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Sterben, Tod und Trauer als Themen des Sachunterrichts - HM 1.2

3.608

Dozenten

Beschreibung

Die Auseinandersetzung mit Alter, Sterben und Tod ist in der modernen Gesellschaft selten geworden. Die sekundäre Vermittlung des Todes über die Medien hat die Primärerfahrung überwuchert.
Dennoch, der Tod ist das Normalste der Welt. Er gehört zu den existentiellen Grundlagen des Menschen. Da der Mensch geboren ist, wird er auch sterben. Unser gesamtes Leben, unser „In der Welt sein“ ist, da wir endlich sind, bestimmt von einem zeitlichen Rahmen. Die heutige Abwesenheit des Todes in unserer Gesellschaft ist nur zu verstehen, wenn der Blick in die Vergangenheit gerichtet wird.
Entsprechend der Verdrängung des Todes in der modernen Gesellschaft haben auch Schüler kaum noch Zugang zum Thema.
Kinder im Grundschulalter gehen dagegen sehr unbefangen mit dem Thema um. Sie machen uns Mut, die Tabus um Sterben und Tod aufzubrechen, um so eine Perspektive für das Leben zu gewinnen. Die Schüler haben brennende Fragen, den Tod betreffend: „Wann ist man eigentlich tot?“, „Tut das weh?“, „Wo bin ich dann?“, „Warum müssen die Menschen sterben?“, „Wie sieht ein Sarg aus, liegt man darin auf dem Bauch oder auf dem Rücken?“. Sie haben Interesse am Tod, da dieser normal ist und zum Menschsein gehört.
Neben der Erarbeitung von grundlegenden Informationen sollen in diesem Seminar verschiedene Medien (Filme, Kindersachbücher) analysiert werden und ausseruniversitäre Orte besucht werden, um auf dieser Basis einige Bausteine für den Unterricht zu entwickeln.

Zur Vorbereitung auf dieses Seminar verweise ich auf folgende Literatur:
Ariès, P.: Studien zur Geschichte des Todes im Abendland. München 1981.
Daum/Johannsen: Leben – Sterben – Tod. In: Werte und Normen; Ethik/Religion, Bd. 6. Göt-tingen 1993.
Elias, N.: Über die Einsamkeit der Sterbenden in unseren Tagen. Frankfurt a. M.1982.
Feldmann, K.: Sterben und Tod: sozialwissenschaftliche Theorien und Forschungsergebnisse. Opladen 1997.
Feldmann, K.: Tod und Gesellschaft: eine soziologische Betrachtung von Sterben und Tod. In: Europäische Hochschulschriften: Reihe 22, Bd. 191. Frankfurt a.M.; Bern; New York, u.a. 1990.
Fohrbeck, K. (Hrsg.): Bazon Brock. Ästhetik als Vermittlung: Arbeitsbiographie eines Genera-listen. Köln 1977.
Gebhard, U.: Kind und Natur. Die Bedeutung der Natur für die psychische Entwicklung. Wies-baden 2001.
Krumm, C.: Der Hasefriedhof in Osnabrück. Der Friedhof als Garten – Zur Entstehung, Kon-zeption und Entwicklung das Osnabrücker Friedhofes in der Hasevorstadt. Hrsg.: Niedersäch-sisches Landesamt für Denkmalpflege in Niedersachsen. In: Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen 19. Hameln 2000.
LBS-Initiative Junge Familie (Hrsg.): Kindheit 2001. Das LBS-Kinderbarometer. Was Kinder wünschen, hoffen und befürchten. Opladen 2002.
Lesemann, D., Steinbrinker, Th.: „Ihr geht ins Krematorium?“ – Ein Besuch und seine Folgen. In: Grundschule 11/2003. Westermann, Braunschweig 2003, S. 39-42.
Plieth, M.: Kind und Tod. Zum Umgang mit kindlichen Schreckensvorstellungen und Hoff-nungsbildern. Neukirchen 2001.
Steinbrinker, Thorsten: Vom Wandel des Umgangs mit den Toten. In:Grundschule Sachunterricht, Tod und Trauer, Nr.48. Friedrichverlag Seelze 2010, S. 26-27.
Tolstoj, L. N.: Der Tod des Iwan Iljitsch. Frankfurt a. M. 1985.

Weitere Angaben

Ort: nicht angegeben
Zeiten: Mi. 16:00 - 18:00 (wöchentlich) - Besuch des Hasefriedhofs Osnabrück + des jüdischen Friedhofs Berlin, Termine am Freitag, 22.11.2019 14:00 - 18:00
Erster Termin: Mittwoch, 30.10.2019 16:00 - 18:00
Veranstaltungsart: Seminar (Offizielle Lehrveranstaltungen)

Studienbereiche

  • Veranstaltungen > Sachunterricht > Weiterführende Veranstaltungen
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