierten Banken, so Prof. Peter Grundke. „Ob die neue Architektur in der Kreditvergabe auch dazu beitragen kann, finanzielle Ressourcen vermehrt in nachhaltige Investitionen zu lenken, das ist eine der Forschungsfragen in unserem Projekt.“
Im Projekt soll die Fähigkeit der neuen Kreditvergabe-Plattformen zur Förderung einer nachhaltigen Finanzwirtschaft untersucht werden. „Hierzu greifen wir auf einen vielversprechenden mixed-Method-Ansatz zurück, indem wir theoretische, empirische und experimentelle Forschungsmethoden aus der Finanzwirtschaft, der Volkswirtschaftslehre, der Wirtschaftsinformatik sowie der Psychologie miteinander kombinieren“, so Prof. Valeriya Dinger.
Das interdisziplinäre Team will insbesondere untersuchen, ob die Plattformen Transaktionskosten reduzieren, ob sie die Investitionsbereitschaft für ökologisch und sozial nachhaltige Projekte erhöhen und die finanzielle Inklusion stärken können. „Wir wollen besser verstehen, wie diese Plattformen genutzt werden können, um gesellschaftlich wünschenswerte Ergebnisse zu fördern“, sagt Prof. Karsten Müller. „Wenn wir dieses Etappenziel erreicht haben, wollen wir aufbauend auf diesen Erkenntnissen einen Katalog an Gestaltungsprinzipien und Handlungsempfehlungen entwickeln“, ergänzt Prof. Frank Teuteberg.
Das verbesserte Verständnis durch die Osnabrücker Forschungsarbeit soll von Plattformbetreibern zur Optimierung der Architektur ihrer Plattformen eingesetzt werden. Zudem könnten die Erkenntnisse politischen Entscheidungsträgern helfen, neue Finanztechnologien („FinTechs“) so zu regulieren, dass zwar Risiken reduziert, aber zugleich Innovationen nicht eingeschränkt werden.
Das Forschungsprojekt „Marketplace lending“ ist eines von zwei Projekten der Universität Osnabrück, die in der Ausschreibung „Die digitale Gesellschaft: Entwicklungen erforschen, Perspektiven entwickeln, digitale Methoden und Daten nutzen" erfolgreich waren. Insgesamt konnte die Universität so über eine Million Euro im „Niedersächsischem Vorab“ einwerben. Die antragstellende Initiative für das Finanzprojekt entstand aus der interdisziplinären Profillinie „Digitale Gesellschaft – Innovation – Regulierung“ der Universität Osnabrück.
Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Peter Grundke, Universität Osnabrück
Fachbereich Wirtschaftswissenschaften
Banken und Finanzierung
Tel.: +49 541 969 4721
E-Mail: peter.grundke@uni-osnabrueck.de
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Die Beiträge präsentieren neue Forschungsergebnisse aus verschiedenen Disziplinen und Forschungsfeldern, diskutieren Konzepte oder formulieren theoretische Angebote. „Es ist eine Plattform für die gesamte Migrationsforschung in all ihren Facetten in deutscher und englischer Sprache“, ergänzt der Migrationsforscher. Alle Aufsätze durchlaufen zur Qualitätssicherung ein anonymes Begutachtungsverfahren. Im ersten Heft geht es in den Beiträgen um Migration und soziale Ungleichheit, Gender, Migrationsethik sowie die Stadt als Ankunftsraum.
„Wir freuen uns, die Zeitschrift für Migrationsforschung im dreißigsten Jahr der Gründung des IMIS herausgeben zu können“, so die neue IMIS-Direktorin Prof. Dr. Helen Schwenken. „Das IMIS ist das älteste Migrationsforschungsinstitut in Deutschland. Vor diesem Hintergrund schien uns das IMIS der richtige Ort zu sein, eine solche Plattform für die fachübergreifende Weiterentwicklung und internationale Vernetzung der Migrationsforschung in Deutschland zu schaffen.“
Weitere Informationen für die Redaktionen:
Apl. Prof. Dr. Jochen Oltmer, Universität Osnabrück
Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS)
Seminarstraße 19 a/b, 49069 Osnabrück
Tel. +49 541 969 4365
imis@uni-osnabrueck.de
Ausdruck dieses Engagements ist auch das zum Wintersemester 2007/08 ins Leben gerufene „Jean Monnet Centre of Excellence in European Studies“ der Universität Osnabrück, das eine explizite Ausstrahlung auf Stadt und Umland hat. Als erste Direktorin des Zentrums schuf Tömmel Möglichkeiten der kritischen Auseinandersetzung mit Europathemen in der Öffentlichkeit. Insbesondere junge Menschen wollte sie damit für Europathemen
sensibilisieren. Viele der damals angestoßenen Aktivitäten wie Gespräche mit Mandatstragenden an öffentlichen Orten der Stadt werden nach wie vor angeboten.
Als Bürgerin hat Tömmel Wissen, Netzwerk und Zeit in eine Vielzahl von lokalen Initiativen und Projekten eingebracht, die sich um die Nord-Süd Verständigung in der EU drehen und für mehr transnationale Solidarität eintreten. Im Mai 2016 war sie Mitbegründerin der Initiative „50 aus Idomeni“, die das Ziel hatte, mindestens 50 Geflüchtete aus griechischen Flüchtlingsunterkünften nach Osnabrück zu bringen. Sie ist auch aktives Mitglied der „Seebrücke-Osnabrück“.
Mit dem „Preis Frauen Europas – Deutschland“ ehrt die EBD seit 1991 Frauen, die sich durch ihr mutiges, kreatives oder hartnäckiges ehrenamtliches Engagement in besonderer Weise für das Zusammenwachsen und die Festigung eines vereinten Europas einsetzen.
Weitere Informationen für die Redaktionen:
Dr. Utz Lederbogen
Pressesprecher Universität Osnabrück
Neuer Graben 29, 49069 Osnabrück
Tel. +49 541 969 4370
utz.lederbogen@uni-osnabrueck.de
Besonders in den Blick nehmen die Diskutanten die „Grünen Finger“ im Stadtgebiet Osnabrück sowie das Freiflächensystem, das die Stadt mit der umgebenden Landschaft verbindet. Auch die regionale Herausforderung, als bedeutender Logistikstandort ökologische und ökonomische Ziele über kommunale Grenzen hinweg zu verbinden, beleuchten die Teilnehmenden.
„Viele Wissenschaftler sagen, dass wir auf dem Weg zum sechsten Massenartensterben sind“, erklärt apl. Prof. Dr. Thomas Fartmann von der Universität Osnabrück. Und das sei erstmals menschengemacht. Den Wert der „Grünen Finger“ hebt Prof. Dr. Hubertus von Dressler von der Hochschule Osnabrück hervor. Mathematiker hätten nachgewiesen, dass das sternenförmige Bild Osnabrücks mit den grauen Radialen und den grünen Fingern im Blick auf Klimawandel und Klimaresilienz ideal sei.
An der Diskussion nehmen teil: apl. Prof. Dr. Thomas Fartmann (Universität Osnabrück, Biodiversität und Landschaftsökologie), Prof. Dr. Hubertus von Dressler (Hochschule Osnabrück, Landschaftsplanung und -pflege), Joy Ruschkowski (Hochschule Osnabrück, Projekt Grüne Finger für eine klimaresiliente Stadt), Birgit Potthoff (Bürgerinitiative Naturnaher Schinkel) und Felix Bücken (Universität Osnabrück, Geographie).
Für Impulsstatements konnten Jonas Michalowski (Fridays for Future) und Siegfried Averhage (Wirtschaftsförderung Landkreis Osnabrück – WIGOS) gewonnen werden. Die Moderation übernimmt Journalist Michael Hafemann (Klima Frieden Osnabrück e.V.).
Weitere Informationen für die Medien:
Dr. Dipl.-Geograph Christian Newton,
Transfer- und Innovationsmanagement (TIM)
der Universität und Hochschule Osnabrück
Tel.: +49 541 969 2057
E-Mail: c.newton@hs-osnabrueck.de
Internet: https://www.tim-osnabrueck.de/home/
Dr. Utz Lederbogen, Universität Osnabrück
Pressesprecher
Tel.: +49 541 969 4370
E-Mail: utz.lederbogen@uni-osnabrueck.de
Holger Schleper, Hochschule Osnabrück
Geschäftsbereich Kommunikation
Tel.: +49 541 969 2175
E-Mail: h.schleper@hs-osnabrueck.de
Die Region Osnabrück gehört als Teil der Region Münster/Osnabrück zu einem von 23 Top-Logistikstandorten in Deutschland. Klimaereignisse wie Trockenheit, extremer Schneefall oder Unwetter können erhebliche wirtschaftliche Folgen für Unternehmen haben. Vor allem dann, wenn keine Maßnahmen zur Anpassung unternommen werden. Kundinnen und Kunden, Lieferantinnen und Lieferanten, aber auch Mitarbeitende wünschen sich von den Betrieben Anpassung an den Klimawandel. Im Projekt „KlimaLogis – Angepasste Logistik – ein Pilotprojekt im Landkreis Osnabrück“ soll ein regionales Konzept für die Logistikbranche erarbeitet werden.
„Für uns ist es wichtig, gemeinsam mit allen eingebundenen Akteuren ein Konzept zu entwickeln, denn sie müssen dieses Konzept auch später in der Praxis leben“, erklärt Prof. Dr. Marcus Seifert, Projektleiter und Logistikexperte an der Hochschule Osnabrück. „Die Workshop-Reihe hat gezeigt, welche Maßnahmen für alle Akteure realisierbar sind und an welchen Stellschrauben noch gedreht werden muss“, sagt Felix Bücken, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geographie der Universität Osnabrück. Konkret bedeutet das: Es ist wichtig, eine Strategie für die gesamte Region zu haben, wie Flächen für logistische Unternehmen genutzt werden sollen.
„Für ein gesamtheitliches Konzept sind von kommunaler Seite einheitliche Regulierungen notwendig, aber auch Unternehmen müssen das Thema Klimaanpassung stärker aufgreifen und als Teil ihres Risikomanagements verstehen“, sagt Prof. Dr. Martin Franz, Projektleiter am Institut für Geographie der Universität Osnabrück. Daher sei es wichtig, dass in den Kommunen fachliches Wissen aufgebaut und vertieft werde. Denn nur so werde für die Region deutlich, welche positiven Effekte Klimaanpassungsmaßnahmen auf die Region haben.
„Dabei zeigen vor allem unsere nationalen und internationalen Analysen, dass wir von Beispielen in Deutschland und anderen Ländern sehr gut lernen können, wie wir Logistikprozesse besser auf den Klimawandel vorbereiten können“, ergänzt Projektleiter Prof. Dr. Kai Michael Griese, Professor für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Marketingmanagement, an der Hochschule Osnabrück.
Im nächsten Schritt schaut sich das Projektteam an, auf welche Weise die Standortwahl eines Unternehmens erfolgt und wie Kommunen Flächen ausweisen. „Dabei nutzen wir die Ergebnisse aus den Workshops, um aufzuzeigen, an welchen Stellen des Auswahlprozesses Fragen der Klimaanpassung eine Rolle spielen können“, erklärt Seifert.
Weitere Informationen für die Medien:
Jan Niklas Eyers, Hochschule Osnabrück
Telefon: +49 541 969 3951
E-Mail: j.eyers@hs-osnabrueck.de
Felix Bücken, Universität Osnabrück
Institut für Geographie
Telefon: +49 541 969-6088
E-Mail: felix.buecken@uni-osnabrueck.de
Zum Hintergrund:
Das Projekt „KlimaLogis – Klimaangepasste Logistik – ein Pilotprojekt im Landkreis Osnabrück“ wird vom Bundesministerium für Umwelt, Natur und nukleare Sicherheit mit rund 110.000 Euro gefördert. Verbundpartner ist neben der Hochschule und der Universität Osnabrück der Landkreis Osnabrück. Als Kooperationspartner unterstützen die Stadt Osnabrück, das Kompetenznetzwerk Individuallogistik (KNI) und das Institut für Produktion und Logistik (Logis.Net) das Vorhaben. Die wissenschaftliche Prozessbegleitung erfolgt durch sustainify – Institut für nachhaltige Forschung, Bildung, Innovation.
]]>„Seit Jahren setzen wir hierzu die sogenannte hochauflösende Rastersondenmikroskopie ein. Eine Technik, die uns erlaubt, einzelne Atome nicht nur abzubilden, sondern auch ganz gezielt und kontrolliert zu manipulieren“, sagt Rahe. Bei der Rastersondenmikroskopie werde eine atomar feine Spitze verwendet, um eine Auflösung zu ermöglichen, die weit unter der eines optischen Mikroskops liegt. „Auch wenn wir das wahrscheinlich hochauflösendste Mikroskop in Osnabrück verwenden, ist es weiterhin sehr schwierig, hiermit Moleküle zu untersuchen, sobald sie in einer komplexen dreidimensionalen Form vorliegen.“
In dem Projekt VRnano soll nun ein System zur Untersuchung solcher komplexen dreidimensionalen Proben entwickelt und neue Messverfahren mithilfe Virtueller Realität (VR) implementiert werden. „Wir möchten eine Laborsteuerung entwickeln, die die Sinne und den Bewegungsapparat des Menschen effizienter für physikalische Messungen nutzt“, erklärt Rahe.
Virtual Reality ermöglicht weltweite Zusammenarbeit in Echtzeit
Prof. Dr. Philipp Lensing, Professor für Computeranimation und Spieleprogrammierung an der Hochschule Osnabrück, visualisiert die Messdaten in Echtzeit, die mit dem Mikroskop aufgenommen werden. So können die Daten in der Virtuellen Realität dargestellt werden. „Experimente in Echtzeit sind schwer beherrschbar. Die Strukturen, die die Nanowissenschaft untersucht, sind so klein, dass sie in der realen Welt mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen sind. In der Virtuellen Realität können diese Strukturen dreidimensional dargestellt werden. Daher bietet sich hier eine große Chance, komplexere Experimente durchführen zu können“, erklärt der Informatiker.
„Die Steuerung über VR macht auch internationale Forschungskooperationen ohne physische Anwesenheit in Osnabrück möglich“, erklärt Lensing. So können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf der ganzen Welt gemeinsam von verschiedenen Orten gleichzeitig an demselben Projekt in der virtuellen Realität arbeiten. Dazu benötigen sie lediglich eine Internetverbindung und eine VR-Brille. „Wenn nun jemand in der Realität an dem Mikroskop etwas einstellt, zeigt sich in der virtuellen Welt dessen Auswirkung“, erklärt Lensing.
„Die Nanotechnologie birgt als Schlüssel- und Querschnittstechnologie erhebliche wirtschaftliche Potenziale und Wachstumsraten für die Zukunft“, sagt Olaf Gerlach, Geschäftsführer von mindQ GmbH & Co. KG. Die VR-Agentur verspricht sich durch das Projekt einen umfassenden Aufbau von Expertenwissen, um komplexe Daten in interaktiven Visualisierungssystemen darzustellen. „Die Echtweltinteraktion durch und mit Virtual- und Augmented-Reality bietet in technologieorientierten Branchen ein großes Innovationspotential.“
Seit 2017 arbeitet Dr. Philipp Rahe am Fachbereich Physik der Universität Osnabrück. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert seine Nachwuchsgruppe „Steuerung von Elektronentransfer in metallorganischen Materialien auf atomarer Skala“ im Emmy Noether-Programm mit insgesamt 1,8 Millionen Euro.
Weitere Informationen für die Redaktionen:
Dr. Philipp Rahe, Universität Osnabrück
Fachbereich Physik
Telefon: +49 541 969 2261
E-Mail: prahe@uni-osnabrueck.de
Prof. Dr. Philipp Lensing, Hochschule Osnabrück
Professor für Computeranimation und Spieleprogrammierung
E-Mail: p.lensing@hs-osnabrueck.de
Telefon: 0541 969 3839
E-Mail: p.lensing@hs-osnabrueck.de
In dem Osnabrücker Projekt geht es darum, vor allem Schülerinnen und Schüler für die verschiedenen Perspektiven der Nutztierhaltung am Beispiel der Schweinemast zu sensibilisieren. Dafür wollen die Biologiedidaktiker zusammen mit ihrem Projektpartner BOK + Gärtner (Agentur für Kommunikationsdesign und Szenografie) ein interaktives Scrollytelling für eine (mobile) Website entwickeln, indem die Nutzerinnen und Nutzer in die Lage einer Schweinelandwirtin oder eines Schweinelandwirts versetzt werden. Dabei sind sie unterschiedlichen Nachhaltigkeitsdilemmata ausgesetzt und müssen für ihren landwirtschaftlichen Betrieb Entscheidungen treffen. Am Ende erhalten die Spielenden ein Feedback, ob sie mehr nach ökologischen oder konventionellen Gesichtspunkten gehandelt haben. Ziel: das Spannungsfeld der Schweinefleischproduktion aus Sicht von Landwirtinnen und Landwirten besser verstehen. „Wir möchten, dass die Komplexität erkannt und mehr Verständnis und eine höhere Wertschätzung für die Arbeit der Landwirtinnen und Landwirte entwickelt wird“, so Elena Folsche.
Im Februar erhalten die Teams einen zweiteiligen Online-Workshop, in der Grundlagen der Öffentlichkeitsarbeit vermittelt und Kommunikationspläne gemeinsam optimiert werden. Außerdem sollen die Gewinnerinnen und Gewinner beider Wettbewerbsjahre ihre Erfahrungen miteinander austauschen und sich gegenseitig vernetzen. Im Dezember 2021 wird die Jury dann die in die Praxis umgesetzten zehn Kommunikationsprojekte noch einmal begutachten: Welche Formate haben sich als besonders geeignet erwiesen, um eine nachhaltige Auseinandersetzung der Gesellschaft mit dem Thema anzuregen? Bis dahin halten die Teams die Öffentlichkeit im Blog über ihre Fortschritte auf dem Laufenden: www.hochschulwettbewerb.net.
Weitere Informationen für die Redaktionen:
Dr. Florian Fiebelkorn, Universität Osnabrück
Biologiedidaktik
Barbarastraße 11, 49076 Osnabrück
Telefon: +49 541 969 3511
florian.fiebelkorn@uos.de
Die Gewinner unter: https://www.wissenschaft-im-dialog.de/projekte/hochschulwettbewerb-zeigt-eure-forschung/
]]>Weitere Informationen für die Redaktionen:
Zentrale Studienberatung Osnabrück (ZSB)
Neuer Graben 27, D-49074 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 4999
info@zsb-os.de
„Diese politischen Bemühungen zum Schutz von Flüchtlingen in und aus Europa haben die Entwicklungen zweifelsohne geprägt. Sie spiegeln allerdings nur eine Seite einer komplexen Geschichte: die eurozentrische Seite einer globalen Geschichte“, so die Migrationsforscherin. Zu der Zeit kontrollierten Kolonialmächte weite Teile der Welt. Zudem mussten viele Menschen auch außerhalb Europas – zum Beispiel in China, Indien, Pakistan und Korea – fliehen, teils bedingt durch Kolonialismus. „Vereinzelte Studien zeigen zwar, dass die internationale Gemeinschaft sehr unterschiedlich auf Flüchtlinge in und außerhalb Europas reagierte. Einflüsse von kolonialen Strukturen auf die Entstehung der Flüchtlingskonvention sind indes wenig beachtet“, erläutert Krause in ihrem Aufsatz.
Nach der Vorbereitung eines Entwurfs der Konvention in den Vereinten Nationen riefen sie eine Konferenz im Juli 1951 ein, auf der Staaten die Konvention diskutierten und verabschiedeten. Ulrike Krause analysiert die Debatten der Staaten und belegt den Einfluss historischer Machtkonstellationen und kolonialer Verstrickungen. Von Anfang an war die Zusammensetzung der Staaten, die zur Konferenz eingeladen waren und daran teilnahmen, von kolonialen Machtverhältnissen geprägt.
„Kolonisierte Gebiete wurden nicht eingeladen und somit ausgeschlossen, stattdessen durch die Kolonialmächte vertreten“, schreibt die Osnabrücker Migrationsforscherin. Auf der Konferenz dominierten koloniale und imperiale Staaten die Debatten. Obwohl mehr teilnehmende Staaten eine universelle Flüchtlingsdefinition befürwortete, die also Schutz für alle Flüchtlinge weltweit bereitstellen würde, bestanden einige mächtige Staaten darauf, die Definition auf Flüchtlinge in Europa zu begrenzen. Dass diese Staaten ihr Ziel erreichten, zeigt der verabschiedete Konventionstext.
„Damit wurde der ‚wahre‘ Flüchtling als einer in oder aus Europa festgeschrieben, was gleichwohl die ‚anderen‘ Flüchtlinge und Regionen vernachlässigte“, so Krause. „Dieser Ausschluss beruhte keineswegs auf mangelnden Wissen der Staaten über Flucht weltweit. In Diskussionen erkannten alle teilnehmenden Staaten die weltweit auftretende Flucht an, manche nutzten dies aber, um ihre Interesse zu verfolgen und den Fokus auf Europa zu fordern. Dies führte dazu, dass westliche Belange über weltweite gestellt wurden, was Folgen für den Flüchtlingsschutz in den kommenden Jahren nach sich zog.“
Publikation: Krause, Ulrike (2021), 'Colonial Roots of the 1951 Refugee Convention and its Effects on the Global Refugee Regime', Journal of International Relations and Development, online first,https://doi.org/10.1057/s41268-020-00205-9
Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Ulrike Krause, Universität Osnabrück
Institut für Migrationsforschung
und Interkulturelle Studien (IMIS)
Seminarstraße 19 a/b, 49074 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 4140
ulrike.krause@uni-osnabrueck.de
Die Arbeitsgruppe Fernerkundung und Digitale Bildverarbeitung des Instituts für Informatik an der Universität Osnabrück wird in landwirtschaftlichen Betrieben Daten erheben, anhand derer Prognosemodelle entwickelt werden können. Mit Hilfe Künstlicher Intelligenz (KI) sind die Forscherinnen und Forscher in der Lage, aus der Vielzahl erhobener Daten Muster zu erkennen und zu klassifizieren, Prognosemodelle zu entwickeln und daraus dann Handlungsempfehlungen abzuleiten. „Primäres technisches Ziel ist es, dem Landwirt durch Bereitstellung von Modellen und KI-basierter Bestandskartierung über die Agri-Gaia-Plattform Entscheidungshilfen für eine nachhaltige Bewirtschaftung seiner Flächen zur Verfügung zu stellen“, erklärt Dr. Thomas Jarmer, Leiter des Projektes „Agri-Gaia“ an der Universität Osnabrück.
„Wir erheben Daten auf dem Acker sowie mit verschiedenen Kamerasystemen auf Drohnen und nutzen darüber hinaus Satellitendaten und weitere Datenquellen, um Bilder von Einzelpflanzen sowie Teilflächen zu generieren“, sagt Jarmer. Diese Daten ermöglichen es, Aussagen über die Entwicklung von Pflanzen zu treffen. „So kann der Landwirt teilflächenspezifische Maßnahmen durchführen, ohne die gesamte Ackerfläche bearbeiten zu müssen“, erläutert der Fernerkundler. Das biete sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile: „Der Landwirt kann an den notwendigen Stellen in der richtigen Menge gezielt düngen oder Unkraut bekämpfen und so seine Flächen viel nachhaltiger bewirtschaften.“
Hieraus ergeben sich vielfältige Rechtsfragen, insbesondere der Schutz von Innovation und die rechtskonforme Nutzung von Leistungen. Zugleich bedarf es für den Austausch von Daten zwischen verschiedenen Systemen einen eindeutigen rechtlichen Rahmen. Hier steuert der Fachbereich Rechtswissenschaften der Universität Osnabrück seine Expertise bei.
Prof. Dr. Mary-Rose McGuire (Bürgerliches Recht, Recht des Geistigen Eigentums sowie deutsches und europäisches Zivilprozessrecht) wird Grundsätze des geistigen Eigentums (Intellectual Property-Policy) sowie Musterlizenzverträge erarbeiten, die nationale und europäische Vorgaben berücksichtigen. Prof. Dr. Bernd J. Hartmann (Öffentliches Recht, Wirtschaftsrecht und Verwaltungswissenschaften) arbeitet zum Thema Datenschutz an dem Projekt mit.
Zum Konsortium „Agri-Gaia“ gehören neben der Universität Osnabrück und dem DFKI die AgBrain GmbH, der Agrotech Valley Forum e.V., die Amazonen-Werke H. Dreyer GmbH & Co. KG, die Robert Bosch GmbH, die CLAAS E-Systems GmbH, die Hochschule Osnabrück, die Josef Kotte Landtechnik GmbH, die Maschinenfabrik Bernard Krone GmbH & Co. KG, die LMIS AG und die Wernsing Feinkost GmbH.
Das Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren.
Informationen für die Redaktionen:
Dr. Thomas Jarmer, Universität Osnabrück
Institut für Informatik, Fernerkundung und Digitale Bildverarbeitung
Wachsbleiche 27, 49090 Osnabrück
Tel.: +49 541 969-3914
E-Mail: thomas.jarmer@uni-osnabrueck.de
Dr. Utz Lederbogen
Pressesprecher der Universität Osnabrück
Neuer Graben 29, 49074 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 4370
E-Mail: utz.lederbogen@ uni-osnabrueck.de
Neoliberalismus wurde in der Studie über drei Komponenten erfasst: ökonomische Freiheit (die Wirtschaft wird über den freien Markt reguliert, es gibt wenig staatliche Interventionen), individuelle Verantwortlichkeit (jeder ist
seines Glückes Schmied, der Leistungsgedanke steht im Vordergrund), und soziale Ungleichheit (Arbeitsplätze, Wohnraum und andere gesellschaftliche Ressourcen werden im freien Wettbewerb verteilt, sodass die Stärkeren den größten Anteil bekommen).
„In der ersten Studie fanden wir heraus, dass sich diejenigen einsamer fühlten und über eine schlechtere psychische Gesundheit berichten, die die deutsche Gesellschaft stärker neoliberal wahrnahmen im Vergleich zu denjenigen, welche die deutsche Gesellschaft weniger neoliberal wahrnehmen“, so die Studienleiterin und Psychologin Prof. Dr. Julia Becker von der Universität Osnabrück.
In zwei weiteren Studien zu zentralen Aspekten einer neoliberalen Gesellschaft (ökonomische Freiheit, individueller Verantwortlichkeit und sozialer Ungleichheit) zeigte sich, dass die Vorstellung der neoliberalen Gesellschaft die Versuchsteilnehmerinnen und -teilnehmer einsamer machte und sie von einer schlechteren psychischen Gesundheit berichteten im Vergleich zu denjenigen, die sich eine sozial gerechte Gesellschaft vorstellen sollten.
Die Autorinnen und Autoren testeten ein Modell, um zu erklären, warum eine neoliberale Gesellschaft einsam machen kann: Zwei Faktoren waren zentral.
Neoliberalismus führte erstens dazu, dass sich die Menschen mehr in Konkurrenz mit anderen sahen und zweitens, dass sie das Gefühl hatten, dass sie keine sozialen Gruppen haben, die sie unterstützen. Beides führte zu Einsamkeit, welche sich wiederum negativ auf die psychische Gesundheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer auswirkte.
Fazit der Studien: Einsamkeit und psychische Gesundheit entstehen nicht in einem luftleeren Raum, sondern sind vom gesellschaftlichen Klima abhängig. Der neoliberale Gedanke des freien Wettbewerbs und individueller Verantwortlichkeit kann dazu führen, dass sich Menschen mehr in Konkurrenz zu anderen sehen, sich weniger von ihren sozialen Gruppen und Netzwerken unterstützt fühlen, was wiederum zu vermehrter Einsamkeit und schlechterer psychischer Gesundheit führt.
Publikation:
Becker, J.C., Hartwich, L., & Haslam, S.A. (in press). Neoliberalism can reduce well-being by promoting a sense of social disconnection, competition and loneliness. British Journal of Social Psychology.
Link: https://bpspsychub.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/bjso.12438
Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Julia Becker, Universität Osnabrück
Instituts für Psychologie, Sozialpsychologie
Seminarstraße 20, 49069 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 4702 (Sekr.)
julia.becker@uni-osnabrueck.de
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Weitere Informationen für die Redaktionen
Zentrale Studienberatung Osnabrück
Tel.: +49 541 969-4999
E-Mail: info@zsb-os.de
Internet: www.zsb-os.de
Das Handbuch bringt Friedensideen und -visionen, Friedensprojekte und -ordnungen, staatliche und nichtstaatliche Friedensaktionen sowie kulturelle Manifestationen des Friedens zusammen. In den Beiträgen geht es um Friedenskongresse, Verhandlungstaktiken, Haus- und Landfrieden, Gedächtniskulturen oder Friedenssymbolik in Kunst und Literatur. Auch Artikel über die bedeutendsten Friedensschlüsse der Epoche sind ein wichtiger Bestandteil.
Dr. Volker Arnke, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungszentrum IKFN und Redaktionsleiter des Handbuchs: „Unser multiperspektivischer Ansatz, der historische Fragestellungen mit philosophischen, theologischen, musikwissenschaftlichen, kunstgeschichtlichen, sprach- und sozialwissenschaftlichen verknüpft, strebt eine ganzheitliche Abbildung der Friedensthematik an. Damit ist unser Handbuch für Forscherinnen und Forscher vieler Fachrichtungen, aber auch für alle Menschen, die sich dem Frieden verbunden fühlen, von Interesse.“
Als Redaktionsleiter kam Arnke im Osnabrücker Forschungszentrum Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit die Aufgabe zu, die Mitarbeit von mehr als 70 Beteiligten aus aller Welt zu koordinieren und zusammenzuführen. „Wir sind sehr stolz darauf, dass es in diesem doch so schwierigen Jahr gelungen ist, unser großes, international angelegtes Handbuchprojekt abzuschließen“, so Prof. Dr. Siegrid Westphal.
Zur Publikation „Handbuch Frieden im Europa der Frühen Neuzeit“, herausgegeben von Irene Dingel (Mainz); Michael Rohrschneider (Bonn); Inken Schmidt-Voges (Marburg); Siegrid Westphal (Osnabrück); Joachim Whaley (Cambridge) und bearbeitet von Volker Arnke (Osnabrück): www.degruyter.com/view/title/536822
Weitere Informationen für die Redaktionen:
Dr. Volker Arnke, Universität Osnabrück
Forschungszentrum Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit
Tel.: 0541 969-6021
E-volker.arnke@uni-osnabrueck.de
Mit einer immer größer werdenden Zahl wissenschaftlicher Begriffe, die inzwischen den Alltag in der Corona-Krise bestimmen, wird es für den Laien zunehmend schwerer, Mythos und Wirklichkeit auseinanderzuhalten. Neben einer Einordnung des jeweiligen Mythos finden sich in dem Buch Anleitungen und Erklärungen zu Experimenten, die sich beispielsweise mit der Effektivität verschiedener Masken, dem Unterschied zwischen Desinfektionsmittel und Seife oder der Rolle von Bargeld als Virusüberträger auseinandersetzen.
„Unser Buch ist ein innovatives Format für die Wissenschaftskommunikation“, sagt Marco Beeken. „Wir möchten dazu beitragen, wichtige Aspekte der Pandemie, die den Bürgerinnen und Bürgern in ihrem Alltag begegnen, auf allgemeinverständliche Art und Weise zu erklären und die Neugierde für Naturwissenschaften zu wecken.“
Über die Publikation hinaus haben die Autoren als Service für Lehrkräfte auch Zusatzmaterialien für den Unterricht entwickelt.
Zur Publikation: https://www.bombini-verlag.de/shop/covid19/
Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Marco Beeken
Didaktik der Chemie, Institut für Chemie Neuer Materialien
Barbarastraße 7, 49076 Osnabrück‘
Telefon: 0541/969-3378
marco.beeken@uos.de
Peter große Prues, Doktorand am Institut für Erziehungswissenschaft, greift den Schülerwunsch „Demokratieerziehung in der Schule“ auf. Möglichkeiten sieht er zum Beispiel durch die Einführung eines Klassenrates, eine wöchentliche Versammlung der gesamten Klassengemeinschaft. „Es gibt feste Abläufe, Ämter und selbst aufgestellte Regeln, um deren Einhaltung sich die Schülerinnen und Schüler kümmern.“
Auch die Partizipation, der dritte Schülerwunsch für die Schule der Zukunft, muss keine Vision bleiben. Anhand von bereits existierenden Modellen zeigt Prof. Dr. Stefan Maykus von der Hochschule Osnabrück auf, wie das in der schulischen Praxis funktionieren kann. „Eine Schule der Zukunft 2040“, so Maykus, „ist vor allem an ihrem ausgeprägten Bezug zu den Lebenswelten junger Menschen erkennbar.“ „Teilhabeerfahrung“ sei hier das Zauberwort, das etwa in der Lindenschule in Buer unter dem Motto „Wir holen das Dorf in die Schule und die Schule in das Dorf“ umgesetzt wird. Hier erleben die Jugendlichen zum Beispiel eine Generationenwerkstatt in Kooperation mit lokalen Unternehmen und Akteuren, nehmen an Aktivitäten lokal prägender Vereine teil oder gestalten eine Schulzeitung. Sie ist fester Bestandteil der kommunalen Presse, mithin zu einer Dorfzeitung geworden.
Dass der Schülerwunsch nach Digitalisierung in der Schule nicht nur Chancen, sondern auch Gefahren mit sich bringt und damit einer sehr differenzierten Betrachtung bedarf, beschreibt Prof. Dr. Ferdinand Stebner vom Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Osnabrück mit seinem Team. Die Corona-Pandemie zeige, wie anfällig das deutsche Schulsystem angesichts fehlender digitaler Konzepte sei. „Ausgehend von der Tatsache, dass Schule generell fern vom Alltag der Schülerinnen und Schüler ist, erst recht aber bei der Unterstützung digitaler Kompetenzen, muss zukünftig zum Beispiel die Nutzung des Smartphones in den Unterricht integriert werden – mit all seinen Möglichkeiten der Informationsbeschaffung.“ Stebner macht aber auch deutlich: „Schulen benötigen ein ganzheitliches und nachhaltiges Konzept, das Schülerinnen und Schüler auf einen gesunden und lernförderlichen Umgang mit Smartphones vorbereitet.“
Seit langem ist bekannt, dass die Ausgestaltung des Klassenraumes einen positiven Effekt auf die Lernfähigkeit von Schülerinnen und Schüler hat. Von daher überrascht deren Wunsch nach einer lernfreundlicheren Schularchitektur nicht. Nina Roßmann, freie Journalistin in Berlin, erklärt, wie „der Raum als dritter Pädagoge“ in der schulischen Zukunft aussehen kann – als eine „Schule ohne Wände“. Dabei orientiert sie sich am Schulsystem in Dänemark. Das Land ist Vorreiter in Bezug auf das „offene Klassenzimmer“. In Berlin sind bereits 51 Schulen nach dem neuen Prinzip geplant, die ersten zehn davon sollen schon in den nächsten fünf Jahren fertiggestellt werden.
In ihrem abschließenden Fazit und Ausblick zur Ringvorlesung geht Prof. Dr. Ingrid Kunze, Schulpädagogin am Osnabrücker Institut für Erziehungswissenschaft der Frage nach, was sich trotz aller Ungewissheiten über die Schule der Zukunft, die Schule im Jahr 2040 sagen lässt. Dabei relativiert sie so manche Wünsche/Forderungen der Schülerinnen und Schüler als auch die Positionen von Wissenschaftlern. Ein Blick in die Zukunft sei schwierig.
Bildung in der Schule spiele aber bei der Bewältigung der komplexen und bedrückenden Herausforderungen der Menschheit eine zentrale Rolle. Kunze: „Ein für alle zugängliches, hochwertiges und öffentliches Schulwesen hat die Chance, Kitt der Gesellschaft zu sein und den Heranwachsenden zu zeigen, dass diese Herausforderungen der Zukunft nur gemeinsam und im Dialog zu bewältigen sind.“
Unter dem Titel „Lernen in der Zukunft – Schule im Jahr 2040. Probleme – Konzepte – Konsequenzen“ ist die Publikation in der Reihe „Beiträge aus der Osnabrücker Forschungswerkstatt Schulentwicklung“ als Band 7 erschienen. Sie wird dank der finanziellen Unterstützung der Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung allen allgemeinbildenden Schulen in Stadt und Landkreis Osnabrück kostenlos zur Verfügung gestellt. Sie kann unter folgendem Link kostenfrei heruntergeladen werden: www.bohnenkamp-stiftung.de/fileadmin/user_upload/Fiegert_Kunze_Lernen_in_der_Zukunft_Schule_2040.pdf
Weitere Informationen für die Redaktionen:
apl. Prof. Dr. Monika Fiegert, Universität Osnabrück
Institut für Erziehungswissenschaft
Fachgebiet Schulpädagogik
Heger-Tor-Wall 9, 49074 Osnabrück
E-Mail: mfiegert@uos.de
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„Die Befunde geben uns wichtige Hinweise zur Lage früherer Siedlungen und Transportachsen“, so der Geograph Prof. Härtling. „Zudem erhalten wir Informationen zu dieser antiken Konfliktlandschaft, die während der Antike immer wieder Austragungsort zahlreicher Schlachten war, beispielsweise gegen die Perser, Alexander den Großen und verschiedene römische Feldherren.“
„Die bisher durchgeführten Untersuchungen zeigen, dass sich die Lage des Hauptstroms bzw. der größeren Zuflüsse in den letzten Jahrhunderten nicht verändert haben, während die Vielzahl flacher Überflutungsrinnen auf die ausgeprägte Hochwasserdynamik in der Aue verweisen“, so Prof. Härtling. Dementsprechend sei davon auszugehen, dass die Bedingungen für antike Siedlungslagen bzw. Transportwege weitgehend mit den heutigen übereinstimmen.
Bei dem Unternehmen in diesem Jahr wurden die Hygienekonzepte bzgl. Covid-19 genau eingehalten und so kam es auch zu keinerlei gesundheitlichen Problemen für die teilnehmenden Wissenschaftlerinnen und studentischen Hilfskräfte. Nicht Corona, sondern der Hurrikane „Iasos“ machte indes der engagierten Truppe einen Strich durch die Rechnung: Innerhalb von zwei Tagen fielen im Kephissostal so hohe Niederschläge, dass die weiteren Arbeiten im Flusstal selbst verhindert wurden.
Im nächsten Schritt sollen nun im Sommer 2021 Tiefbohrungen durchgeführt werden, um die Anzahl, Abfolge und Intensität von Hochwasserereignissen seit der Antike bis heute zu erfassen.
Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Joachim Härtling, Universität Osnabrück
Institut für Geographie
Neuer Graben 19, 49074 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 4273
joachim.haertling@uos.de
Anschließend arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Programmiertes Lernen der Justus-Liebig-Universität Gießen sowie am Psychologischen Institut der Philips-Universität in Marburg, wo er 1973 mit seiner Promotion zur „Wirksamkeit und Wirkungsweise von Lob und Tadel bei einfachen Lernaufgaben“ auch den Grundstein für sein zukünftiges Arbeitsfeld legte.
1976 erfolgte dann der Ruf an die Universität Osnabrück. Hier erwarteten ihn vielfältige Aufbauarbeiten. Er trug maßgeblich zur Einrichtung des Diplom-Studiengangs Psychologie an der Universität Osnabrück bei und wirkte als Dekan gestaltend an der Entwicklung des Fachbereichs Psychologie, dem Vorläufer des heutigen Instituts, mit.
„Mit seinen breitgefächerten Interessen zwischen Biopsychologie und Philosophie bleibt Hugo Schwarze allen, die ihn kannten als außergewöhnlicher Ideengeber und Förderer von Studierenden, Doktoranden und als humorvoller feinsinniger Kollege in Erinnerung. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie“, so der geschäftsführende Leiter des Instituts für Psychologie, Prof. Dr. Thomas Staufenbiel.
Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Thomas Staufenbiel, Universität Osnabrück
Leiter des Instituts für Psychologie
Seminarstrasse 20, 49074 Osnabrück
Telefon: + 49 541 969 4512
thomas.staufenbiel@uni-osnabrueck.de
„Um zum Beispiel herauszufinden, ob Raben wissen, wo sich Futter befindet, haben wir Leckereien unter einem Becher versteckt und ihn zwischen anderen Bechern hin- und her bewegt wie bei einem ‚Hütchenspiel‘. Ein Rabe wählt einen Becher aus, indem er mit seinem Schnabel dagegen pickt oder mit dem Schnabel auf ihn zeigt, ein Schimpanse würde dies dagegen mit seinen Fingern
machen“, erklärt Dr. Miriam Sima vom Max-Planck-Institut für Ornithologie in Starnberg, die die Raben im Rahmen ihrer Doktorarbeit auch aufgezogen hat. Die getesteten Raben zeigten demnach bereits im Alter von nur vier Monaten eine vergleichbare kognitive Leistung wie die Menschenaffen, und die Performance veränderte sich nicht sehr über den Testzeitraum.
„Im Alter von vier Monaten sind Rabenkinder schon relativ selbstständig und fangen an, sich für Nichtbrüterverbände zu interessieren. Folglich müssen sie vor allem kognitiv für diese neuen Herausforderungen gewappnet sein“, sagt Studienleiterin Prof. Dr. Simone Pika von der Universität Osnabrück.
Insgesamt wurden acht Raben im Alter von vier, acht, zwölf und 16 Monaten in neun physischen Aufgabenbereichen (zum Beispiel im Bereich „Räumliches Verständnis“), und sechs sozialen Aufgabenbereichen (zum Beispiel im Bereich „Kommunikation“) getestet. Die Studienergebnisse zeigten, dass die Raben vor allem Tests zum Verstehen von Mengen und Kausalketten sowie das soziale Lernen und die Kommunikation genauso gut meisterten wie Schimpansen und Orang-Utans. Die Forscherinnen planen nun, neue vergleichende Test-Batterien zu entwickeln, die nicht nur Menschen-spezifische, sondern auch artspezifische Fähigkeiten miteinbeziehen, und einen größeren Schwerpunkt auf den Einfluss von Sozialisierung und Entwicklung auf kognitive Leistung legen.
Link zum Artikel: http://nature.com/articles/s41598-020-77060-8
Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Simone Pika
Universität Osnabrück
Vergleichende Kognitionsbiologie
Institut für Kognitionswissenschaft
Artilleristrasse 68, 49076 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 2721
spika@uos.de
At the age of four months, the ravens showed comparable cognitive performance
to that of adult great apes which did not change significantly over the duration of
the study. “This may be due to the fact, that at four months of age young ravens are already quite independent and start to be interested in non-breeding aggregations of conspecifics. Hence, they need to be cognitively on top of things to deal with these new challenges”, says Simone Pika of the Institute of Cognitive Science at Osnabrück University and director of the study.
The researchers tested a total of eight ravens at four, eight, twelve and 16 months of age in nine physical tests (e.g., spatial understanding) and six social tests (e.g., communication). The results showed that the ravens were on par with chimpanzees and orang utans at solving problems, particularly those which involved quantities, causal understanding, social learning and communication. The results reveal that ravens are both social and physical intellects and emphasize that ravens’ cognitive skills are an expression of general rather than domain specific intelligence. The researchers plan to develop new comparative cognitive test batteries that can tap into true species-specific, rather than human-specific, cognitive skills.
Link to the article: http://nature.com/articles/s41598-020-77060-8
Information for Editors:
Prof. Dr. Simone Pika
Osnabrück University
Head of Comparative BioCognition
Institute of Cognitive Science
Artilleristrasse 34, 49076 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 2721
spika@uos.de
„Ich fühle mich außerordentlich geehrt, selbst in diesem ausgezeichnet besetzten Gremium mitwirken zu dürfen, welches sich der Bewahrung und Vermittlung der Geschichte unserer gemeinsamen Heimat verpflichtet fühlt“, kommentierte Ucar seine Berufung. Das Kuratorium, dem Mitglieder des Deutschen Bundestags, der Bundesregierung und des Bundesrats angehören, hatte den Osnabrücker Religionspädagogen einstimmig gewählt.
Dem Wissenschaftlichen Beirat gehören Historikerinnen und Historiker, Politikwissenschaftlerinnen und Politikwissenschaftler, Staatsrechtler und Museumsfachleute an. Sie beraten das Kuratorium und den Präsidenten.
Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Bülent Ucar, Universität Osnabrück
Direktor des Instituts für Islamische Theologie
Kamp 46/47, 49074 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 6032
E-Mail: bucar@uni-osnabrueck.de
Das Projektteam konnte mit https://watergovernancetool.eu/ eine Onlineplattform entwickeln, die Akteurinnen und Akteure bei einem integrierten Wassermanagement unterstützt. Das geschaffene Angebot zielt darauf ab, die Ansprüche verschiedener Nutzungsarten aufeinander abzustimmen. Es ist das Resultat eines innovativen Forschungsansatzes zur Förderung von Koordination und Kooperation in den Regionen angesichts typischer Problemlagen. „Wir hoffen, dass unser Angebot dazu beiträgt, Nutzungskonflikte zu verringern und Synergien zu schaffen, um Wasserressourcen vorausschauender und nachhaltiger zu bewirtschaften“, so Projektleiterin Pahl-Wostl.
Um Probleme im Management von Wasserressourcen besser zu verstehen, hatte sich das Forschungsteam in Fallstudien in Deutschland, Spanien, Südafrika, der Mongolei und Iran mit lokalen Akteurinnen und Akteuren über Wissen und spezifische Erfahrungen ausgetauscht. Zudem verglich STEER in einer breiteren Untersuchung in 27 weiteren Fallstudien, wie man mit den Herausforderungen durch unterschiedliche Wassernutzungen umging. Dadurch konnte das STEER-Team ein passgenaues Angebot schaffen, um gemeinsam nach Lösungen für Konflikte um Wassernutzungen zu suchen.
In der Weser-Ems-Region beispielsweise suchen der Wasserversorgungs- und der Landwirtschaftssektor derzeit nach Wegen, wie sich die Nitratbelastung des Grundwassers reduzieren lässt und landwirtschaftliche Betriebe profitabel bleiben. STEER brachte Akteure der Region zusammen und unterstützte sie dabei, innovative Ansätze zu entwickeln.
Neben regionalen Akteuren aus dem Wassersektor (beispielsweise Wasserverbände, Flusseinzugsgebietsorganisationen) sind auch die für Wasserressourcen zuständigen nationalen Ministerien und Behörden sowie Forscherinnen und Forscher, die Wassergovernance-Analysen durchführen und Lösungsvorschläge entwickeln wollen, anvisierte Nutzergruppen. „Mit unserer im Projekt entstandenen Onlineplattform können all diese Nutzer ihr regionales Wassergovernance-System anhand einiger Fragen charakterisieren und erhalten eine Diagnose, welche Governance-Aspekte verbessert werden sollten“, sagt Pahl-Wostl. „Wir freuen uns, dass wir durch das webbasierte Watergovernance Tool auch nach Projektende ein Instrument zur Verfügung stellen, das eine integrierte Bewirtschaftung von Wasserressourcen unterstützt.“
Neben der Universität Osnabrück waren auch das Ecologic Institut, das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik, die Universität Kassel, der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband sowie die Emschergenossenschaft am Projekt beteiligt.
Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Claudia Pahl-Wostl, Universität Osnabrück
Institut für Umweltsystemforschung
Barbarastraße 12, 49076 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 2536
cpahlwos@uni-osnabrueck.de
Alle Jugendliche, die den Fragebogen komplett beantworten, können an einer Verlosung von 10x250 Euro teilnehmen. Falls sie noch keine 16 Jahre alt sind, wird die Einwilligungserklärung einer erziehungsberechtigten Person für die Teilnahme an dem Fragebogen und an der Verlosung benötigt. Für Teilnehmende zwischen 16 und 17 Jahren gilt dies für die Teilnahme an der Verlosung. Weitere Informationen zur Umfrage und den Teilnahmebedingungen finden sich unter: https://www.psychologie-cms.uni-osnabrueck.de/fachgebiete/entwicklungspsychologie/Forschung/aktuelle_studien/Soziale_Kontakte.html
Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Maarten van Zalk, Universität Osnabrück
Institut für Psychologie
Seminarstraße 20, 49074 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 6550
maarten.vanzalk@uos.de
Über die Methode der Crosslinking Massenspektronomie, an der auch Dr. Fan Liu vom Leibniz Forschungsinstitut für molekulare Pharmakologie in Berlin mitwirkt, und die Fluorenzmikroskopie soll im Forschungsprojekt „Architektur und Dynamik von Proteinkomplexen an Membrankontaktstellen der vakuolären Membran“ nun die Ebene der involvierten Moleküle untersucht werden. „Ich bin besonders interessiert daran, zunächst die intakte Maschinerie der Reservelogistik der Hefezelle abzubilden, und diese dann mit den Funktionsänderungen zu vergleichen, die etwa bei Stoffwechselerkrankungen auftauchen“, erklärt Gonzalez Montoro.
Inhaltlicher Kontakt:
Dr. Ayelen Gonzalez Montoro
Labor für zelluläre Kommunikation der Universität Osnabrück
Tel.: +49 541 969 3427
ayelen.gonzalez.montoro@uni-osnabrueck.de
Die für den Bau des Monitoring-Systems benötigten Komponenten wurden vorab per Post verschickt, so dass die 28 Tüftlerinnen- und Tüftler-Teams direkt starten konnten. Als Sieger ausgewählt wurde das Team „Section77“, das ein Monitoring-System entwickelte, bei dem die Werte aller Sensoren zentral in einem digitalen Dashboard angezeigt werden. Die dort verwendete farbliche Kennzeichnung, angelehnt an eine Ampel, findet sich auch an den Sensoren in den Klassenräumen noch einmal wieder. In diesen ist eine LED-Lampe verbaut, so dass bei zu hohen Werten schnell reagiert werden kann. Es ist so zum einen möglich, unmittelbar in den Klassenräumen auf zu hohe CO2-Werte zu reagieren als auch auf mittelfristige Sicht Problemstellen mit häufig zu hohen Werten zu detektieren und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Das System wurde am Gymnasium Liebfrauenschule mit 20 Sensoren installiert, deren Messergebnisse nun zentral in der Schule überwacht werden können. Sobald Schülerinnen und Schüler wieder in den Räumlichkeiten der Schule unterrichtet werden, können die Sensoren erprobt werden.
Das Gewinner-Team „Section77“ bestand aus Andre Baumeier, Andreas Weber, Florian Bruder und Justin Otherguy. Die vier Maker aus Offenburg und Umgebung in Baden-Württemberg sind Teil eines Vereins mit knapp 20 festen Mitgliedern.
Weitere Informationen für die Redaktionen:
Lars Otte, Universität Osnabrück
Didaktik der Chemie, Institut für Chemie Neuer Materialien
Barbarastraße 7, 49076 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 2351
lotte@uos.de
„Der Zugang für geflüchtete Frauen zu Frauenhäusern, Frauengruppen und Frauenberatungsstellen wie denen, die in dem Film proträtiert werden, ist wichtig, denn die Lebenslagen nach und während der Flucht sind von gewaltbegünstigenden Faktoren geprägt“, so Prof. Dr. Helen Schwenken von der Universität Osnabrück, die das wissenschaftliche Projekt über Willkommenskultur leitet.
Die deutsche Bundesregierung hat sich mit der Ratifizierung der Istanbul-Konvention im Jahr 2018 zu einem umfassenden Ausbau des Gewaltschutzes bekannt, auch für geflüchtete Frauen. „Der Gewaltschutz für Geflüchtete bleibt allerdings prekär, denn die gegenwärtigen Migrationspolitiken führen dazu, dass sie in gewaltvollen Beziehungen bleiben und vergangene Gewalt nicht adäquat verarbeiten können“, so Projektmitarbeiterin Samia Dinkelaker. „Gewaltbetroffene werden in den Anhörungen des Asylverfahrens teils aufgrund unsensibler Praxis retraumatisiert, obwohl sie eigentlich von geschulten Sonderbeauftragten angehört werden sollten.“
Das Forschungsprojekt am IMIS verdeutlicht, dass bestehende Problematiken des Schutzes für Betroffene von geschlechtsspezifischer Gewalt fortbestehen, wie etwa der erschwerte Zugang zu Schutzräumen oder die Schwierigkeit, eine gewaltvolle Partnerschaft aufzukündigen, wenn das Bleiberecht von dem eines gewalttätigen Ehepartners abhängt.
Die Filmemacherin Anne Frisius gibt mit dem Film „Die Solidarität untereinander“ in die tägliche Arbeit der Frauenprojekte: „In der Arbeit der Projekte spielt eine zentrale Rolle, dass Frauen Entscheidungen über sich und ihr Leben selbst treffen können und ihre Stärke zeigen können“, so Frisius.
Im Film wird der parteiliche und unterstützende Ansatz der Fachberatungsstellen in Osnabrück und Kassel herausgearbeitet. Zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen erinnern die Protagonistinnen daran, dass solche Einrichtungen immer noch nicht ausreichend finanziert seien: „Wir wünschen uns, dass wir unsere Daseinsberechtigung nicht immer wieder erkämpfen müssen“, so eine Mitarbeiterin eines Frauenhauses. „Ausreichend ausgestattete Frauenhäuser sollten zum Standard einer guten Stadt gehören, damit geflüchtete Frauen am Unterstützungssystem teilhaben können.“
Samia Dinkelaker sagt: „Neben der Finanzierung durch Kommunen und Länder müssen aber auch systemische Faktoren adressiert werden – wie Rassismus und traumatische Erfahrungen, die im Asylprozess gemacht werden. Diese Faktoren begleiten die konkrete Gewaltschutzarbeit.“
Zu einigen Forschungsergebnissen: Dinkelaker/Schwenken (2020): „Fragmentierter Schutz an der Schnittstelle von gewaltförmigen Geschlechterverhältnissen und restriktiven Asyl- und Aufenthaltspolitiken“ in der Zeitschrift Bürger & Staat: www.buergerimstaat.de/3_20/migration.pdf
Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Helen Schwenken und Samia Dinkelaker
Universität Osnabrück
Forschungszentrum Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS)
Neuer Graben 19/21, 49074 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 4748
hschwenken@uos.de und samia.dinkelaker@uos.de
Die Aufnahme in das Ranking gilt unter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern als hohe Auszeichnung ihrer Forschungsarbeiten. Gewertet werden dabei nur die renommiertesten Publikationen. Für die Auswertung existiert ein System mehr als 20 Kategorien. Mehr unter: https://recognition.webofscience.com/awards/highly-cited/2020/
Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Claudia Pahl-Wostl, Universität Osnabrück
Forschungszentrum Institut für Umweltsystemwissenschaft
Institut für Geographie
Barbarastraße 12, 49076 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 2536
claudia.pahl-wostl@uni-osnabrueck.de
Auf Basis seiner herausragenden akademischen Leistungen wurde Mahmoud Farrag von Prof. Dr. Jochen Oltmer, Studiendekan des Fachbereichs Kultur- und Sozialwissenschaften sowie Vorstandsmitglied des Instituts für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) der Uni Osnabrück, für den DAAD-Preis empfohlen. Laut Oltmers Einschätzung ist Mahmoud Farrag ein „hochqualifizierter Student mit einer aufgeschlossenen Persönlichkeit, der vorzügliche Leistungen aufzuweisen hat sowie jede Förderung und Anerkennung verdient.“
Auch sein ehrenamtliches Engagement zeichnet Mahmoud Farrag aus. Ob in der Hochschulpolitik, der Arbeit mit Menschen mit Fluchthintergrund oder im Rahmen einer Mentoren- oder Übersetzungstätigkeit: Farrag findet trotz der Herausforderungen in Deutschland immer Zeit, sich für andere einzusetzen und die Gesellschaft ein wenig besser zu machen.
„Wir küren auch in diesem Jahr einen Preisträger, der auf beeindruckende Art und Weise verdeutlicht, wie sehr das Land, die Region und die Universität von internationalen Studierenden profitieren. Ich wünsche Herrn Farrag für seine Zukunft viel Erfolg und auch persönlich alles Gute“, so Malte Paolo Benjamins, Leiter des International Office.
Informationen für die Redaktionen:
Malte Paolo Benjamins, Universität Osnabrück
International Office
Neuer Graben 27, 49074 Osnabrück
Tel.: +49 541 9694972
malte.paolo.benjamins@uni-osnabrueck.de
It was on the basis of these academic achievements that Mr. Farrag was recommended for the DAAD prize by Prof. Dr. Jochen Oltmer, Dean of Studies at the Department of Cultural and Social Sciences and board member of the Institute for Migration Research and Intercultural Studies (IMIS) at Osnabrück University. In his letter of support, Oltmer praises Farrag as a highly qualified student with an open-minded personality who excels academically and deserves every support and recognition.
Mahmoud Farrag is not only dedicated to his academic career, but also to his community service. As an active member of student self-administration, a volunteer providing translating services to refugees or simply as a mentor for others, Farrag seemingly always finds time to help others and make society better one step at a time.
"Once again, we have selected a DAAD prize recipient who impressively demonstrates how much the country, the region and the university benefit from international students” remarks Malte Paolo Benjamins, Director of the International Office. “I wish Mr. Farrag every success for his professional and personal future".
Further Information:
Malte Paolo Benjamins, Universität Osnabrück
International Office
Neuer Graben 27, 49074 Osnabrück
Tel.: +49 541 9694972
malte.paolo.benjamins@uni-osnabrueck.de
In dem jetzt gestarteten Projekt VEDLIoT arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, Polen, Portugal, Schweden und der Schweiz zusammen. Anstelle klassischer Verfahren, beispielsweise aus dem Bereich der Statistik, setzt das internationale Forschungsteam Verfahren des maschinellen Lernens ein, zum Beispiel Deep Learning. Dafür werden künstliche neuronale Netze genutzt. Mit der selbstlernenden Plattform VEDLIoT sollen IoT-Geräte leistungsfähiger werden und gleichzeitig weniger Energie verbrauchen. Dafür entwickeln die Forschenden eine modulare Hardware-Plattform, die kompakte Rechenmodule unterschiedlicher Leistungsklassen kombiniert.
„Wir wollen die Ressourceneffizienz für Anwendungen der künstlichen Intelligenz weiter optimieren, das heißt, Leistungsfähigkeit steigern und gleichzeitig den Energiebedarf minimieren“, so Prof. Dr.-Ing. Mario Porrmann, Leiter der Arbeitsgruppe Technische Informatik an der Universität Osnabrück. „Dabei verfolgen wir neue Ansätze, in denen die Computerarchitektur nicht fest vorgegeben ist. Die Hardware unserer Rechner wird lernfähig sein und sich im laufenden Betrieb selbständig an geänderte Anforderungen anpassen. Das neue Projekt bildet zusammen mit dem KI-Campus der Universität Osnabrück eine ideale Basis für unsere Forschungsarbeiten.“
„Computer- und IoT-Systeme werden immer leistungsfähiger. Wir können anspruchsvollere Probleme lösen und die Automatisierung vorantreiben, um unsere Lebensqualität zu verbessern“, sagt Prof. Dr.-Ing. Ulrich Rückert. Er ist Koordinator des neuen Projektes VEDLIoT und Leiter der Gruppe Kognitronik und Sensorik der Universität Bielefeld. „Aber die Menge der gesammelten und verarbeiteten Daten ist riesig und die benötigte Rechenleistung sehr hoch. Außerdem sind die Algorithmen oft zu komplex, um Lösungen innerhalb kurzer Zeit zu errechnen.“ Genau hier sollen die neuen Systeme ansetzen, die das Projektteam entwickeln möchte.
Neben Universitäten und Forschungsinstituten, die zur künstlichen Intelligenz und dem Internet der Dinge forschen, sind auch Unternehmen an dem europäischen Projekt beteiligt; vom schwedischen Start-up EmbeDL bis zum deutschen Großkonzern Siemens. Weitere Firmen können sich am Projekt beteiligen. Zusätzlich zu den bereits vorhandenen Anwendungen in den Bereichen Automobil, Automatisierung und Smart Home sollen noch mindestens zehn weitere Anwendungsbeispiele finanziert werden.
Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr.-Ing. Mario Porrmann, Universität Osnabrück
AG Technische Informatik / Computer Engineering
Wachsbleiche 27, 49090 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 2434
mario.porrmann@uni-osnabrueck.de
Es wird sowohl zeitunabhängige Informationsangebote (Videos, Präsentationen, Informationsmaterial etc.) als auch terminierte Online-Live-Veranstaltungen (Probevorlesungen, Vorträge, Sprechzeiten etc.) geben. Die einzelnen Online-Live-Veranstaltungen werden über den ganzen Tag verteilt sein. So können sich Studieninteressierte ein individuelles HIT-Programm zusammenstellen.
Es ist sowohl möglich, mit einem eigenen Endgerät ganz individuell an Veranstaltungen als auch als Schulklasse oder Kurs per Beamer an gemeinsam ausgewählten Angeboten teilzunehmen. Technische Voraussetzung sind Laptop, PC oder Smartphone, die mindestens über eine Lautsprecherfunktion verfügen. Zur Teilnahme wird idealerweise die aktuellste Version der Browser Firefox oder Chrome benötigt.
Das vollständige Programm gibt es unter: https://www.zsb-os.de/hit-2020
Weitere Informationen für die Redaktionen:
Alex Markgraf, Zentrale Studienberatung Osnabrück (ZSB)
Neuer Graben 27, D-49074 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 4137
]]>„Es gibt zwei entscheidende Vorteile unseres seedalive-Tests: Er erhält den Samen und er zeigt viel schneller das Ergebnis als herkömmliche Keimungstests“, so Dr. Samik Bhattacharya aus der AG Botanik der Uni Osnabrück, der an der Testentwicklung beteiligt war. Schnelle Keimfähigkeitstests haben auch eine große wirtschaftliche Bedeutung in der Landwirtschaft, denn Millionen von Keimfähigkeitstests werden jährlich weltweit durchgeführt. Bislang dauerte das Ergebnis bis zu 28 Tage und länger. Der seedalive-Test lässt den Osnabrücker Botanikern zufolge schon nach vier Stunden zuverlässig erkennen, ob das Saatgut gesund und keimfähig, also noch nutzbar ist, oder ob es nicht mehr keimfähig und damit wertlos ist.
Mittlerweile hat die Universität Osnabrück die Methodik zum Patent angemeldet. „Wir besitzen mit diesem Test ein Alleinstellungsmerkmal“, so der Entwickler Klaus Mummenhoff. Künftig sollen seedalive-Kunden ihre Samen sogar selbst testen können. Dazu erhalten Landwirte oder Saatguthändler ein Paket aus Chemikalien und einem Protokoll, wie der Test vorzunehmen ist. Das Start-up-Team arbeitet außerdem an einer Smartphone-App, die die Testergebnisse mittels Künstlicher Intelligenz in Echtzeit analysieren soll. „Im kommenden Jahr wollen wir unseren Test in Kooperation mit dem Osnabrücker Start-up seedforward für Raps und Mais zur Marktreife bringen“, so Mummenhoff.
Das junge Start-up wird vom Osnabrücker Seedhouse, dem Brutkasten für aufstrebende Jungunternehmen aus dem Food-, Agrar- und Digitalbereich, gefördert. „Wir bekommen hier quasi einen roten Faden an die Hand, wie wir unser Projekt wachsen lassen können“, sagt Jens Varnskühler, Biologie-Absolvent der Universität Osnabrück, der zum seedalive-Team gestoßen ist. Seit dem 1. November wird seedalive außerdem durch ein EXIST-Gründerstipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie gefördert. Das mittlerweile fünfköpfige Team umfasst weiterhin zwei Masterstudierende aus den Fachrichtungen Biologe (K. Wellmann) und Betriebswirtschaft/Marketing (S. Sauermilch sowie ihr Betreuer Prof. Baumgartner). Das Projekt wird durch Mentoren aus den Fachgebieten Agrarmarketing (Prof. Enneking, Hochschule Osnabrück) und Samenbiologie (Prof. Leubner, RHUL, London) unterstützt. Erste Früchte hat seedalive bereits geerntet: Das Start-up konnte sich gegen starke Konkurrenz aus ganz Deutschland durchsetzen und gewann vorletzte Woche den Innovate 2020 German Agri Start-up Award.
Informationen für die Redaktionen:
apl. Prof. Dr. Klaus Mummenhoff, Universität Osnabrück
Fachbereich Biologie/Chemie
Barbarastr. 11, 49076 Osnabrück
kmummenh@uni-osnabrueck.de
Mit dem digitalen Workshop, an dem Expertinnen und Experten aus den USA, Kanada, Großbritannien, Belgien, Frankreich und Deutschland teilnahmen, zielte Frank darauf ab, in der ganzen Bandbreite der beteiligten Disziplinen gemeinsam zu bearbeitende, interdisziplinäre Fragestellungen anzuregen: „Besonders die Bereiche der motorischen Kontrolle und des motorischen Lernens entwickeln sich aktuell rasant weiter und sind für unsere Fragestellungen höchst interessant.“
Frank plant, im Nachgang ein Themenheft zu den Workshop-Ergebnissen herauszubringen, um über das Bewegungsvorstellungstraining mit weiteren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, mit Sportlerinnen und Sportlern, Lehrerinnen und Lehrern sowie der interessierten Öffentlichkeit in den Austausch zu kommen.
Organisiert wurde der Workshop „Neurocognitive mechanisms of motor imagery practice: Current perspectives and new directions“, der Anfang November 2020 stattgefunden hat, von Jun.-Prof. Dr. Cornelia Frank (Universität Osnabrück) sowie Prof. Dr. Aymeric Guillot (Villeurbanne, Frankreich) und Dr. Stefan Vogt (Lancaster, Großbritannien) in Zusammenarbeit mit dem Bielefelder Zentrum für interdisziplinäre Forschung.
Informationen für die Redaktionen:
Jun.-Prof. Cornelia Frank, Universität Osnabrück
Institut für Sport- und Bewegungswissenschaften
Jahnstraße 75, 49080 Osnabrück
cornelia.frank@uni-osnabrueck.de
Neben den beiden neuen Mitgliedern wurden Prof. Dr. Susanne Rode-Breymann (Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover) und Prof. Dr. Gerhard Kreutz (Hochschule Emden/Leer) für eine weitere Amtszeit im Vorstand bestätigt.
In der Landeshochschulkonferenz Niedersachsen wirken die 21 niedersächsischen Hochschulen in staatlicher Verantwortung zusammen und vertreten ihre gemeinsamen Interessen.
Informationen für die Redaktionen:
Frieda Berg, Universität Osnabrück
Leitung Kommunikation und Marketing
Tel. +49 541 969-4994
frieda.berg@uni-osnabrueck.de
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Der Audiostadtrundgang entstand im Rahmen des Projektes „HörWissen“ in einem Seminar im Wintersemester 2019/2020, an dem Studierende der Geschichte, der Germanistik und der Musikwissenschaften beteiligt waren (Leitung: Prof. Dr. Siegrid Westphal, Dr. Katja Barthel, Sarah-Christin Dietrich, M.Ed.).
Der vollständige Stadtrundgang ist auf der Internetseite des Kulturhistorischen Museums Osnabrück verfügbar: https://www.museumsquartier-osnabrueck.de/veranstaltung/moeser-stadtrundgaenge/
Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Siegrid Westphal, Universität Osnabrück
Dr. Katja Barthel, Universität Osnabrück
Forschungszentrum Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit (IKFN)
An der Katharinenkirche 8a, 49069 Osnabrück
Tel: +49 541 969 4859
ikfn@uni-osnabrueck.de
Das Start-up LobVR verfolgt das Ziel, die herkömmliche Therapie von Suchterkrankungen zu erweitern, indem Therapeuten und Therapeutinnen bei ihrer Arbeit durch VR unterstützt werden. Gemeinsam mit dem Ameos Klinikum in Osnabrück entwickelten die Cognitive Science-Studierenden eine virtuelle Umgebung, in der Suchterkrankte mit herausfordernden Aufgaben konfrontiert werden. So finden sich Patienten und Patientinnen in Situationen wieder, in denen sie im Supermarkt an Regalen mit Alkoholflaschen vorbeigehen müssen oder in ihrem virtuellen Zuhause volle Alkoholflaschen in den Ausguss kippen müssen.
Sumin Kim, Ideengeberin des jungen Start-ups, erklärt die Vorteile dieser Therapie: „Wir verwenden VR-Technologie in Kombination mit der Behandlungsmethode namens ‚Cognitive Behavioral Therapy‘, also einer Verhaltenstherapie. Nutzer und Nutzerinnen können eine physische Präsenz in der virtuellen Welt empfinden und verhalten sich wie in der Realität. Dadurch wird gewährleistet, dass ein VR-Training den gleichen Effekt hat wie ein herkömmliches Verhaltenstraining in der Psychotherapie. Zusätzlich können Therapieanbieter Kosten und Ressourcen einsparen und dabei trotzdem den gleichen Therapieerfolg erzielen.“
Prof. Dr. Felix Osterheider – Vorstand der Coppenrath-Stiftung – berichtet: „Lob VR zeigt, wie der Einsatz von Künstlicher Intelligenz menschliches Handeln in wichtigen gesellschaftlichen Bereichen unterstützen kann, ohne dabei den Menschen – in diesem Fall den Therapeuten oder die Therapeutin – ersetzen zu wollen.“
Die erste Pilotstudie der Software wurde bereits gemeinsam mit Therapeuten und Patienten erfolgreich durchgeführt. Die Ergebnisse werden in der Planung der weiteren Schritte Berücksichtigung finden, so Imke Mayer, Kommunikationsverantwortliche bei LobVR: „Wir verfolgen zurzeit viele Pläne, entwickeln drei weitere Produkte, darunter z.B. ein Ferntherapietool in Form eines VR Chat Rooms, der einen virtuellen Raum für die therapeutische Konversation und Zusammenarbeit bietet. Die stetige Zusammenarbeit mit Therapiezentren, Kliniken und Partner-Krankenkassen spielt dabei eine große Rolle.“
Langfristiges Ziel des studentische Start-ups aus Osnabrück ist es, dass das Produkt als Digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) in den Katalog der Krankenkassen aufgenommen wird, sodass alle gesetzlichen und privaten Krankenkassen die Software ihren Patienten und Patientinnen zur Verfügung stellen können.
Weitere Informationen für die Redaktionen:
Nina Müller, Aloys & Brigitte Coppenrath Stiftung
Edinghäuser Str. 20b, 49076 Osnabrück
Tel.: +49 151 726 54360
nm@stiftungcoppenrath.de
https://www.lobvr.com/
Es sollen Monitoring-Systeme entstehen, mit welchen der CO2-Gehalt in der Raumluft von Klassenzimmern zentral überwacht werden kann. Diese können als indirekte Aerosol-Warnsysteme eingesetzt werden. Die Teilnehmenden erhalten die nötigen Materialien vorab per Post und entwickeln innerhalb von 45 Stunden alleine oder in Teams die geforderten Systeme. Hierzu finden sich bundesweit Makerinnen und Maker digital zusammen und arbeiten an kostengünstigen Lösungen, die in Schulen möglichst schnell und einfach realisiert werden können. Der Gewinnervorschlag wird in der mit dem Forschungsprojekt kooperierenden Schule, dem Gymnasium Liebfrauenschule in Cloppenburg, installiert und hinsichtlich Praktikabilität, Zuverlässigkeit und Benutzerfreundlichkeit evaluiert.
Der 4. Open Photonik Pro Make@thon wird vom Freitag, 13. November, um 18 Uhr bis zum Sonntag, 15. November, um 15 Uhr stattfinden. Die Teilnehmenden können sich ihre Zeit an diesem Wochenende frei einteilen. Für Rückfragen und Ratschläge steht über den gesamten Zeitraum ein Team der Universität Osnabrück und der Fachhochschule Südwestfalen zur Verfügung.
Für die Teilnahme am Make@thon sind nicht zwingend besondere Kenntnisse beim Programmieren oder beim technischen Design erforderlich. Auch ein 3D-Drucker ist nicht von Nöten. Alle Ideen werden von einer fachkundigen Jury begutachtet und Preise im Wert von insgesamt 1.000 Euro vergeben.
Informationen für die Redaktionen:
Lars Otte, Universität Osnabrück
Institut für Chemie Neuer Materialien
Barbarastraße 7, 49076 Osnabrück
lotte@uni-osnabrueck.de
Dr. Udo Cronshagen, Schulleiter der Gesamtschule Schinkel, wird von Schulseite das Thema digitale Lehre erläutern. Die Moderation übernimmt Prof. Dr. Frank Ollermann, Professor für Psychologie und User Experience an der Hochschule Osnabrück sowie Leiter des Geschäftsbereichs Hochschuldidaktik im Zentrum für Digitale Lehre, Campus-Management und Hochschuldidaktik (virtUOS) der Universität Osnabrück, das Technologien für Lehre und Hochschulorganisation entwickelt. Unter der Leitfrage „Online-Lehre – Wie funktioniert das?“ sollen auch Fragen von Schülerinnen und Schülern diskutiert werden.
Neue Wege in der Lehre
Zudem gibt es drei Impulsstatements. Prof. Dr. Ingmar Ickerott etwa, Vizepräsident für Digitalisierung an der Hochschule Osnabrück, vertritt die Meinung, dass es bei Treffen in ausschließlich digitalen Räumen an nonverbalen Rückmeldungen fehle und es weitaus schwieriger sei, Vertrauen aufzubauen - sowohl zu den Lehrpersonen als auch zwischen den Lernenden selbst. Helena Haßheider vom e-Learning Competence Center betont den Wert von Plattformen und Raum zum Austausch, um soziale Präsenz auch online zu ermöglichen. Der Vizepräsident für Forschung und Nachwuchsförderung der Universität, Prof. Dr. Kai-Uwe Kühnberger, verweist in seinem Impulsstatement darauf, dass die Pandemie auch die Chance biete, klassische Lehrangebote durch digitale Formate zu erweitern, die auch in der Nach-Corona-Zeit noch Bestand haben werden.
Die Diskussion wird ab 19 Uhr am 4. November abrufbar sein:
Universität Osnabrück bei YouTube
Hochschule Osnabrück bei YouTube
Bereits im Juni sprachen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der beiden Osnabrücker Hochschulen in einer Online-Diskussion bei YouTube über das Thema „Welche Auswirkungen hat Covid-19 auf unsere Arbeitswelt?“.
Weitere Inforamtionen für die Medien:
Marina Meisner, Transfer- und Innovationsmanagement der Osnabrücker Hochschulen
Albert-Einstein-Str. 1, 49076 Osnabrück
Tel. +49 541 969 7059
E-Mail: m.meisner@hs-osnabrueck.de
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„Die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen dem Land Niedersachsen, dem Landkreis Osnabrück, der Varus-Gesellschaft, der VARUSSCHLACHT im Osnabrücker Land - Museum und Park Kalkriese und unserer Universität konnte durch den 2017 neu geschlossenen Kooperationsvertrag gefestigt werden. Sie bildet die Basis dieses Erfolgsmodells, das, wie die jüngsten Funde vor Augen führen, auch für die Zukunft großes Potenzial besitzt“, hebt die Universitätspräsidentin hervor.
Über die Neubesetzung der Juniorprofessur freut sich auch Landrätin Anna Kebschull: „Für den Forschungsstandort in Kalkriese ist die Kooperation mit der Universität Osnabrück sehr wichtig, um auch in der Zukunft die archäologische Erforschung des antiken Schlachtfelds voranzutreiben. Mit dem neuen wissenschaftlichen Leiter Prof. Dr. Stefan Ardeleanu werden wir, da sind wir sehr zuversichtlich, gemeinsam mit vielen neuen Ideen und Ansätzen in den nächsten Jahren nach vorne gehen.“
Stefan Ardeleanu ist glücklich, an einem „wissenschaftlich wie überregional so bedeutsamen Fundplatz“ mit den Kolleginnen und Kollegen des Museums und Parks Kalkriese zusammenarbeiten zu dürfen. Dabei sucht er auch den engen Austausch mit dem wissenschaftlichen Beirat, dem Landkreis und den verschiedenen Disziplinen der Universität. „Ich verstehe meine Rolle als Schnittstelle zwischen Forschung, Lehre und Öffentlichkeit“, sagt der Archäologe. Gerne möchte er noch stärker die Studierenden in Kalkriese einbinden und die Ergebnisse der Öffentlichkeit zugänglich machen. „Die laufenden Feld- und Ausstellungsprojekte sind eine Bereicherung der universitären Lehre“, freut sich der Juniorprofessor.
„Wissenschaftlich ist es unser primäres Ziel, die in den letzten Jahren aufgekommenen, noch offenen Fragen – etwa die nach dem zweiten Wall – zu klären.“ Dabei will der Archäologe auch neue Wege beschreiten und neue Fragen generieren. „Mit unseren stetig verfeinerten Methoden, die neben der Grabung und der Begehung auch geoarchäologische und naturwissenschaftliche Analysen einschließen, können wir heute sehr gezielt nach Abläufen bzw. Konsequenzen einer Schlacht im Siedlungswesen betroffener Landschaften fragen“, erläutert Ardeleanu.
Geschäftsführer Dr. Stefan Burmeister freut sich ebenfalls auf die zukünftige Zusammenarbeit. „Museum und Park Kalkriese ist seit über 30 Jahren ein aktiver und lebhafter Forschungsstandort. Viele wegweisende Impulse für die Konfliktlandschaftsforschung gingen von hier aus. Forschung lebt von Austausch und gegenseitigen Anregungen. Von daher freue ich mich sehr, dass wir nun mit Herrn Ardeleanu einen jungen Kollegen an unserer Seite haben.“
Prof. Dr. Stefan Ardeleanu studierte Klassische Archäologie, Alte Geschichte und Byzantinische Archäologie in Heidelberg, Rom und Aix-en-Provence. Er war in zahlreichen Feldprojekten im Mittelmeerraum tätig (Schweiz, Türkei, Yemen, Tunesien, Algerien). Von 2011 bis 2013 wirkte er am Deutschen Archäologischen Institut in Rom und wurde 2015 an der HU Berlin mit einer Arbeit zum vor- und frührömischen Nordafrika promoviert. 2015 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter in Tübingen in dem Projekt „Die römischen Steindenkmäler der Reiß Engelhorn Museen Mannheim“ und wechselte als PostDoc an den Sonderforschungsbereich 933 „Materiale Textkulturen“ in Heidelberg. Dort lehrte und forschte er bis 2020 in zwei Projekten zu „Spätantiken Grabinschriften und Grabriten in den Nordwestprovinzen des Römischen Reiches“. 2016–2017 wurde ihm das einjährige Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts verliehen.
Die Varus-Gesellschaft zur Förderung der vor- und frühgeschichtlichen Ausgrabungen im Osnabrücker Land unterstützt nicht nur die Forschungen in Kalkriese, sondern besonders auch die Einrichtung der Stiftungsprofessur „Archäologie der Römischen Provinzen“ an der Universität Osnabrück. „Wir freuen uns sehr, dass die Wiederbesetzung der Professur nun gelungen ist. Wir hoffen, dass die bisherige erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem neuen Stelleninhaber Stefan Ardeleanu fortgesetzt werden kann“, so Prof. Dr. Krešimir Matijević von der Europa Universität Flensburg als Vertreter der Varus-Gesellschaft.
Weitere Informationen für die Medien:
Dr. Utz Lederbogen, Pressesprecher der Universität Osnabrück
Neuer Graben 29, 49074 Osnabrück
Tel. +49 541 969 4370
E-Mail: utz.lederbogen@uni-osnabrueck.de
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Informationen für die Redaktionen:
Junus el-Naggar, Universität Osnabrück
Institut für Islamische Theologie
Kamp 46/47, 49074 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 6236
junus.elnaggar@uni-osnabrueck.de
Vor allem spezialisierte Arten, die auf eine extensive Landnutzung angewiesen sind, haben bedingt durch tiefgreifende landwirtschaftliche Veränderungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts unter großflächigen Lebensraumverlusten gelitten. „Ihre letzten Vorkommen beschränken sich heute zumeist auf Schutzgebiete, die wie Inseln in einer ansonsten intensiv genutzten Landschaft liegen“, so Poniatowski. Im Gegensatz dazu führen die Forscher die aktuelle Ausbreitung wärmeliebender, mobiler Heuschreckenarten auf den zunehmenden Einfluss des Klimawandels zurück. „Auch wenn Heuschrecken in Mitteleuropa aktuell eher zu den Gewinnern des Klimawandels zählen, gehen wir davon aus, dass bei einer Fortsetzung des gegenwärtigen Klimatrends insbesondere alpine und trockenheitsempfindliche Arten durch weiter steigende Temperaturen und die zunehmende Häufigkeit von Dürreperioden negativ beeinträchtigt werden könnten“, erläutert apl. Prof. Dr. Thomas Fartmann, Leiter der Abteilung für Biodiversität und Landschaftsökologie.
Deshalb ist es von essenzieller Bedeutung, frühzeitig geeignete Maßnahmen zu ergreifen, die die Anpassungskapazität der Ökosysteme gegenüber dem Klimawandel erhöhen und dazu beitragen, die Insektenvielfalt Mitteleuropas langfristig zu erhalten. „Um die Anpassung von Arten an Klimaveränderungen zu ermöglichen, ist es wichtig, in der Landschaft großflächig Lebensräume zu erhalten und zu vernetzen. Die Effizienz dieser Maßnahmen kann nur durch den Aufbau eines langfristigen Monitorings evaluiert werden. Nach unseren bisherigen Erfahrungen erscheinen Heuschrecken dabei als besonders geeignete Artengruppe, da sie rasch auf veränderte Umweltbedingungen reagieren, ähnliche Reaktionsmuster wie andere ökologisch bedeutsame Artengruppen zeigen und mit vergleichsweise geringem Aufwand standardisiert erfasst werden können“, betont Fartmann. Zudem bauen die Wissenschaftler auf die Mithilfe von interessierten Bürgerinnen und Bürgern: „Durch die Meldung von Beobachtungsdaten über Citizen-Science-Plattformen wie dem vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) geförderten Heuschreckenportal „OrthopteraWeb“ kann dazu beigetragen werden, zukünftige Verbreitungsänderungen noch besser zu dokumentieren“, so Poniatowski. Zudem können durch die Einbeziehung der Öffentlichkeit nach Einschätzung des Forscherteams Vorbehalte gegenüber Insekten abgebaut und die Akzeptanz von Schutzmaßnahmen in der Gesellschaft weiter erhöht werden.
Informationen für die Redaktionen:
apl. Prof. Dr. Thomas Fartmann, Universität Osnabrück
Fachbereich Biologie/Chemie
Barbarastraße 11, 49076 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 3551
t.fartmann@uni-osnabrueck.de
"Die Vorträge behandeln neben naturwissenschaftlichen Grundlagen und technischen Lösungsmöglichkeiten auch rechtliche, wirtschaftliche und soziale Aspekte, die für die politische Umsetzung und Schaffung struktureller Voraussetzungen für einen effektiven Klimaschutz wesentlich sind", erläutert Dr. Carola Meyer den Inhalt der Vortragsreihe.
Die Reihe findet jeden zweiten Mittwoch von 19 bis 20 Uhr statt und startet am 4. November mit einem Vortrag von Prof. Dr. Thomas Fartmann aus dem Fachbereich Biologie der Universität Osnabrück. Er wird die „Auswirkungen des Klimawandels auf die Biodiversität in Mitteleuropa“ thematisieren.
Wer während der Vorträge eine Frage stellen möchte, kann dies über den YouTube-Chat (erfordert einen Account) tun oder direkt auf der Webseite der Scientists for Future Osnabrück
(https://www.os-scientists4future.de/vortragsreihe-klimawandel-und-klimaschutz/fragen-und-anmerkungen/).
Informationen für die Redaktionen:
Dr. Carola Meyer, Universität Osnabrück
Fachbereich Physik
Barbarastraße 7, 49076 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 3553
carola.meyer@uni-osnabrueck.de
Geplant ist ein Programm aus neun Vortragsterminen und jeweils anschließender Diskussionsrunde sowie zwei Sitzungen für eine ausführliche Diskussion und Reflexion der Inhalte unter den Zuhörenden. Die Vortragsreihe richtet sich nicht nur an Studierende jeglicher Disziplinen, sondern auch an alle anderen Zuhörerinnen und Zuhörer, die ein grundlegendes Interesse an Geschlechterforschung haben.
Auftakt der immer mittwochs von 16 bis 18 Uhr stattfindenden Reihe bildet ein Vortrag von Dr. Michaela Dudley am 4. November zur LGBTQI-Aktivistin und Pionierin Marsha P. Johnson. LGBTQI steht hierbei für Lesbian, Gay, Bi, Trans, Queer und Intersex.
Informationen für die Redaktionen:
Anna Moira Hotz und das WTN?! Projektteam
Forschungsstelle Geschlechterforschung
Seminarstraße 33, 49074 Osnabrück
whatthenorm@uni-osnabrueck.de
„Nach Absage der ausgebuchten Präsenzveranstaltung mit 3.000 Teilnehmenden in Osnabrück hatten wir einen hohen administrativen Aufwand und auch eine Reihe von Abmeldungen. Gleichzeitig kamen aber neue Interessierte hinzu und zeigten sich erfreut über die Nachhaltigkeit der digitalen Veranstaltung, die nun nicht nur an wenigen Tagen, sondern über Monate hinweg ein attraktives Fortbildungsprogramm boten“, berichtet die Initiatorin Prof. Dr. Renate Zimmer.
An dem virtuellen Kongress unter der Schirmherrschaft von Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey nahmen nicht nur Pädagogen aus Deutschland und dem benachbarten Ausland teil. „Wir hatten Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den USA, Korea und China“, erzählt begeistert die Osnabrücker Erziehungswissenschaftlerin Prof. Zimmer. „Das ist der positive Effekt dieser digitalen Veranstaltungsform.“ Auch können die Beiträge viel länger abgerufen werden. Gleichzeitig vermisst sie natürlich die interaktiven Programmangebote, die nur eingeschränkt gezeigt werden konnten. Dennoch: „Mit derzeit 2.000 Anmeldungen war der Kongress ‚Bewegte Kindheit’ auch in diesem Jahr ein Riesenerfolg“, so die Organisatorin.
Dazu beigetragen hat vor allem das Team des Zentrums für Digitale Lehre, Campus-Management und Hochschuldidaktik (virtUOS) der Universität Osnabrück. „Die 150 Vorträge, Seminare und Workshops live und in Aufzeichnungen den 2.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern verfügbar zu machen, braucht schon technisches Know-how, eine digitale Kernkompetenz die wir uns hier an der Universität Osnabrück glücklicherweise über viele Jahre erarbeitet haben“, so der Geschäftsführer Dr. Andreas Knaden und sein Kollege Rüdiger Rolf. Die Erfahrungen aus diesem Kongress sollen nun für weitere Großveranstaltungen genutzt werden.
Weitere Informationen für die Medien:
Prof. Dr. Renate Zimmer, Universität Osnabrück
Tel. +49 541 969 6405,
E-Mail: info@bewegte.kindheit.de
Internet: www.bewegtekindheit.de
Dr. Utz Lederbogen
Pressesprecher Universität Osnabrück
Neuer Graben 29, 49069 Osnabrück
Tel. +49 541 969 4370
E-Mail: utz.lederbogen@uni-osnabrueck.d
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"So entstand am Ende des Seminars unter Einwirkung von 16 Händen ein Gemeinschaft-Kleidungsstück, welches nicht nur eine Botschaft in Bezug auf Unisex-Kleidung in sich trägt, sondern auch verdeutlicht, was unter Einbindung vieler Ideen und Gedanken - auch in der Corona Pandemie - möglich ist", so Seminarteilnehmerin Anja Leshoff. „Als analoges Präsenzseminar gab es ungewohnte Bedingungen. Es hat jedoch gezeigt, dass es trotz der Corona-Pandemie gut durchführbar war und gerade bei gestalterischen Tätigkeiten auch durchgeführt werden sollte", so Jana Gussenberg, eine weitere Teilnehmerin des Seminars.
Für das vom Entwurf mit Zeichnung über Schnittkonstruktion und Zuschnitt bis zur Fertigung entstandene Kleidungsobjekt wurde in einem weiteren Schritt eine Fotostrecke konzipiert und realisiert. Diese visualisiert sowohl die genderübergreifenden Möglichkeiten und Situationen, die bedingt durch dieses Kleidungsobjekt erlebbar werden, als auch die Komplexität und Flexibilität dieses Objektes, das sich den Bedürfnissen unterschiedlichster Trägerinnen und Träger sowie Lebenssituationen anpasst und die freie Nutzung jenseits tradierter Konventionen und damit verbundener Einschränkungen ermöglicht.
Informationen für die Redaktionen:
Annette E. Schneider, Universität Osnabrück
Fachgebiet Textiles Gestalten
Seminarstraße 33/34, 49074 Osnabrück
annette.schneider@uni-osnabrueck.de
Ein Novum in diesem Semester ist außerdem das Programm OSKA, mit dem die Erstsemester bei der Veranstaltung bekannt gemacht werden. Bei den OSKAs handelt es sich um etwa 500 Mentorinnen und Mentoren, die die Studienanfängerinnen und –anfänger durch das „hybride“ Semester begleiten.
Weitere Informationen für die Redaktionen:
Daniela Räuwer, Universität Osnabrück
Kommunikation und Marketing
Neuer Graben 29, 49074 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 6141
]]>Umsetzen konnte Dr. Thomas seine Forschung mit Unterstützung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, die ihm dabei behilflich war, über 450 Landwirtinnen und Landwirte aus Niedersachsen zur Teilnahme an einer Onlinebefragung zu motivieren. Das Forschungsprojekt wurde von der Alexander von Humboldt-Stiftung im Rahmen einer vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gestifteten Alexander von Humboldt-Professur finanziell gefördert.
„Für mich ist dieser Preis nicht nur eine tolle Würdigung meiner Arbeit, sondern auch ein großer Ansporn, diesem für unsere Gesellschaft so wichtigen Thema auch in Zukunft treu zu bleiben“, so Dr. Fabian Thomas. Auch die Inhaberin der Professur für Umweltökonomie, an der Thomas arbeitet, Prof. Dr. Stefanie Engel, zeigte sich erfreut: „Ich freue mich mit Herrn Thomas über diesen Erfolg, der nicht nur die wissenschaftliche Qualität, sondern auch die praktische Relevanz der Arbeit für die Agrar-Umwelt-Politik würdigt“.
Die 1959 gegründete GEWISOLA hat es sich zum Ziel gesetzt, Lehre und Forschung auf dem Gebiet der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaues zu fördern, den Austausch von wissenschaftlichen Erkenntnissen national und international zu pflegen und der Diskussion von wissenschaftlichen Problemen zu dienen. Der Gesellschaft gehören rund 400 Mitglieder an, die vor allem in der Wissenschaft an Universitäten und Forschungsinstituten, in Verwaltung agrarwissenschaftlicher Unternehmen sowie in Beratung und Praxis als Agrarökonomen und Agrarsoziologen tätig sind.
Weitere Informationen für die Redaktionen:
Dr. Fabian Thomas, Universität Osnabrück
Fachgebiet für Umweltökonomie
Barbarastraße 12, 49076 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 3831
]]>„Entscheidend ist es, dem Wandel der Zeit gerecht zu werden und den Blick für die gegenwärtigen Entwicklungen und Bedrohungen im Bereich der Organisierten Kriminalität zu schärfen“, betont Prof. Sinn zum Projektauftakt. „Hierfür bedarf es einer Überprüfung unserer Sicherheitsstrategie, ausgehend von der rechtlichen Erfassung des Phänomens bis hin zur Prozessanalyse in der Praxis“. Zu diesem Zweck bedient sich die bundesweite Forschungskooperation eines interdisziplinären methodischen Ansatzes, der rechtliche, empirische und strategische Gesichtspunkte vereint. Aus einer rechtlichen Perspektive wird das Forschungsprojekt auf der Grundlage der erhobenen Daten eine strafrechtliche Definition der Organisierten Kriminalität entwerfen und die Verbindungen zur Wirtschaftskriminalität herausarbeiten. Aus empirischer und technischer Sicht wird es ein umfassendes OK-Lagebild erstellen sowie ein Unterstützungsprogramm (Crawler) zur Aufspürung von OK-typischen Verhaltensweisen im Internet entwickeln. Vor einem kriminalstrategischen Hintergrund soll sodann das von Organisierter Kriminalität in Zukunft ausgehende Bedrohungspotential für die Bevölkerung abgeschätzt und die damit zusammenhängenden Arbeitsprozesse und Möglichkeiten im Ermittlungsverfahren bewertet werden, um den sich ergebenden Anpassungsbedarf in der Sicherheitsarchitektur Deutschlands zu ermitteln.
Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Arndt Sinn, Universität Osnabrück
Fachbereich Rechtswissenschaften
Heger-Tor-Wall 14, 49074 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 6133
arndt.sinn@uni-osnabrueck.de
Informationen für die Redaktionen:
Zentrale Studienberatung Osnabrück (ZSB)
Neuer Graben 27, 49074 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 4999
Hier setzte der dritte Open Photonik Pro Make@thon an, bei dem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Aufgabe erhielten, für im Krankenhaus verwendete Trinkgläser eine Trinkhilfe mit dem 3D-Drucker zu entwickeln, die problemlos auf dem Glas befestigt und auch einfach wieder abgenommen werden kann. Darüber hinaus sollte das entwickelte Objekt möglichst einfach zu desinfizieren sein, um ein vermeidbares Entsorgen von Kunststoffen zu verhindern. Durch die Wochenendveranstaltung vom 25. bis 27. September konnten so die Maker-Bewegung und aktuelle Kernthematiken der Nachhaltigkeit kombiniert werden. Die Make@thons sind Teil eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Kooperationsprojektes der Universität Osnabrück und der Fachhochschule Südwestfalen, welches unter der BMBF-Förderrichtlinie „Open Photonik Pro“ eingefasst ist.
Insgesamt nahmen sieben Teams am Make@thon teil, die über das Wochenende hinweg verschiedene Lösungen für die Problematik entwickelten und am Sonntag bei einer siebenköpfigen Jury einreichten. Diese bestand unter anderem aus Prof. Dr. Dirk Berben, Physiker und 3D-Druck-Experte der Fachhochschule Südwestfalen sowie der Fachärztin für Krankenhaushygiene Christiane Körbel-Peceny und der Fachkrankenschwester für Krankenhaushygiene Kirstin Lusmöller (beide Klinikum Osnabrück), die mit der Problematik an das Projektteam herangetreten waren.
Die Jury hatte am Abschlusstag des Make@thons die schwere Aufgabe, die von den Makerinnen und Makern entwickelten Objekte zu begutachten und zu platzieren. „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten zum Teil grundsätzlich verschiedene Ideen, die alle auf ihre Art und Weise sinnvoll und vielversprechend waren“, so Prof. Dirk Berben. Letztlich überzeugte das Modell eines Teilnehmers aus Nordrhein-Westfalen die Jury am meisten. Bei diesem wird die Trinkhilfe ähnlich wie bei einem Coffee-to-Go-Becher auf den Rand des Glases gedrückt und dadurch sicher fixiert. Als besonders vorteilhaft sahen die beiden Hygieneexpertinnen des Klinikums Osnabrück hier die leichte Desinfizierbarkeit durch das einfache Design an. „Die Entscheidung ist uns sehr schwer gefallen, da auch der Zweit- und Drittplatzierte dahingehend eine überzeugende Idee hatten, dass sie eine Gussform mithilfe des 3D-Druckers entwickelt haben, in die der Aufsatz mit Silikon gegossen werden kann“, kommentierte Johann Schmidt (Universität Osnabrück) das Ergebnis. Der Erstplatzierte wurde mit einem Gutschein für 3D-Druck und Technikzubehör im Wert von 500 Euro belohnt, insgesamt wurden Preise im Wert von über 1.000 Euro ausgeschüttet.
Die Trinkhilfen wurden bereits im Klinikum Osnabrück durch Christiane Körbel-Peceny und Kirstin Lusmöller mit vollem Erfolg getestet. Lusmöller betonte dabei, dass eine weitere Verwendung im Krankenhaus angedacht ist: „Für uns sind diese Trinkhilfen eine hervorragende Möglichkeit, alle Patientinnen und Patienten wieder sicher mit Trinkhilfen versorgen zu können und nicht von eventuellen Versorgungsengpässen betroffen zu sein.“ Sowohl das Gewinnermodell als auch der zweite und dritte Platz sollen nun in verschiedenen Krankenhäusern getestet werden und auf mittelfristige Sicht die teils problematische Versorgungslage entspannen.
Im Laufe des Projektes sollen noch weitere Make@thons stattfinden, bei denen medizinische Ausrüstung mithilfe von 3D-Druckern entwickelt und verbessert werden soll. Der nächste Make@thon findet vom 6. bis 8. November 2020 statt.
Weitere Informationen für die Redaktionen:
Lars Otte, Universität Osnabrück
Institut für Chemie neuer Materialien
Barbarastraße 7, 49069 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 2351
]]>Bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2010 lehrte Kriz an der Universität Osnabrück, hatte aber auch zahlreiche Gastprofessuren in Wien, Zürich, Berlin, Riga, Moskau und den USA inne. Schon seit vielen Jahren engagiert er sich für die Umsetzung der Wissenschaft im sozialen Bereich. Die Entwicklung, Erprobung und Evaluation von Patientenschulungsprogrammen hat er in Kooperation mit dem Christlichen Kinderhospital Osnabrück maßgeblich vorangetrieben. Zudem hat er sich dort für eine familienzentrierte psychologische Begleitbetreuung von chronisch kranken Kindern und Jugendlichen eingesetzt. Auch an der Gründung der Telefonseelsorge in Osnabrück vor 30 Jahren war Kriz federführend beteiligt.
National sowie international ist er ein geschätzter Lehrender, Forscher und Gutachter und gilt als einer der führenden psychotherapeutischen Experten. Aufgrund seiner herausragenden Leistungen wurde er schon mit zahlreichen Ernennungen und Auszeichnungen geehrt, u.a. dem Viktor-Frankl-Preis, dem Preis der Dr. Margrit Egnér-Stiftung, dem Ehrenpreis der Gesellschaft für personenzentrierte Psychotherapie und Beratung e.V., und dem Wissenschaftspreis der Arbeitsgemeinschaft Humanistische Psychotherapie (AGHPT).
„Es ist für mich eine Ehre, das Bundesverdienstkreuz für mein Bemühen um eine menschengerechtere Wissenschaft, Psychotherapie und Gesellschaft erhalten zu haben. Ich freue mich sehr, dass damit indirekt auch der große Einsatz sehr vieler Menschen für die Humanistische Psychotherapie in Deutschland anerkannt und gewürdigt wird“, so Prof. Kriz über seine Auszeichnung.
Informationen für die Redaktionen:
Prof. em. Dr. Jürgen Kriz, Universität Osnabrück
Institut für Psychologie
Seminarstraße 20, 49074 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 4400
juergen.kriz@uni-osnabrueck.de
Bunt und leuchtend zeigt sich auch das mannigfaltige Laub der Pflanzen im Botanischen Garten. Auffallend rot präsentieren sich die früh färbenden Hartriegel (Cornus), Pfaffenhütchen (Euonymus) und die Gewöhnliche Jungfernrebe (Parthenocissus inserta), die ihre rankenden Triebe in den Kronen von verschiedenen Bäumen ausbreitet. Viele andere Gehölze wie Ahorn (Acer), Schneeball (Viburnum), Eisenholzbaum (Parrotia) und Perückenstrauch (Cotinus) färben deutlich später ein.
Neben der Herbstfärbung sind Früchte in unterschiedlichen Farben zwischen den Zweigen zu entdecken: Neben den knallroten Hagebutten der Rosen fallen die rosa überlaufenden Früchte der Weißfrüchtigen Eberesche (Sorbus hupehensis) aus Mittel- und Westchina ins Auge. Diese sind bei anderen Arten von Sorbus überwiegend rot bis orange und bei Vögeln außerordentlich beliebt. Eine besondere Varietät des Kirschapfels (Malus baccata var. mandshurica) schmückt sich mit leuchtend roten Früchten, die an kleine Kirschen erinnern. Ein besonders eindrucksvolles Exemplar findet sich im Areal China. Auch in der Agrobiodiversitätsfläche ist der Tisch noch reich gedeckt und durch die Vielfalt an Gemüsepflanzen auffällig bunt. Hier wachsen verschiedene Sorten von Chilis, Kohl, Mangold und Amarant, mit leuchtenden Früchten, farbigen Blättern oder Blattstielen, nebeneinander.
Es heißt nun Abschied nehmen von den Kübelpflanzen im Garten. Ab Mitte Oktober beginnt das Einräumen in das Überwinterungshaus, so dass der Garten vom 12. bis zum 14. Oktober aus Sicherheitsgründen ganztägig geschlossen sein wird. „Wir freuen uns darüber, dass nach einer langen Zeit des Verzichts die Grüne Schule wieder Themenführungen im Freiland für Gruppen anbieten kann“, so die Direktorin, Prof. Dr. Sabine Zachgo. Neben Gruppenbuchungen sind auch die klassischen Sonntagsspaziergänge wieder im Angebot. Einen bunten Herbststrauß an wechselnden Themen hat die Grüne Schule für den Oktober vorbereitet. Termine und Themen finden sich auf der Website des Botanischen Gartens. Aufgrund der aktuellen Situation ist allerdings eine Anmeldung (Tel. 0541 969-2700 Grüne Schule oder 0541- 969-2739) erforderlich.
Weitere Informationen für die Redaktionen:
Dr. Oliver Schmidt, Dipl.-Psych., Universität Osnabrück
Stabsstelle für Kommunikation und Marketing
Neuer Graben / Schloss, 49069 Osnabrück
Tel: +49 541 969 4516
oliver.schmidt@uos.de
Die ursprüngliche Planung, dass die Lehramtsstudierenden eine Schulklasse auf ihren kompositorischen Wegen begleiten sollten, musste abgesagt werden, da wegen der COVID-19-Gefährdung kein Präsenz- oder gar Musikunterricht stattfinden konnte. Dass die Studierenden dann kurzerhand diese Aufgabe selbst übernahmen, wurde nicht als Nachteil empfunden. Denn trotz digitaler Ferne im Online-Seminar wurden so vertiefte ästhetische Erfahrungen und emotionales Erleben möglich.
„Die Bilder Felix Nussbaums berühren“, so die Studentin Paula Römer, „sie entführen in die Lebenswelt des Malers und die Leiden des Holocaust. Durch die Reise in die Klangwelt seiner Kunst haben wir am eigenen Leibe erfahren, wie bedeutsam der Bezug der Hochschuldidaktik und auch des schulischen Musikunterrichts auf Themen des ‚wirklichen Lebens‘ ist.“ “Und genau das ist der Grundgedanke so genannter WITRANKO-Seminare (Wissenstransfer durch Kooperation)“, ergänzt Dorothee Barth. „In ein Kooperationsprojekt zwischen Schule, Hochschule und Institutionen des kulturellen Lebens wie das Nussbaum-Museum können drei Partner ihr spezifisches Wissen einbringen und voneinander lernen.“
Weitere Informationen für die Redaktionen:
Dr. Oliver Schmidt, Dipl.-Psych., Universität Osnabrück
Stabsstelle für Kommunikation und Marketing
Neuer Graben / Schloss, 49069 Osnabrück
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oliver.schmidt@uos.de
Bislang musste man immer ins englische Corbridge schauen, wo sechs Hälften von Schienenpanzern gefunden wurden. Diese stammen jedoch aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. und sind damit über 100 Jahre jünger als der neue Fund aus Kalkriese. „Hier in Kalkriese wird Geschichte nicht nur ausgegraben, sondern auch geschrieben. Der Fund dieses weltweit ersten erhaltenen Schienenpanzers festigt den Ruf Niedersachsens als eines Archäologielandes ersten Ranges“, so Niedersachsens Wissenschafts- und Kulturminister Björn Thümler. „Hier in Kalkriese wurde anhand der einzigartigen Funde und Befunde eine neue archäologische Teildisziplin entwickelt: die Schlachtfeldarchäologie. Heute werden die hier entwickelten Methoden an vielen Stellen der Welt eingesetzt.“, so Minister Björn Thümler, Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur.
Das Schicksal eines römischen Legionärs
Bemerkenswert ist auch der Fundkontext des Schienenpanzers. Im Hals-/Schulterbereich lag eine so genannte Halsgeige. Das ist ein typisches Fesselungsinstrument, das die Hände am Hals fixiert und die Handlungsfähigkeit des so Gefesselten wirkungsvoll einschränkt. Halsgeigen wurden in der römischen Armee mitgeführt, um vor allem Kriegsgefangene, deren Schicksal die Sklaverei war, zu fesseln. Die gesamte Fundsituation legt nahe, dass hier ein römischer Legionär als Überlebender des Gefechts von den germanischen Siegern mit dem römischen Unterwerfungssymbol gefesselt wurde. „Der Schienenpanzer ist damit nicht bloß ein einzigartiges archäologisches Fundstück, sondern ebenfalls Teil einer tragischen Szene, die sich hier abbildet. Wir sehen neben all den bisherigen römischen Funden vom Schlachtfeld erstmals ein individuelles Schicksal auf dem Fundplatz Kalkriese, das die schreckliche Seite des Krieges zeigt“, erklärt Burmeister.
Die Entdeckungsgeschichte
Entdeckt wurde der Schienenpanzer bei archäologischen Ausgrabungen in Kooperation mit der Universität Osnabrück im Jahr 2018. Dass es sich um einen weitgehend vollständig erhaltenen Schienenpanzer handelt, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar. Das Wissenschaftlerteam erahnte lediglich ein sehr großes Metallobjekt im Boden. Um den Fund fachgerecht freilegen zu können, entschied man sich für die Bergung im Block. Ein in der Archäologie gängiges Vorgehen, um den Fund im Anschluss unter Laborbedingungen in der Restaurierung auszugraben. Vor der Freilegung des Blocks, der mit einer Größe von 1,25 m x 1,00 m rund 500 kg auf die Waage gebracht hat, sollte jedoch Licht ins Dunkel gebracht werden. Die erste Reise führte den Block in die große Röntgenanlage des Zollamtes des Flughafens Münster/Osnabrück. Doch das umgebende Erdreich schirmte den metallischen Inhalt so gut ab, dass lediglich klar war, dass es sich hier wirklich um ein sehr großes und metallisches Objekt handeln muss.
Die Reise ging weiter: ins Fraunhofer-Entwicklungszentrum Röntgentechnik EZRT des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS in Fürth. Hier steht das weltweit größte öffentlich zugängliche Computertomographie-System. Die sogenannte XXL-CT erschließt die einzigartige Möglichkeit, großvolumige Objekte vollumfänglich dreidimensional zu erfassen. Durch den Einsatz hoher Röntgenenergien von bis zu neun Megaelektronenvolt wird eine gute Durchdringung des Blocks erzielt, sodass eine besonders dichtetreue Abbildung von unterschiedlichsten Materialien möglich wird. Die räumliche Auflösung liegt dabei im Bereich unterhalb eines Millimeters. Gescannt wurde der Block mit insgesamt 1500 Bildern während einer über mehrere Tage dauernden 360-Grad-Drehung. „Mit unseren CT-Anlagen ergeben sich ganz neue Möglichkeiten. Wir können Unsichtbares sichtbar machen. Das ist ein wichtiger Schritt zur virtuellen Erfassung historisch bedeutsamer Objekte in Sammlungen und Museen“, berichtet Katrin Zerbe, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fraunhofer-Entwicklungszentrum Röntgentechnik EZRT in Fürth des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS. „Mein persönliches Highlight in diesem Projekt ist, Teil eines interdisziplinären Teams zu sein. Als Physikerin zusammen mit Bodenkundlern und Archäologen auf Spurensuche zu gehen, war eine tolle Möglichkeit ein ganz neues Themengebiet kennenzulernen“, so Zerbe weiter. Mit einer E-Mail aus Fürth kam dann endlich Licht ins Dunkel: Es handelt sich tatsächlich um einen römischen Schienenpanzer.
Der Schienenpanzer wird zurzeit in einem aufwändigen Restaurierungsprozess nach und nach, Platte für Platte freigelegt. Durch die obenliegende Erde sind die einzelnen Bestandteile der Rüstung zusammengedrückt – wie bei einer Ziehharmonika sind die Platten über die Zeit ineinandergeschoben worden. Die Platten im Schulter- und Brustbereich sind entnommen und zum Teil schon restauriert. Die Bauchplatten sind noch im Block und werden in den kommenden Monaten freigelegt. „Trotz der schlechten Erhaltungsbedingungen durch den sauren und sandigen Boden in Kalkriese ist der Schienenpanzer in seiner Komplexität relativ gut erhalten. Scharniere, Schnallen und die Bronzebeschläge sind gut erkennbar. Und wir haben sogar organische Bestandteile, wie Reste von Ledereinlagerungen“, so Rebekka Kuiter, Restauratorin im Museum und Park Kalkriese. Nach derzeitigem Erkenntnisstand besteht der Kalkrieser Schienenpanzer aus 30 einzelnen Platten; es fehlen lediglich vier bis fünf Platten.
Das wissenschaftliche Projekt zur Erforschung des Schienenpanzers wird ermöglicht durch eine Förderung der Stiftung Niedersachsen. „Ohne Forschung, keine Erkenntnisse, ohne Erkenntnisse, kein Ausstellen und Vermitteln und somit auch kein Lernen über und von der Vergangenheit. Die Grundlage unserer heutigen Gesellschaft versteckt sich zum Teil in kleinsten archäologischen Funden und möchte erforscht werden“, erläutert die Generalsekretärin der Stiftung Niedersachsen, Lavinia Francke.
„Gratulation zu diesem sensationellen Fund! Kalkriese bleibt damit ein sehr spannendes wissenschaftliches Projekt. Die langjährige Kooperation des Museums mit der Universität Osnabrück im Bereich der Forschung hat sich bewährt. Unterschiedliche Fachdisziplinen arbeiten eng zusammen, diesen Teil der Geschichte zu erschließen, für Lehre und Forschung, aber auch für ein interessiertes Publikum weit über die Region hinaus.“, so Prof. Dr. Menzel-Riedl, Präsidentin der Universität Osnabrück. Diesen Worten kann sich Landrätin Anna Kebschull, Landkreis Osnabrück, nur anschließen: „Der Fund eines nahezu vollständigen Schienenpanzers ist sensationell. Er unterstreicht die internationale Bedeutung des Fundplatzes Kalkriese. In Kalkriese wird Geschichte ausgegraben – und heute auch geschrieben. Hier wird geforscht und hier werden die Ergebnisse und Erkenntnisse den Bürgerinnen und Bürgern aus dem Osnabrücker Land und weit darüber hinaus zugänglich gemacht.“
Der römische Schienenpanzer
Der den Oberkörper schützende Schienenpanzer ist eine römische Erfindung der frühen Kaiserzeit. Gegenüber dem bis dahin gebräuchlichen Kettenhemd bot der Schienenpanzer etliche Vorteile. Mit rund 8 kg war er nur halb so schwer, und er ließ sich schneller und effizienter fertigen als das Kettenhemd. Einzelteile konnten bei Verlust leichter ersetzt oder im Schadensfall leichter ausgetauscht werden. Damit brachte der Schienenpanzer wirtschaftliche und logistische Vorteile bei der Versorgung der römischen Armeen mit sich. Auch im Kampf bot er durchaus bessere Eigenschaften im Schutz vor Verletzungen als das Kettenhemd. Bis ins 4. Jahrhundert gehörte der Schienenpanzer zur Standardausstattung der römischen Legionäre.
Der nun vorliegende Fund eines annähernd vollständigen Schienenpanzers aus Kalkriese erfordert eine Revision der bisherigen Vorstellungen von den Anfängen dieser Körperpanzerung. Der neue Fund lässt eine herausragende handwerkliche Qualität erkennen, die einen großen Tragekomfort erzeugen sollte. Die frühere Annahme technisch unausgereifter Lösungen bei der Verbindung der einzelnen Platten kann nicht bestätigt werden; hier entspricht der Kalkrieser Panzer den deutlich jüngeren Rüstungen aus Corbridge. Insgesamt lässt sich hingegen ein Trend zur Vereinfachung und handwerklichen Qualitätsminderung feststellen. Am Anfang der Entwicklung steht eine aufwändige und technisch bereits belastbare Konstruktion; der Aufwand bei der Fertigung wurde mit der Zeit anscheinend jedoch reduziert. Ging man bisher davon aus, dass die Schienenpanzer durch die Jahrhunderte sich vielleicht in technischen Details der Schließmechanismen unterschieden, ansonsten in ihrem Aufbau jedoch einheitlich waren, so muss auch das korrigiert werden. Die Schulterpartie des neuen Fundes zeigt einen vom bisher bekannten und angenommenen grundlegend abweichenden Aufbau: Der Schienenpanzer aus Kalkriese entspricht mehr einer Weste bzw. einem Trägerhemd, da er keine Schienen an den Oberarmen hat und diesen damit keinen Schutz bot. Hier scheinen die römischen Waffenschmiede später nachjustiert zu haben.
Vom Fundstück zum Museumsobjekt
Für Besucherinnen und Besucher ist ein kurzer Film rund um den Schienenpanzerfund entstanden, der im Museum gezeigt wird. In den kommenden Monaten werden Museum und Park Kalkriese mit vielen Beiträgen und Filmen auf Facebook und Instagram einen Blick hinter die Kulissen ermöglichen. Im Jahr 2023 ist eine Sonderausstellung zu den Forschungen in Kalkriese geplant, die den Schienenpanzer in den Fokus nimmt. „Nach der römischen Reitermaske, die mittlerweile zum Erkennungszeichen für Kalkriese geworden ist, bietet der Fund eines nahezu vollständig erhaltenen Schienenpanzers im Kontext mit der Halsgeige im Umfeld ganz neue Möglichkeiten der Präsentation“, freut sich Museumsleiterin Dr. Heidrun Derks. „Und wir können hier, wie es aussieht, zum ersten Mal die ganz persönliche Geschichte eines römischen Legionärs erzählen.“, so Derks weiter.
Weitere Informationen für die Medien
Caroline Flöring, Öffentlichkeitsarbeit
VARUSSCHLACHT im Osnabrücker Land gGmbH
Museum und Park Kalkriese
Venner Straße 69, 49565 Bramsche – Kalkriese
Tel. +49 5468 9204-40
E-Mail: caroline.floering@kalkriese-varusschlacht.de
Dr. Utz Lederbogen, Pressesprecher Universität Osnabrück
Neuer Graben 29, 49074 Osnbrück
Tel. +49 541 969 4370
E-Mail: utz.lederbogen@uni-osnabrueck.de
Die Universität Osnabrück hat Partnerschaften zu 20 amerikanischen Institutionen, darunter ist auch die renommierte Cornell University zu der die Kognitionswissenschaften einen regen Austausch pflegen. Langjährige Kooperationen gibt es mit University of Evansville sowie der University of Southern Indiana. Evansville hat seit 1991 auch eine Städtefreundschaft mit der Stadt Osnabrück. Die University of South Florida entsendet jedes Jahr im Mai 25 Studierende zur Spring School nach Osnabrück.
Insgesamt zeigte sich der Generalkonsul beeindruckt vom breiten Spektrum der wissenschaftlichen Expertise der Universität Osnabrück und bekundete sein Interesse an einem zukünftig engen Austausch. Generalkonsul Akins trat seinen Dienst in Hamburg im Juli 2019 an. Er ist Berufsdiplomat und Vertreter des Botschafters in den fünf norddeutschen Bundesländern Hamburg, Niedersachsen, Bremen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.
Weitere Informationen für die Medien:
Dr. Utz Lederbogen,
Pressesprecher der Universität Osnabrück
Neuer Graben 29, 49069 Osnabrück
Tel. +49 541 969 4370
utz.lederbogen@uni-osnabrueck.de
The “COVID-19 Bayesian Modelling for Outbreak Detection”, or BSTI model for short, has two key features that distinguish it from other models: “For one thing, the new method provides a forecast horizon, which allows us to assess the reliability of the predictions. In addition, the model considers the effect of infection rates in neighbouring districts. This allows us to also assess the dynamics of the spread,” explains Prof. Gordon Pipa, head of the neuroinformatics research group on the AI campus at Osnabrück University, which only recently developed the BSTI model in a different context.
One of many challenges presented by breaking down the forecasts into individual districts is the low numbers of cases. “A single forecast trajectory can be misleading, since the reliability of the prediction cannot be assessed,” explains Prof. Pipa. “That is why the BSTI model that we use calculates not just one single likely trajectory, but instead takes many possible trajectories that comply with the data into account. This enables forecast horizons to be calculated as a measure of the distribution of probabilities. This method makes it possible to evaluate the situation including statistical uncertainties, which can provide helpful information even when case numbers are low.”
Moreover, the BSTI model calculates the effect of neighbouring regions. An interaction kernel describes how much a high or low case number in a neighbouring region impacts the infection rate in a district. The neuroinformatics research group in Osnabrück and the Robert Koch Institute successfully used the interaction kernel in 2019 to describe the progression of infections with the rotavirus, as well as Lyme disease and campylobacter bacteria.
Experts from the Jülich Supercomputing Centre (JSC) helped to adapt the method to COVID-19 data and to adjust the code for analysis on Jülich’s supercomputers. “Determining the forecast horizon is extremely compute-intensive, since we deploy many different model variations. Therefore, the statistical modelling requires much more computing time than methods that do not make use of a forecast horizon. In order to make the analyses available on a daily basis immediately after the RKI data are released, we use resources from the Jülich Supercomputing Centre – normal office computers would be completely overwhelmed by the job,” explains Jens Henrik Göbbert of the JSC.
The analyses, which are updated daily, and the option of spatial or temporal visual comparisons are free to access and shown on the website covid19-bayesian.fz-juelich.de in a format that is as comprehensible as possible. “We wanted to make the results available quickly and in an understandable format, so that a broad group of people can talk about the content straight away without getting bogged down in the technology,” explains Göbbert.
For example, visitors to the interactive site can freely select districts to view their 5-day forecasts, or they can compare the latest data reported by the Robert Koch Institute with the estimated actual new infections. Because of delays in the data transfer, the reported figures often, and sometimes considerably, differ from the actual number of new cases. Therefore, the “nowcast” has the goal of providing an initial assessment of the current figures using statistical analyses. A forecast, in turn, provides an estimate of the developments over the next five days.
The project team also has an idea for future challenges in pandemic research. Prof. Pipa explains: “Such interdisciplinary teams could be established as competence centres that go beyond the boundaries of institutes, for example to prepare us by simulating crisis situations for a variety of scenarios and the steps that need to be taken in terms of data acquisition and data analysis, in a similar way to procedures concerning disaster prevention.”
Current forecasts of coronavirus infections by district:
https://covid19-bayesian.fz-juelich.de
Video: How the forecast and analysis work
https://youtu.be/0jvH3nkjR9I
Further information:
Calculations of the reproduction number for German federal states (updated daily): https://www.fz-juelich.de/portal/DE/Forschung/Rtlive/_node.html
Contacts:
Prof. Dr. Gordon Pipa, Osnabrück University
Institute of Cognitive Science
Wachsbleiche 27, 49090 Osnabrück, Germany
Tel: +49 541 969 2277
Email: office@ni.uni-osnabrueck.de
Jens Henrik Göbbert, Forschungszentrum Jülich GmbH
Jülich Supercomputing Centre
Wilhelm-Johnen-Straße, 52425 Jülich, Germany
Tel: +49 2461 61 96498
Email: j.goebbert@fz-juelich.de
Press contacts:
Dr. Utz Lederbogen, Osnabrück University
Public Information Officer
Neuer Graben 29, 49069 Osnabrück
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E-Mail: utz.lederbogen@uni-osnabrueck.de
Tobias Schlößer, Forschungszentrum Jülich
Corporate communications
Tel. +49 2461 61 4771
E-Mail: t.schloesser@fz-juelich.de
Das „COVID-19 Bayesian Modelling for Outbreak Detection“, kurz BSTIM-Modell, besitzt zwei wesentliche Merkmale, die es von anderen Methoden unterscheidet: „Zum einen liefert die neue Methode einen Vorhersagehorizont, der es ermöglicht, die Verlässlichkeit der Prognosen zu beurteilen. Weiterhin wird der Einfluss vom örtlich benachbarten Infektionsgeschehen mit einbezogen. Das erlaubt uns, auch die Dynamik der Ausbreitung zu bewerten“, erklärt Prof. Dr. Gordon Pipa, Leiter der Arbeitsgruppe Neuroinformatik auf dem KI-Campus an der Universität Osnabrück, die das BSTM-Modell erst kürzlich in einem anderen Kontext entwickelt hat.
Eine von mehreren Herausforderungen bei der Auflösung nach einzelnen Landkreisen sind die niedrigen Fallzahlen. „Eine einzelne Prognosekurve kann irreführend sein, da sich die Verlässlichkeit der Vorhersage nicht beurteilen lässt“, erläutert Prof. Pipa. „Das von uns verwendete BSTIM-Modell berechnet daher nicht nur einen einzelnen wahrscheinlichen Verlauf, sondern berücksichtigt viele mögliche Verläufe, die zu den Daten konform sind. Dies ermöglicht die Berechnung sogenannter Vorhersagehorizonte als Maß für die Streuung der Wahrscheinlichkeiten. Auf diese Weise ist eine Einschätzung der Situation einschließlich statistischer Unsicherheiten möglich, die auch bei niedrigen Fallzahlen hilfreiche Informationen liefern kann.“
Das BSTIM-Modell errechnet überdies den Einfluss angrenzender Regionen. Ein sogenannter Interaktionskernel beschreibt, wie sehr sich eine hohe oder niedrige Infektionszahl in einer benachbarten Region auf das Infektionsgeschehen in einem Landkreis auswirkt. Die Osnabrücker Arbeitsgruppe Neuroinformatik und das Robert Koch-Institut hatten den Interaktionskernel bereits 2019 erfolgreich eingesetzt, um den Verlauf von Infektionen mit dem Rotavirus sowie Borreliose und Campylobacter-Bakterien zu beschreiben.
Experten des Jülich Supercomputing Centre (JSC) halfen dabei, die Methode für COVID-19-Daten zu adaptieren, und den Code für die Analyse auf den Jülicher Superrechnern anzupassen. „Die Ermittlung des Vorhersagehorizonts ist äußerst rechenintensiv, da wir dazu auf sehr viele Modellvariationen abgewiesen sind. Daher braucht die statische Modellierung deutlich mehr Rechenzeit als Methoden die auf einen Vorhersagehorizont verzichten. Um die Analysen täglich unmittelbar nach der Verfügbarkeit der RKI-Daten zur Verfügung stellen zu können, nutzen wir Ressourcen des Jülich Supercomputing Centre – normale Arbeitsplatzrechner wären damit weit überfordert“, erklärt Jens Henrik Göbbert vom JSC.
Die tagesaktuellen Auswertungen sowie die Möglichkeit räumlicher und zeitlicher Vergleichsdarstellungen sind öffentlich zugänglich und werden auf der Webseite covid19-bayesian.fz-juelich.de möglichst allgemeinverständlich dargestellt. "Wir wollten die Ergebnisse schnell und auf verständliche Weise zur Verfügung stellen, damit eine breite Zielgruppe zeitnah über Inhalte reden kann und man sich nicht an der Technik aufhalten muss“, erklärt Göbbert.
Besucherinnen und Besucher der Seite können etwa interaktiv 5-Tages-Prognosen für frei wählbare Landkreise aufrufen, oder die aktuellen Meldedaten des Robert-Koch-Instituts mit den geschätzten tatsächlichen Neuinfektionen vergleichen. Aufgrund von Verzögerungen bei der Datenübermittlung weichen die gemeldeten Zahlen oftmals und teils erheblich von der tatsächlichen Zahl der neuen Fälle ab. Ein sogenannter „Nowcast“ verfolgt dabei das Ziel, zunächst die aktuellen Zahlen mittels statistischer Analysen abzuschätzen. Ein "Forecast" liefert eine Schätzung der Entwicklung für weitere fünf Tage.
Auch für künftige Herausforderungen im Bereich der Pandemieforschung hat das Projektteam schon eine Idee. Prof. Pipa: „Solche interdisziplinären Teams könnten als Kompetenzzentren über die Grenzen von Instituten hinweg etabliert werden, um sich zum Beispiel durch Simulation von Krisensituationen auf verschiedene Szenarien und deren notwenigen Schritte bei der Datenbeschaffung und Datenanalyse vorzubereiten, ähnlich dem Katastrophenschutz.“
Aktuelle Vorhersagen der Corona-Infektionen nach Landkreisen:
https://covid19-bayesian.fz-juelich.de
Video: Wie funktioniert die Vorhersage und Analyse
https://youtu.be/0jvH3nkjR9I
Weitere Informationen:
Tagesaktuelle Berechnungen der Reproduktionszahl für deutsche Bundesländer: https://www.fz-juelich.de/portal/DE/Forschung/Rtlive/_node.html
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Gordon Pipa, Universität Osnabrück
Institute of Cognitive Science
Wachsbleiche 27, 49090 Osnabrück
Tel. +49 541 969 2277
E-Mail: office@ni.uni-osnabrueck.de
Jens Henrik Göbbert, Forschungszentrum Jülich GmbH
Jülich Supercomputing Centre
Wilhelm-Johnen-Straße, 52425 Jülich, Germany
Tel. +49 2461 61 96498
E-Mail: j.goebbert@fz-juelich.de
Ansprechpartner für die Medien:
Dr. Utz Lederbogen
Pressesprecher der Universität Osnabrück
Neuer Graben 29, 49069 Osnabrück
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Tobias Schlößer, Forschungszentrum Jülich
Unternehmenskommunikation
Tel. +49 2461 61 4771
E-Mail: t.schloesser@fz-juelich.de
„Im Sinne einer ‚Prävention von Anfang‘ an nimmt das Projekt die spezifischen Herausforderungen im Altersbereich von Krippenkindern in den Blick, damit die Kinder schon früh Freude an Bewegung und einer gesunden Ernährung entwickeln. Die Gesundheitsförderung für die Kleinsten unterscheidet sich dabei zum Teil erheblich von den Bedingungen und Angeboten, die bereits für ältere Kinder vorliegen. Zudem wird das Verhältnis von frühkindlicher Gesundheitsbildung und gesundheitlichen Belastungen von Kindern aus sozial schwachen Familien mitbetrachtet und damit ein wichtiger Beitrag zur gesundheitlichen Chancengleichheit aller Kinder geleistet“, so die Projektverantwortlichen.
Pädagogische Fachkräfte sind dabei zentrale Schlüsselpersonen für die gesundheitliche Entwicklung von Kindern und Familien. Deshalb stellen die Weiterqualifizierung von Kita-Fachkräften als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sowie ein kooperatives Lernen im Rahmen eines Tandemkonzepts mit Wissenschaftlern einen wichtigen Projektbaustein dar. Zudem können über die Fachkräfte nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern erreicht und für die Schaffung einer gesundheitsförderlichen Umgebung sensibilisiert und gestärkt werden – der Grundstein für eine nachhaltige Umsetzung der Projektziele.
Die Gesamtleitung des Projektes liegt bei der Bürgerstiftung Osnabrück (KIBS). Weitere Kooperationspartner sind das Niedersächsische Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe), die Stadt Osnabrück und der Gesundheitsdienst für Landkreis und Stadt Osnabrück. Gefördert wird das Projekt durch die Evangelischen Stiftungen Osnabrück, das Gesundheitszentrum Bad Laer und die Stadt Osnabrück.
Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Jan Erhorn, Universität Osnabrück
Institut für Sportwissenschaften
Jahnstr. 75, 49080 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 6415
jan.erhorn@uni-osnabrueck.de
Gewerkschaftlich organisiert wirkte Streffer viele Jahre in der Bundestarifkommission mit. „Er engagierte sich besonders für die Ausgestaltung von Tarifverträgen und sorgte für eine angemessene Bezahlung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, so der Vorsitzende des Personalrats, Thomas Placke rückblickend. „Wir verlieren mit Wolfgang Streffer einen engagierten und geschätzten Mitarbeiter und Kollegen.“
]]>„Patientensicherheit ist ein sehr wichtiges Thema für die immer komplexer werdende Gesundheitsversorgung“, sagt Dr. Daniel Kalthoff. Er ist Koordinator des GesundheitsCampus Osnabrück, einer von Hochschule und Universität getragenen Plattform, die den Austausch von Wissenschaft und Praxis fördern und damit neue Impulse für die Zukunft der Gesundheitsversorgung geben will. „Wir möchten mit der Initiative auf dieses wichtige Thema aufmerksam machen - und auch zeigen, was gerade in unserer Region schon dafür getan wird.“
Als Beispiele nennt er das seit über zehn Jahren etablierte MRE-Netzwerk der Gesundheitsregion Osnabrück zur Bekämpfung von Krankenhauskeimen, ein im Vorjahr gegründetes Netzwerk zur besseren Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Herzinsuffizienz sowie das von dem renommierten Experten und Osnabrücker Dr. Peter Gausmann initiierte bundesweite Fehlermeldesystem für die Versorgung von COVID-19 Patienten.
Patientensicherheit sei ein komplexes Thema, führt Kalthoff weiter aus: „Es verlangt nach einer fundierten wissenschaftlichen Betrachtung – auch, um wirksame Maßnahmen für die Praxis ableiten zu können. Die Idee, Osnabrück zu einer Modellregion für Patientensicherheit zu entwickeln, stand daher von Anfang an weit oben auf der Agenda des GesundheitsCampus Osnabrück, was vielfältige Aktivitäten in Forschung und Lehre verdeutlichen.“
Dazu zählt eine elektronische Patientenakte, die im Team um Prof. Dr. Ursula Hübner von der Hochschule Osnabrück speziell für Übergaben entwickelt und erprobt wird. „Gerade solche Schnittstellen sind kritisch für die Patientensicherheit“, sagt Hübner. „Informationskontinuität ist hier eine Grundvoraussetzung, dazu ist gute Kommunikation wichtig. Die kann und sollte digital unterstützt werden.“
Die Kommunikation zwischen verschiedenen Berufsgruppen ist daher auch fester Bestandteil im Lehrplan von über 2.500 Studierenden, die an den Osnabrücker Hochschulen einen Studiengang mit Gesundheitsbezug gewählt haben. Zudem wurden Weiterbildungsangebote speziell für Angehörige von Gesundheitsberufen entwickelt, erklärt Anja Gieseking, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule Osnabrück. „Wir bieten verschiedene Zertifikatsmodule auch zu Themen der Patientensicherheit an, die speziell auf die Erfordernisse Berufstätiger zugeschnitten sind und besonders den Transfer in die Praxis berücksichtigen.“
Die Abteilung New Public Health an der Universität Osnabrück geht unter der Leitung von Prof. Dr. Birgit Babitsch in einem Forschungsprojekt der Frage nach, wie Krankenhauspersonal befähigt werden kann, eine nachhaltige Sicherheitskultur zu gestalten. „Wir haben dazu eine interaktive Online-Lernumgebung für den Einsatz im Krankenhaus entwickelt und erprobt, die den Ansatz des problemorientierten Lernens nutzt und dadurch nah an der praktischen Anwendung ist“, so Babitsch. Dadurch solle unter anderem das Lernen aus Fehlern in Einrichtungen des Gesundheitswesens unterstützt werden.
Dafür setzt sich auch das Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS) unter Schirmherrschaft des Bundesgesundheitsministers ein: „Fehler zu machen ist menschlich. Nicht aus ihnen zu lernen gefährlich“, sagt Petra Blumenberg. Sie ist Vorstandsmitglied des APS und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege an der Hochschule Osnabrück. „Wir wollen dabei unterstützen, das Lernen aus Fehlern institutionell zu verankern“, so Blumenberg weiter. Das APS erarbeitet und veröffentlicht dazu regelmäßig Handlungsempfehlungen für das Gesundheitswesen sowie Patienteninformationen.
Weitere Informationen: http://www.gesundheitscampus-osnabrueck.de/patientensicherheit
Weitere Informationen für die Medien:
Dr. Daniel Kalthoff, GesundheitsCampus Osnabrück
Tel.: +49 541 96 -2060
E-Mail: kalthoff@gesundheitscampus-osnabrueck.de
Der stellvertretende Bürgerrechtsbeauftragte, Dr. Maciej Taborowski, zeigt sich vor allem begeistert vom Engagement, das die Osnabrücker Wissenschaftlerin dem Forum und damit dem Schutz der Verbraucherrechte der polnischen Bürgerinnen und Bürger widmet. Die Dynamik der Aktivitäten hat das Forum ihr zu verdanken. Dies rechtfertige die Vergabe der Ehrenmedaille.
„Ich fühle mich sehr geehrt, die Auszeichnung zu erhalten“, so die akademische Rätin Dr. Wiewiórowska bei der Entgegennahme des Abzeichens. „Es war eine große Freude, als Teil des Forums mit einem so fantastischen Team zu arbeiten und zu sehen, wie unsere Tätigkeit die Lage der Verbraucher in Polen konkret verbessert. Ich hoffe, wir werden unsere Arbeit weiter fortsetzen können.“
Informationen für die Redaktionen:
Dr. Aneta Wiewiórowska-Domagalska, Universität Osnabrück
European Legal Studies Institute (ELSI)
Süsterstraße 28, 49069 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 6098
aneta.wiewiorowska@uni-osnabrueck.de
Auch das Osnabrücker Startup pearprogramming bewarb sich in diesem Jahr um eine Förderung bei der Stiftung. Mit der digitalen Lernplattform „PearUp“ sollen Schülerinnen und Schüler ab der 5. Klasse für das Thema Informatik begeistert werden. Hierfür entwickelte das Team von pearprogramming eine digitale Lernplattform, die es den Schülerinnen und Schülern ermöglicht, spielerisch ein virtuelles IT-Startup zu gründen und dabei die Grundlagen des Programmierens zu erlernen. Das ursprüngliche Team, bestehend aus drei Studierenden der Universität Osnabrück, konnte die Stiftung bereits 2017 erstmalig vom Potenzial der Idee überzeugen. Knapp drei Jahre später kann das Projekt bereits große Erfolge aufweisen. Mittlerweile arbeitet ein Team von insgesamt acht Studierenden an der Weiterentwicklung der Lernplattform, die bereits von über 3000 Schülerinnen und Schülern genutzt wurde. Im Januar wurde sie mit dem Innovationspreis für digitale Bildung „delina“ in der Kategorie „Frühkindliche Bildung und Schule“ prämiert. Das große Engagement des Teams und die erzielten Fortschritte überzeugten Vorstand und Kuratorium der Aloys & Brigitte COPPENRATH-Stiftung: Jean-Philipp Almstedt, Malin Spaniol, Jannik Steinmann, Sophia Schulze-Weddige und Erik Andres erhalten insgesamt 56.100 Euro für ihr außergewöhnliches Engagement.
„Das Projekt hat der ABC-Stiftung sehr viel zu verdanken. Ohne Sie stünden wir nicht da, wo wir heute stehen“, so Mitgründer Paul Ohm.
Und Andreas Pache, Vorstand der Stiftung, ergänzt abschließend: „Dieses Start-up verbindet auf einzigartige Weise digitalen Fortschritt, Pädagogik und Gründergeist. Das hat uns überzeugt.“
Weitere Informationen für die Redaktionen:
Nina Müller, Aloys & Brigitte Coppenrath Stiftung
Edinghäuser Str. 20b, 49074 Osnabrück
Tel.: +49 1796510796
nm@stiftungcoppenrath.de
Patrik Rosen, Vertreter der Eigentümerfamilie der ROSEN Gruppe, erklärte zu dem Engagement: „Künstliche Intelligenz ist eine wichtige Technologie für die ROSEN Gruppe und wird uns in den kommenden Jahren einen enormen Innovationsschub ermöglichen. Es freut uns sehr, dass wir im KI-Campus der Universität Osnabrück gut aufgehoben sind und einen weiteren Mosaikstein hinzufügen können“, so Rosen. „An der Universität werden nicht nur innovative Softwarelösungen erforscht und entwickelt, sondern zum Beispiel auch ethische und rechtliche Fragestellungen untersucht. Die Künstliche Intelligenz nimmt heute zunehmend Einfluss auf die Gesellschaft, sodass es wichtig ist, diesen Wandel positiv zu gestalten. Das ist unserem Unternehmen sehr wichtig.“
Der Informatiker Prof. Dr. Martin Atzmüller hat zum 1. August die Stiftungsprofessur „Semantische Informationssysteme“ übernommen. Er wird sich vor allem mit interpretierbarem und erklärbarem Maschinellem Lernen, der Analyse multimodaler komplexer Daten, sowie interaktiver Entscheidungsunterstützung befassen. „Mit Hilfe dieser Ansätze der Künstlichen Intelligenz/Data Science sollen große Datenmengen – die durch die Digitalisierung und das Internet der Dinge (IoT) gewonnen werden – analysiert, semantisch interpretiert und dadurch für den Menschen besser nutzbar gemacht werden“, erläutert der Informatiker. Zuvor war Professor Atzmüller an den Universitäten Würzburg und Kassel, der Université Sorbonne Paris Nord und der niederländischen Tilburg University tätig.
Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Martin Atzmüller, Universität Osnabrück
Institut für Informatik
Wachsbleiche 27, 49069 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 7372 oder 2480
E-mail: martin.atzmueller@uni-osnabrueck.de
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In der Untersuchung von Maresa Anna Temmen wurden Osnabrücker Studierende auf ihre Emotionale Intelligenz im Zusammenhang mit ihrer Umweltbetroffenheit und Naturempathie untersucht. Es zeigte sich, dass Studierende mit einer geringeren Emotionalen Intelligenz weniger betroffen von Umweltproblemen waren und auch ein geringeres Empathievermögen gegenüber Tieren und Pflanzen zeigten. Kein Grund zur Panik: Insgesamt wiesen die Osnabrücker Studierenden eine hohe Emotionale Intelligenz, Umweltbetroffenheit und Naturempathie auf. „Die Einflüsse und Auswirkungen der Emotionalen Intelligenz wurden bisher im Bereich der Umweltpsychologie kaum erforscht. Die Ergebnisse meiner Studie konnten allerdings zeigen, dass durchaus Verbindungen bestehen. Ich freue mich sehr, dass diese Erkenntnisse nun veröffentlicht wurden“, so Maresa Anna Temmen über ihre Arbeit. Sie studiert an der Universität Osnabrück Biologie und Physik für das Lehramt an Gymnasien.
In der Studie von Katharina Kern zeigte sich, dass „Viel-Fleisch-Esser“ in Deutschland eine signifikant geringere Empathie gegenüber Nutztieren (Milchkühe, Mastschweine, Legehennen) aufwiesen als „Wenig-Fleisch-Esser“. Kurz gesagt gilt also der Trend: Je höher der Fleischkonsum, desto geringer die Empathie gegenüber Nutztieren. „Mein Ziel war es, die Empathie gegenüber Nutztieren unter Berücksichtigung der invasivsten Nutzungsform – der Produktion von Fleisch – zu untersuchen. In meiner Masterarbeit möchte ich auf dem Gebiet weiterforschen, um beispielsweise herauszufinden, inwieweit sich die Empathie zwischen Haus- und Nutztieren unterscheiden und welchen Einfluss die beiden Empathie-Formen auf unser Konsumverhalten tierischer Nahrungsmittel haben“, so Katharina Kern über ihre Arbeit. Sie studiert Biologie und Mathematik auf Lehramt an Gymnasien. Als Abschlusskandidatin und studentische Hilfskraft der Abteilung Biologiedidaktik der Universität Osnabrück ist ihr Forschungsschwerpunkt die Untersuchung psychologischer Einflussfaktoren auf ein nachhaltiges Konsumverhalten mit einem Fokus auf dem Konsum von Fleisch.
„Beide Bachelorarbeiten machen deutlich, dass publikationswürdige Forschung an der Universität Osnabrück nicht nur auf Master- und Doktorarbeitsniveau stattfindet, sondern engagierte Abschlusskandidaten und Abschlusskandidatinnen bereits während ihrer Bachelorarbeiten reale Forschungs- und Publikationserfahrungen sammeln können“, so Dr. Florian Fiebelkorn aus der Abteilung für Biologiedidaktik, der beide Arbeiten begleitete.
Weiter Informationen zur Zeitschrift „Umweltpsychologie“ sind verfügbar unter: https://www.umweltpsychologie.de/
Weitere Informationen für die Redaktionen:
Dr. Florian Fiebelkorn, Universität Osnabrück
Abteilung für Biologiedidaktik
Barbarastr. 11, 49076 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 3511
florian.fiebelkorn@uni-osnabrueck.de
Prof. El-Mafaalani wird mit dem „Preis für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der öffentlichen Wirksamkeit der Soziologie“ auf der Eröffnungsveranstaltung des in diesem Jahr coronabedingt digital stattfindenden Soziologiekongresses am 14. September ausgezeichnet. Die Laudatio hält Prof. Dr. Anja Weiß (Universität Duisburg-Essen).
Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Aladin El-Mafaalani, Universität Osnabrück
Fachbereich 3: Erziehungs- und Kulturwissenschaften
Arndtstraße 32, 49078 Osnabrück
Tel.: +49 541 969-4674
aladin.el-mafaalani@uni-osnabrueck.de
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Weitere Informationen für die Redaktionen:
Daniela Räuwer, Universität Osnabrück
Kommunikation und Marketing
Neuer Graben 29, 49074 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 6141
daniela.raeuwer@uni-osnabrueck.de
Möser, dessen 300. Geburtstag in diesem Jahr umfangreich gefeiert wird, ist als Herausgeber des Osnabrücker Intelligenzblattes und für weitere publizistische Tätigkeiten bekannt, die seine aufklärerischen Ambitionen belegen. Gleichzeitig konnte er als Inhaber verschiedener Ämter innerhalb der Regierung des Hochstifts Osnabrück Einfluss auf politische Entscheidungsprozesse nehmen. Lessing war seit 1770 als Bibliothekar der herzoglichen Bibliothek und ab 1776 als Hofrat im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel mit den Erwartungen des Hofes konfrontiert und verarbeitete seine aufklärerischen Ideen literarisch und mittels publizistischer Kontroversen. Das zentrale Erkenntnisinteresse des Forschungsvorhabens richtet sich vor diesem Hintergrund auf die Frage nach dem jeweiligen aufklärerischen Handlungsspielraum in Abhängigkeit vom jeweiligen Dienstverhältnis.
Das Forschungsvorhaben steht zugleich in enger Verbindung mit dem erst jüngst eingeworbenen IKFN-Projekt „Justus Möser im Netzwerk der deutschen Aufklärung“, das seit diesem Frühjahr großzügig von der Osnabrücker Bohnenkamp-Stiftung für drei Jahre unterstützt wird.
Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Siegrid Westphal, Universität Osnabrück
Forschungszentrum Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit (IKFN)
Neuer Graben 19/21, 49074 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 4418
siegrid.westphal@uni-osnabrueck.de
Prof. Dr. Kai Bremer, Universität Osnabrück
Forschungszentrum Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit (IKFN)
Neuer Graben 19/21, 49074 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 4457
kai.bremer@uni-osnabrueck.de