Eine große Auszeichnung

Biochemiker der Uni Osnabrück in Leopoldina aufgenommen

Es ist eine große Auszeichnung: Prof. Dr. Christian Ungermann, Biochemiker an der Universität Osnabrück, ist am 9. April offiziell in Halle (Saale) in die Leopoldina, die Nationale Akademie der Wissenschaften, aufgenommen worden. 

Die Präsidentin der traditionsreichen Einrichtung, Prof. Dr. Bettina Rockenbach, übergab ihm in einer Feierstunde die Mitgliedsurkunde.
 
Mit Prof. Ungermann wurde erstmalig ein Wissenschaftler der Universität Osnabrück in die Leopoldina aufgenommen. Der Biochemiker erforscht unter anderem, wie unsere Zellen überflüssige oder beschädigte Zellbestandteile abbauen und recyclen. Im Zentrum seiner Forschung stehen Lysosomen, die als zellulärer Magen die benötigten Verdauungsenzyme enthalten. Darüber hinaus erforscht seine Gruppe den Prozess der Autophagie, über den die Zellbestandteile in die Lysosomen gelangen. Die Abbauprodukte werden nicht entsorgt, sondern als neue Bausteine durch Zellen genutzt. Defekte in Lysosomen oder der Autophagie sind Grundlage zahlreicher Erkrankungen. Autophagie geschieht darüber hinaus während des Intervallfasten und beim Sport und begünstigt Erneuerungsprozesse im Körper. Prof. Ungermanns Studien „tragen wesentlich zum Verständnis der komplexen Dynamik der Proteinkomplexe bei, die an der Funktionsfähigkeit von Lysosomen und Autophagosomen beteiligt sind, und erweitern das Wissen darüber, wie Zellen die Homöostase unter Stressbedingungen aufrechterhalten“, heißt es in der 
Begründung für die Aufnahme in die Leopoldina. Die Funktionsfähigkeit von Lysosomen ist nicht nur für das Überleben und die Funktion von Zellen grundlegend, sondern spielt auch eine wichtige Rolle beim Alterungsprozess, aber auch bei verschiedenen Krankheiten wie Krebs, neurodegenerativen Störungen, und bei Infektionen. „Ich freue mich sehr über diese besondere Auszeichnung und empfinde es als große Ehre, Mitglied der Leopoldina zu sein“, so der 57-Jährige, der seit 2005 an der Universität Osnabrück forscht und lehrt.

Die 1652 gegründete Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina hat rund 1.700 Mitglieder aus zahlreichen Wissenschaftsdisziplinen, inklusive rund 120 Nobelpreisträgerinnen und -träger. 2008 wurde sie zur Nationalen Akademie der Wissenschaften Deutschlands ernannt. Zu ihren Aufgaben zählen die Vertretung der deutschen Wissenschaft im Ausland sowie die Beratung von Politik und Öffentlichkeit.

Weitere Informationen für die Medien:
Prof. Dr. Christian Ungermann, Universität Osnabrück 
Fachbereich Biologie/Chemie
 cu@uos.de
 

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