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03. Juli 18:15 - 19:45Narrative des Anthropozän in interdisziplinärer Perspektive

Ort: Gebäude 02, Raum E04

Veranstalter: Institut für Geographie

Kategorie: Kolloquien

Vortrag im Rahmen des Osnabrücker Geographischen Kolloquiums und der Ringvorlesung der Profillinie Mensch-Umwelt-Netzwerke |

Veranstalter: Institut für Geographie in Kooperation mit der Profillinie Mensch-Umwelt-Netzwerke |

Referentin: Prof. Dr. Gabriele Dürbeck (Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften der Universität Vechta) |

Seit 2000 hat sich ausgehend von der Geologie und den Erdsystemwissenschaften eine inter- und transdisziplinäre Debatte zum Anthropozän entwickelt. In wissenschaftlichen Abhandlungen und der Publizistik wird auffallend häufig auf wiederkehrende Narrative, Bilder und Metaphern zurückgegriffen, die das Anthropozän in seiner Komplexität erfassen und anschaulich machen sollen. Fünf Narrative lassen sich unterscheiden, die einen Hauptprotagonisten (die Menschheit), einen Plot mit Ursache-Wirkungs-Verhältnissen sowie eine räumliche und zeitliche Struktur aufweisen und zusammen der Sinnstiftung dienen: 1. das Katastrophen-Narrativ, 2. das Gerichts-Narrativ (Eurozän, Technozän, Kapitalozän), 3. das Narrativ der Großen Transformation ('planetary stewardship'), 4. das (bio-)technologische Narrativ (Geoengineering, Ecomodernism) sowie 5. das reflexiv gewendete Interdependenz-Narrativ (Netzwerk verschiedenener Entitäten). Der Vortrag zeigt die divergierenden politischen, ökonomischen, ethischen und anthropologischen Werthaltungen und Interessen auf, die durch die Narrative artikuliert werden.