Thema des Monats April 2023: Marcus Salvius Otho

Münzdarstellung des Marcus Salvius Otho

Marcus Salvius Otho (geb. 28. April 32 n. Chr., gest. 16. April 69 n. Chr.) war während des sogenannten Vierkaiserjahres 68/69 n. Chr. für nur drei Monate römischer Kaiser. Er war ein ‚Saufkumpan‘ Neros und mit Poppaea Sabina verheiratet, in die sich Nero verliebt haben soll. Weil Otho sich jedoch geweigert habe, Poppaea an Nero abzutreten, sei er unter dem Vorwand der Statthalterschaft in eine römische Provinz geschickt worden, damit er Nero nicht mehr in die Quere käme.

Als sich Galba im Jahr 68 n. Chr. gegen Nero erhob, unterstützte Otho ihn und wandte sich somit gegen seinen ehemaligen Freund. Nachdem Galba die Herrschaft erlangt hatte und Otho entgegen seiner Hoffnung nicht zu dessen Nachfolger auserkoren worden war, nahm er das Heft des Handelns selbst in die Hand: Er überredete die Prätorianer, Galba zu töten und wurde anschließend von diesen zum Kaiser ausgerufen.

Diese Verschwörung lastete schwer auf Othos Image, weshalb er seinen Ruf reinzuwaschen versuchte. Ein Beispiel hierfür ist die angeführte Münzprägung, auf deren Rückseite die Siegesgöttin Victoria mit der Umschrift Victoria Othonis zu sehen ist. Dadurch rechtfertigte er nicht nur sein Vorgehen gegenüber seinem Vorgänger, sondern propagierte auch die Vorstellung seines rechtmäßigen Anspruches auf die Kaisernachfolge.

Nichtsdestotrotz fand seine Herrschaft ein schnelles Ende.  Als seine Armee im Bürgerkrieg mit Vitellius in einer Schlacht unterlag, beging Otho Selbstmord, weil er dadurch angeblich verhindern wollte, dass seinetwegen noch mehr römisches Blut vergossen werde. Dieser Freitod rief bei den antiken Autoren, die ansonsten ein eher negatives Bild des Kaisers zeichneten, in besonderem Maße Bewunderung hervor.

Zur Abbildung der Münze:  https://ikmk.smb.museum/object?lang=de&id=18227848&view=rs

Text: Kevin Teimer, M.Ed.