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Griechische Bündnissysteme im 5. Jahrhundert v.Chr.

2.211

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Beschreibung

„Das Lebenswunder, aus dem die Klassik erblühte, die in sich gehaltene Gemeinschaft der Polis mit ihrer Einheit von Staat, Religion, Leben und Geist ist vorbei, um nie wiederzukehren.“ Mit diesen traurigen Worten charakterisierte Georg Peter Landmann im Vorwort seiner Thukydidesübersetzung das fünfte vorchristliche Jahrhundert als die letzte Blütezeit der griechischen Poleis und den Peloponnesischen Krieg als ihren Untergang. Das 5. Jahrhundert war aber nicht nur die klassische Zeit der einzelnen Stadtstaaten, sondern mindestens ebenso sehr geprägt durch Bündnisse zwischen den Poleis, vor allem durch den Delisch-Attischen Seebund und den Peloponnesischen Bund, und der Konflikt zwischen Athen und Sparta, welcher sich im Peloponnesischen Krieg entlud, hatte seine Ursache vor allem in ihrer Konkurrenz als die Vormächte dieser beiden Bündnisse um die Vorherrschaft in Griechenland. Daher ist es kaum verwunderlich, dass die althistorische Forschung sich immer wieder intensiv mit den Bündnissystemen des 5. Jahrhunderts auseinandergesetzt hat. Zu den häufig diskutierten Themen gehören beispielsweise die Fragen, wann die Entwicklung des Delisch-Attischen Seebundes zu einem Abschluss kam, ob Athen als Vormacht dieses Bundes einen Friedensvertrag mit Persien geschlossen hat und welche Bedeutung möglicherweise wirtschaftliche Interessen für die Geschichte der Bündnisse und ihrer Konfrontation hatten. Im Proseminar soll daher die Geschichte der Pentekontaëtie und des Peloponnesischen Krieges behandelt und dabei ein besonderer Schwerpunkt auf die beiden genannten Bündnissysteme gelegt werden, wobei sowohl ihre innere Entwicklung als auch ihre Beziehungen zueinander betrachtet werden sollen und auch allgemeine Fragen, die über die beiden konkreten Bündnisse hinausweisen, angeschnitten werden sollen, etwas nach der Entwicklung der Symmachie oder der Bedeutung kolonialer Bindungen.
Ziel des Proseminars ist es, anhand der Bündnissysteme des 5. Jahrhunderts in das wissenschaftliche Arbeiten im Teilfach Alte Geschichte einzuführen. Bedeutende Teilaspekte sind der Umgang mit der Forschungsliteratur und den Quellen der für die Alte Geschichte wichtigsten Quellengattungen, die inhaltlichen und formalen Anforderungen einer Proseminararbeit, die Kenntnis der sog. ‚Hilfswissenschaften‘ und der zentralen Forschungsansätze, Methoden und Hilfsmittel des Fachs.
Die Teilnahme erfordert den regelmäßigen Besuch der Sitzungen, die rege Beteiligung an ihnen und die häusliche (mitunter schriftliche) Vorbereitung. Zum Erwerb eines qualifizierten Scheines ist die Mitgestaltung einer Sitzung (als Mitglied einer Arbeitsgruppe), gestützt auf eine zuvor zu erstellende und zu einem festen Termin einzureichende Diskussionsgrundlage, sowie die Anfertigung einer wissenschaftlichen Hausarbeit erforderlich.

Weitere Angaben

Ort: 18/E07: Mi. 09:00 - 12:00 (12x), 15/134: Mi. 09:00 - 12:00 (2x)
Zeiten: Mi. 09:00 - 12:00 (wöchentlich), Ort: 18/E07, 15/134
Erster Termin: Mittwoch, 15.04.2015 09:00 - 12:00, Ort: 15/134
Veranstaltungsart: Proseminar (Offizielle Lehrveranstaltungen)

Studienbereiche

  • Veranstaltungen > Geschichte > Proseminare
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