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Veranstaltungsdetails

Haifischbecken und Goldfischteiche - Mikropolitik in der Wissenschaft
Semester:
SoSe 2024
Veranstaltungsart:
Online-Vortrag
DozentIn:
ZePrOs Dozent/in
Ort:
(Online)
Zeiten:
Termine am Mittwoch, 19.06.2024 17:00 - 19:00
Erster Termin:Mittwoch, 19.06.2024 17:00 - 19:00, Ort: (Online)
Beschreibung:
Dozentin: Dr. Veronika Fuest
ist zertifizierte Beraterin (systemische Transaktionsanalyse) und Trainerin und verfügt über umfassende Erfahrungen in der Wissenschaft: Hierzu gehören multidisziplinäre akademische Qualifikationen; Engagements in Verbundforschungsprojekten verschiedener wissenschaftlicher Einrichtungen sowie eigene Forschung einschließlich Akteurs- und Institutionenanalysen im Feld der Wissenschaft; Tätigkeiten im Wissenschaftsmanagement; interne Beratung und Prozessmoderation sowie Betreuung von Ombudsangelegenheiten; eigene akademische Lehre (darunter Politische Anthropologie). Sie verfügt zudem über Erfahrungen in der Entwicklungszusammenarbeit und als Sachverständige für BMBF, DFG und Volkswagen Stiftung.

Beschreibung:
Das Wissenschaftssystem zeichnet sich durch eigentümliche Institutionen und hierarchische Organisationsformen aus, in denen häufig kontrollierende Instanzenfehlen und unklare Kompetenzen bestehen. Unabhängig davon, ob Sie auf den oberen, mittleren oder unteren Ebenen Ihrer Einrichtung aktiv sind, machen Sie früher oder später die Erfahrung, dass Fachkompetenz und sachliche Auseinandersetzung allein nicht zum Ziel führen. Formale Regelwerke werden umgangen, Absprachen werden nicht eingehalten, institutionell definierte Verantwortlichkeit erweist sich bei einer Entscheidungsfindung als unwichtig, rivalisierende Lager beeinträchtigen die Zusammenarbeit, …

Manche Abläufe werden als ausgesprochen unproduktiv oder frustrierend erlebt. Unverständnis, Ärger und andere schlechte Gefühle können uns dabei viel Energie rauben. Erlebt wird aber auch, dass durch das Erfassen von Situationen, geschicktes Kommunizieren und machtbewusstes Vorgehen schwierige Situationen gemeistert werden können.

Mit dem organisationstheoretischen Konzept Mikropolitik können wir Manifestationen des alltäglichen Aufbaus und Einsatzes von Macht in Organisationen systematisch begreifen. Mikropolitik bedeutet aktive Einflussnahme auf das Geschehen in Organisationen. Dabei geht es nicht nur um das Kommunikationsverhalten von Führungskräften. Überall werden Interessen (die durchaus ethisch motiviert sein können) verfolgt und individuelle oder kollektive Strategien zur informellen Einflussnahme oder zur Vermeidung von Kontrolle eingesetzt. Informelle, offiziell nicht sanktionierte Praktiken – mikropolitische Spiele – wirken nicht selten stärker als formal geregelte Abläufe. Dabei ist offen, ob anderen genutzt oder geschadet wird.

Mit diesem Vortrag wird die Möglichkeit geboten, auf der Basis eines theoretischen Zugangs Machtprozesse im eigenen Umfeld sowie eigene Rollen in mikropolitischen Spielen – als „Opfer“ oder als „Agierende“ – zu reflektieren. Darüber hinaus wird der Frage nachgegangen, wo sich neben durch scharfe Konkurrenz geprägten „Haifischbecken“ auch „Goldfischteiche“ finden lassen: Von Vertrauen geprägte Mikrowelten, die sich an gemeinsamen Zielen orientieren.
TeilnehmerInnen:
fortgeschrittene Promovierende und Postdocs
Sprache
Deutsch
Weitere Informationen aus Stud.IP zu dieser Veranstaltung
Heimatinstitut: Zentrum für Promovierende und Postdocs an der Universität Osnabrück (ZePrOs)
In Stud.IP angemeldete Teilnehmer: 11
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