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Partizipative Modellierung

6.408

Dozenten

Beschreibung

Simulationsmodelle sind eine zentrale Methode in der Systemwissenschaft, um komplexe Zusammenhänge und dynamische Prozesse zu analysieren und zu verstehen. Das Erstellen solcher Modelle bedarf normalerweise eines hohen Maßes an mathematischem Wissen und Beherrschung von methodischen Ansätzen wie agenten-basierte oder system dynamics Modellierung. Daher können die Modelle und deren Ergebnisse meist nur durch Experten verstanden und interpretiert werden. Bei unsicherer Faktenlage und fehlendem Konsens über Werte und Ziele (sogenannten „messy problems“) können Expertenmodelle und deren Ergebnisse jedoch hinterfragt bzw. angezweifelt werden. Daher wurden partizipative Modellierungsmethoden entwickelt, die die Einbindung von Stakeholdern (d.h. für eine bestimmte Problemsituation relevante Akteure) in den Modellierungsprozess erlauben. Unterschiedliche Ansichten über das Problem und mögliche Lösungsansätze sollen in diesen Modellen berücksichtigt und transparent analysiert werden. Durch die aktive Einbindung der Stakeholder in den Modellierungsprozess soll das Verständnis und Vertrauen in die Ergebnisse gestärkt werden, wodurch Lernen und Verhaltensänderungen angestoßen werden können.

In dieser Veranstaltung werden Konzepte und Methoden der partizipativen Modellierung und deren Einsatz bei komplexen Problemsituationen (z.B. Konflikte bei der Wassernutzung, Subventionierung von Biotreibstoff) in den Vorlesungen vorgestellt und in den Übungen praktisch erprobt. Die Erstellung von konzeptionellen Modellen in Gruppenprozessen und dessen Nutzung als Grundlage für die Erstellung von Simulationsmodellen steht im Zentrum der Übungen. Weitere partizipative Methoden wie Rollenspiele und Computerspiele als Lernwerkzeuge („serious gaming“) werden ebenfalls in der Vorlesung und Übung behandelt. An den Vorlesungs- und Übungsteil schließt sich eine Projektarbeit an, die von allen Teilnehmern zusammen bearbeitet wird. In dem Projekt wird ein konkretes Problem mit Akteuren aus der Region untersucht. In diesem Jahr wird das Themenfeld "regionale Nahrungssysteme" und die Rolle von nachhaltigem Konsum behandelt. Das Projekt umfasst die Analyse der Wahrnehmung verschiedener Gruppen, die Herausarbeitung möglicher Konflikte, und die Erarbeitung von Problemlösungsstrategien. Aufgrund der Knappheit der zur Verfügung stehenden Zeit, wird sich die Projektarbeit auf die Erstellung von konzeptionellen Modellen in persönlichen Interviews beschränken. Bereits in dieser Phase können interessante Einsichten gewonnen werden.

Die Beurteilung der Leistung erfolgt auf der Basis einer individuellen Hausarbeit sowie eines Referats über ein Thema, das im direkten Bezug zur Vorlesung steht. Zusätzlich fließt die Projektarbeit mit in die Gesamtnote ein. Bei Fragen zu der Veranstaltung können die Dozenten jederzeit per E-Mail kontaktiert werden.

Weitere Angaben

Ort: 66/E01
Zeiten: Di. 14:00 - 16:00 (wöchentlich) - Vorlesung, Do. 14:00 - 16:00 (wöchentlich) - Übung
Erster Termin: Dienstag, 24.10.2017 14:00 - 16:00, Ort: 66/E01
Veranstaltungsart: Vorlesung und Seminar (Offizielle Lehrveranstaltungen)
Sprache: 4,00
ECTS-Punkte: 6,00

Studienbereiche

  • Veranstaltungen > Systemwissenschaft > Vorlesungen
  • Veranstaltungen > Systemwissenschaft > Bachelor Angewandte Systemwissenschaft
  • Veranstaltungen > Systemwissenschaft > 2-Fächer-Bachelor Umweltsystemwissenschaft
  • Veranstaltungen > Systemwissenschaft > Master Umweltsysteme und Ressourcenmanagement
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