Konfigurierungen von ›Islam‹ und ›Muslimen‹ auf lokaler Ebene in Deutschland
Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Laufzeit: 11/2016 bis 04/2020
Projektleitung: Prof. Dr. Georg Glasze (Erlangen) und Prof. Dr. Andreas Pott (Osnabrück)
Projektmitarbeiter:innen: Jan Winkler (Erlangen), Dr. Laura Haddad (Osnabrück), Dr. Ali Konyali (Osnabrück, bis 04/019)
Ausgehend von der Annahme, dass die gesellschaftliche Bedeutung von ›Islam‹ und ›Muslimen‹ auch in Städten und Kommunen hervorgebracht wird, untersucht das Projekt in vier aufeinander aufbauenden Work-Packages exemplarisch die vielschichtige Konfiguration von ›Islam‹ und ›Muslimen‹ in und durch lokale Kontexte. Damit adressiert das Vorhaben eine Forschungslücke. Denn die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit ›Islam‹ und ›Muslimen‹ in Deutschland hat bislang überwiegend Repräsentationen und Politiken auf nationaler Ebene oder aber individuelle Identitätsbildungsprozesse in den Blick genommen, hingegen die Frage der Beeinflussung, Gestaltung und Hervorbringung islambezogener Identitäten und Praxen auf lokaler Ebene weitgehend vernachlässigt.
Um die Besonderheit der lokalen (Ko-)Produktion von ›Islam‹ und ›Muslimen‹ in den je spezifischen Geflechten unterschiedlicher Akteure und Diskursfelder explorieren zu können, wird ein vergleichendes Design gewählt. Im empirischen Zentrum des Projekts stehen zwei intensive Fallstudien über die lokale Konfigurierung von ›Islam‹ und ›Muslimen‹ in Erlangen und Osnabrück. Untersucht wird, wann, wo, warum und wie seit 1970 bis in die von der Flüchtlingszuwanderung geprägten Gegenwart ›Islam‹ und ›Muslime‹ auf lokaler Ebene sichtbar, relevant und verhandelt wurden und welche Praktiken, Kräfteverhältnisse und Mechanismen sich in der Einwanderungs- und Diasporasituation zeigen.
Das Projekt verspricht Einsichten und Impulse für die fachwissenschaftliche wie für die gesellschaftliche und politische Diskussion über ›Islam‹ in Deutschland.