073/2025
Agrardaten fair nutzen

Projekt hilft Herstellern und Nutzern smarter Landmaschinen

Durch den Einsatz von Sensoren in Landmaschinen, die insbesondere für die Nutzung von Künstlicher Intelligenz erforderlich sind, entsteht eine Fülle an Daten. Ein Projekt beschäftigt sich mit der fairen und effizienten Nutzung dieser Daten.

Das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) fördert das Projekt "AgriData-Observatory" an der Forschungsstelle Recht und Datenökonomie der Uni mit 280.000 Euro.

Zum Hintergrund: Ab 12. September 2025 erhalten Landwirtinnen und Landwirte ein geregeltes Zugangsrecht zu bestimmten von ihren smarten Maschinen generierten Daten, die während des Einsatzes auf Feldern und Wiesen erhoben werden. Darunter fallen unter anderem Kraftstoffverbrauch, Fahrgeschwindigkeit oder das Gewicht von ausgebrachten und geernteten Mengen. Geregelt wird dies durch die neue EU-Datenverordnung (Data Act). Um Herstellern und Nutzern von smarten Landmaschinen die Umsetzung der Verordnung zu erleichtern, hat die Universität Osnabrück im Auftrag des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) eine Kurzinformation entwickelt. Darin werden die wesentlichen Inhalte der Datenverordnung zusammengefasst. Zugleich helfen die mit Unterstützung der Universität Osnabrück entwickelten Musterbedingungen des Bundesministeriums den Herstellern, ihre Verträge mit den Nutzern in Einklang mit dem Data Act zu bringen.

„Unser Ziel ist es, Landwirte und Hersteller von smarten Landmaschinen dabei zu unterstützen, die neuen Anforderungen für einen fairen Ausgleich der Interessen bei der Nutzung dieser Daten zu erfüllen“, so der Osnabrücker Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Hans Schulte-Nölke, der mit seiner Kollegin Prof. Dr. Mary-Rose McGuire das Projekt leitet. Dabei werde die Vertragspraxis im Agrarsektor systematisch beobachtet, um den aktuellen Status quo der Vertragskettenüber Daten von smarten Landmaschinen zu ermitteln, fügt Prof. McGuire hinzu. Außerdem wird die Einführung der BMELH-Musterbedingungen begleitet, wobei erfasst wird, wer diese nutzt und in welchem Umfang. Auf dieser Grundlage identifizieren die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Best Practices, um herauszufinden, welche Klauseln und Anwendungen sich als effektiv und effizient erweisen. Schließlich wird die Weiterentwicklung der BMELH-Musterbedingungen gefördert, damit die Vertragspraxis von den Ergebnissen der Forschung profitieren kann.

„Durch die Betrachtung der Vertragspraxis, die Identifizierung und Zusammenstellung von Best Practices und die Adaption der Musterbedingungen leistet das Forschungsvorhaben einen wesentlichen Beitrag zu einem fairen Datenaustausch in der Landwirtschaft“, heißt es vonseiten des Landwirtschafts-Bundesministeriums. Interessierte sind dazu eingeladen, am Projekt mitzuwirken.

Weitere Informationen zum  Projekt

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Hans Schulte-Nölke und Prof. Dr. Mary-Rose McGuire
Universität Osnabrück
Fachbereich Rechtswissenschaften
 hans.schulte-noelke@uni-osnabrueck.de
 mary-rose.mcguire@uni-osnabrueck.de

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