DFG-Graduiertenkolleg ›Migration im modernen Europa‹

Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Laufzeit: 1995 bis 2005

Sprecher und stellv. Sprecher:innen: Prof. Dr. Michael Bommes, Prof. Dr. Utz Maas, Prof. Dr. Leonie Herwartz-Emden 

Im Wintersemester 1995/96 wurde am IMIS das interdisziplinäre Graduiertenkolleg der Deutschen Forschungsgemeinschaft ›Migration im modernen Europa‹ eröffnet. Im Januar 2002 begann die dritte Förderperiode des Kollegs, das Mitte 2005 mit insgesamt neun Jahren die maximale Förderungsdauer der DFG erreichte. In diesem Förderungsprogramm für höchstqualifizierte Doktorandinnen und Doktoranden sind insgesamt 44 reguläre und mit anderen Stipendien kooptierte Kollegiatinnen und Kollegiaten sowie drei Post-doc-Forscherinnen und Forscher gefördert worden, die sich in ihren zumeist dreijährigen Förderungszeiten ganz auf ihre Forschungen konzentrieren konnten. In dem interdisziplinären Graduiertenkolleg wurden Migrations- und Integrationsprozesse in Europa vom späten 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart vergleichend untersucht.

Lehrende: Prof. Dr. Klaus J. Bade (Neueste Geschichte), Prof. Dr. Michael Bommes (Soziologie), PD Dr. Eva-Maria Breitenbach (Erziehungswissenschaft), Prof. Dr. Peter Graf (Interkulturelle Pädagogik), Prof. Dr. Siegfried Greif (Arbeits- und Organisationspsychologie), Prof. Dr. Leonie Herwartz-Emden (Allgemeine Pädagogik), Prof. Dr. Heidi Keller (Psychologie), Prof. Dr. Utz Maas (Allgemeine und Germanische Sprachwissenschaft), Prof. Dr. Hans-Werner Niemann (Wirtschafts- und Sozialgeschichte), Prof. Dr. Jochen Oltmer (Neueste Geschichte), Prof. Dr. Dietrich Thränhardt (Politikwissenschaft), Prof. Dr. Albrecht Weber (Öffentliches Recht), Prof. Dr. Hans-Joachim Wenzel (Sozialgeographie), Prof. Dr. Manuela Westphal (Allgemeine Pädagogik)

Das IMIS-Graduiertenkolleg ›Migration im modernen Europa‹ in der dritten Förderperiode 2002-2005

Das von der DFG geförderte Graduiertenkolleg ›Migration im modernen Europa‹ wurde am Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück seit dem 1. Oktober 1995 durchgeführt. Die dritte Förderperiode endete Mitte 2005.

Im Graduiertenkolleg wurden unter Beteiligung verschiedener Fachdisziplinen Migrationsprozesse und Wanderungsverhalten, Formen und Folgen der Einbeziehung bzw. Ausgrenzung von Migranten sowie Traditionen, aktuelle Verhaltensweisen und Regeln des Umgangs mit Zu- und Einwanderern in europäischen Staaten vergleichend untersucht. Die Fragestellungen des Graduiertenkollegs betrafen historische, aktuelle und zukünftige Entwicklungen und Probleme von Migration und Integration in einzelnen europäischen Regionen, Ländern und in Europa insgesamt. Der Untersuchungsraum umfasste die Staaten der Europäischen Gemeinschaft und ihrer assoziierten Mitglieder bei Berücksichtigung auch der Staaten, deren Einbeziehung auf mittlere Sicht zu erwarten ist. Fragestellungen, in denen kulturelle Lebensformen und interkulturelle Probleme im Eingliederungsprozess von Bedeutung sind, berücksichtigen ebenso Aspekte der Herkunftsländer der zugewanderten Bevölkerungen.

Die Promotionsvorhaben im Graduiertenkolleg waren mit ihren speziellen Fragestellungen schwerpunktmäßig einer der drei miteinander zusammenhängenden Leitperspektiven des Kollegs – ›Ethnizität‹, ›Stratifikation‹, ›kulturelle Lebensformen und Geschlechterverhältnisse‹ – zugeordnet, die für die Einzeluntersuchungen bei aller notwendigen Spezifizierung die  theoretischen Rahmenbezüge bereitstellen und gleichzeitig als Folie für ein adäquates Reflexionsniveau dienten. In diesen Bezugsrahmen bearbeiteten die Promotionsvorhaben Problemstellungen der Migration selbst, der Eingliederung von Migranten und der Gestaltung von Migrationsbedingungen, wie sie als Forschungsfelder umschrieben sind. Diese Forschungsfelder – Migration, Eingliederung und Gestaltung – stehen für die Prozesse der Ablösung aus der Herkunftsgesellschaft und der Bewegung in die Aufnahmegesellschaft, für die Auseinandersetzungsformen und das Ausmaß des Einbezugs in gesellschaftliche Teilsysteme und schließlich für die Bedingungen, Chancen und Grenzen von  Beeinflussungs- und Steuerungsversuchen von Migration und ihren Folgen, wie sie aktuell auch in den Diskussionen über die angemessene Fassung eines Zuwanderungsgesetzes Thema sind.

Migration als Zentralbereich der conditio humana ruft die verschiedensten Humanwissenschaften auf den Plan, sofern Migranten durch geographische Mobilität regional ungleich verteilte Partizipationschancen an Ökonomie, Recht, Politik, Ausbildung und Gesundheit wahrzunehmen versuchen. Migranten treffen auf etablierte soziale Strukturen, die sie auf der Basis gelernter Handlungsformen nutzen und modifizieren, die sie aber auch an der Wahrnehmung von Chancen hindern. Die Migrationsforschung ist insofern ein prädestiniertes Feld für interdisziplinäres wissenschaftliches Arbeiten. Die im Graduiertenkolleg vertretenen Fachgebiete und Forschungsrichtungen: Demographie, Erziehungswissenschaften, Geographie, Geschichtswissenschaft, Geschlechterforschung, Politikwissenschaft, Psychologie, Rechtswissenschaften, Soziologie und Sprachwissenschaft thematisieren Bestimmungsfaktoren, Begleitumstände, Rahmenbedingungen, Verlauf und Folgen von Migration unter den sie kennzeichnenden disziplinären Gesichtspunkten.

Das Forschungsprogramm des Graduiertenkollegs umfasste in der dritten Förderperiode drei Schwerpunkte:

  1. Minderheiten, Integration, Gestaltung im internationalen Vergleich (im folgenden kurz: Minderheiten )
  2. Arbeitsmigration im Spannungsfeld von Nationalstaat, EU und (Welt-)Regionalisierung von Arbeitsmärkten (kurz: Arbeitsmarkt )
  3. Migration, Sozialstruktur und der Wandel sprachlicher Verhältnisse (kurz: Sprache).

Die Formierung von Minderheiten vollzieht sich unter historisch je unterschiedlichen Bedingungen und auf verschiedenen und ineinander verschachtelten Ebenen. Die nationalstaatlichen Handlungsspielräume, in vielerlei Hinsicht der lange Zeit definierende Bezugsrahmen der Sozialwissenschaften, sind in Europa auf vielfache Weise unter Druck geraten: von außen durch Prozesse der Globalisierung; von unten durch Prozesse der Regionalisierung und des 'Lokalismus'; von oben durch die Verlagerung nationaler Souveränitätsanteile auf die supranationale europäische Ebene; und von innen auf gleichsam doppelte Weise durch die soziale Entwertung der Staatsbürgerschaft einerseits und die Herausbildung von national multiplen oder 'transnationalen' bzw. 'transkulturellen' Identitäten andererseits. Mit Blick auf diese veränderte Rolle des Nationalstaates ist nicht nur nach den Folgen für die Integration von Minderheiten zu fragen, sondern auch danach, wie der Bezugsrahmen für Integration definiert ist. Dabei ist von einer steigenden Bedeutung von Herkunftsgemeinschaften und transnational artikulierten ethnischen Minderheiten auszugehen. Das hat Konsequenzen für die klassischen Assimilationsannahmen einerseits und für die in diesem Zusammenhang formulierten Assimilationstheorien in der Migrationsforschung andererseits.

Der Schwerpunkt Arbeitsmarkt ging von der im Rahmen der aktuellen Globalisierungsdiskussion auch in der Migrationsforschung vielfach übersehenen Beobachtung aus, dass gegenwärtige Entwicklungen an Prozesse anschließen, die lange vorher einsetzten. Die Interregionalisierung und Internationalisierung der europäischen Arbeitsmärkte verursachte, begleitete und war zugleich bereits Folge der wirtschaftlichen Integration Europas im Zuge der Industrialisierung. Bereits bis zum Ersten Weltkrieg war die Verflechtung der einzelnen Volkswirtschaften über Außenhandel, Kapitaltransfers und Arbeitswanderungen weit fortgeschritten. Der Erste Weltkrieg und der anschließende Ausbau des Interventionsstaates verursachte in diesen Bereichen Schübe der Desintegration. Gegenwärtig werden im Kontext der fortgeschrittenen europäischen Integration und des mit dem Ende des Kalten Krieges sich beschleunigenden Globalisierungsprozesses historische Migrationsmuster revitalisiert. Zudem ist Europa zu einem der großen Zuwanderungszentren der Welt geworden. Die vormaligen Auswanderungsländer des Südens haben sich zu Zuwanderungsländern gewandelt, bilden damit zugleich relevante Außengrenzen der EU und sind insbesondere von neuen Formen der illegalen Migration, der Armuts- und der Fluchtwanderung betroffen. Weder die Nationalstaaten noch die EU können internationale (Arbeits-)Migration noch vollständig kontrollieren. Auf dem Hintergrund der demographischen Struktur der europäischen Länder setzt zudem ein neuer Prozess des Konkurrierens um hochqualifizierte Arbeitskräfte und der Anwerbung von Migranten für expandierende Dienstleistungssektoren ein. Diese Entwicklungen und die mit ihnen verbundenen ökonomischen und politischen Randbedingungen sind mit migrationsspezifischen Strukturbildungen verbunden, wie sie unter Stichworten wie Migrationsnetzwerke und transnationale Räumeseit einiger Zeit in der Migrationsforschung diskutiert werden, ohne dass ihre Bedeutung für einzelne Arbeitsmarktbereiche bereits gut erforscht wäre.

Der Forschungsschwerpunkt Sprache behandelte das Problem, dass Mehrsprachigkeit unter Bedingungen fortdauernder Migration kaum mehr zureichend als vorübergehend und damit vor allem als Angleichungsproblem von Migranten konzipiert werden kann. Mehrsprachigkeit bezeichnet vielmehr in einer wachsenden Zahl von sozialen Bereichen wie Schulen, Betrieben, Krankenhäusern, Sportvereinen, Gerichten, Wohnsiedlungen oder Einrichtungen der Sozialarbeit die Grundlage der Kommunikation und damit eine wesentliche Bedingung der Reproduktion dieser Sozialstruturen. Dies impliziert Sprachbewertungsprozesse, soziale Erwartungen der Angleichung und Assimilation, die Entstehung und Etablierung von Strukturen des Code-Switchings, der Entwertung von Kompetenzen, die Formierung von sozialen Kollektiven als ethnische Minderheiten entlang solcher Auf- und Abwertungsprozesse usw. Im Gegensatz zu dem Sachverhalt, dass die Partizipationschancen an den Sozialstrukturen der modernen Gesellschaft in erheblichem Ausmaß über Schriftlichkeit gesteuert sind, fokussiert die Migrationsforschung sprachlich nahezu ausschließlich die interaktiven Kommunikationsstrukten und Kompetenzen. Neben der Mehrsprachigkeit im eigentlichen (mündlichen) Sinne bezeichnet daher die Mehrschriftigkeit im Bereich der Migrationsforschung ein kaum untersuchtes Forschungsfeld, insbesondere wo diese durch unterschiedliche schriftkulturelle Traditionen, wie z.B. die islamisch-arabische gegenüber der christlich-lateinischen Tradition, artikuliert ist. Die skizzierten Zusammenhänge sind in ihrem empirischen Ausmaß wie in ihrer theoretischen Bedeutung weder für die Entwicklung von Sprachstrukturen noch für den Wandel der Sozialstruktur angemessen beschrieben.

Die Graduierten der dritten Förderperiode (2002-2005) und ihre Dissertationsthemen:

Tatjana Baraulina:
(geb. 1974; Soziologie; M.A. European University in St. Petersburg/Rußland 1997; Diplom Universität Bielefeld 1999)
»Aussiedler in Bielefeld - Internationale Migration als kommunales Problem«

Sabina De Carlo:
(geb. 1967; Allg. Sprachwissenschaft/Ethnologie/Phonetik; M.A. LMU München 1999)
»Schriftspracherwerb und Mehrsprachigkeit. Die Konzipierung geschriebener Erzähltexte von mehrsprachigen Grundschulkindern«

Claudia Finotelli:
(geb. 1973; Politikwissenschaft (HF)/ Publizistik/ Romanistik (NF); M.A. WWU Münster 2000)
»Illegale Einwanderung, Flüchtlingsmigration und das Ende des Nord-Süd-Mythos. Zur funktionalen Äquivalenz des deutschen und des italienischen Einwanderungsregimes«

Sophia Gaitanidou:
(geb. 1976; Maîtrise in Ethnologie an der Université René Descartes Paris V, Sorbonne, 2001; Stipendiatin der Graduiertenförderung der Friedrich Ebert Stiftung; kooptiert)
»Senegalesische Händler in Europa: grenzüberschreitende Netzwerke und der Einfluß von Systemkontexten der Aufnahmestaaten auf die Migrationsprozesse«

Pascal Goeke:
(geb. 1976; Geographie/Soziologie/Journalistik; Diplom-Geograph Kathol. Universität Eichstätt 2002; Universität Frankfurt, Institut für Wirtschafts- und Sozialgeographie)
»Transnationale Migrationen: post-jugoslawische Biografien in der Weltgesellschaft«

Jurgita Gusinde:
(geb. 1974; Anglistik/Germanistik; M.A. Philipps-Univ. Marburg 2000; kooptiert)
»Sprachliche Situation der Litauer in der Bundesrepublik Deutschland«

Uwe Hunger:
(geb. 1970; Politikwissenschaft; Dr. phil. Universität Münster 1999 Post-doc)
»Vom Brain Drain zum Brain Gain. Die Auswirkungen der Migration von Hochqualifizierten auf Abgabe- und Aufnahmeländer«

Tobias Korte:
(geb. 1975; Geschichte, Politikwissenschaft/Politologie; M.A. Universität Osnabrück 2002; kooptiert)
»Deutsche aus dem Osten: Zuwanderung und Eingliederung von Vertriebenen und Aussiedlern/Spätaussiedlern im Vergleich«

Margarete K. Menz:
(geb. 1974; Pädagogik/Kinder- und Jugendpsychiatrie/Jura; M.A. Göttingen 1999)
»Lern- und Lebensgeschichten binationaler Paare, analysiert am Phänomen des female breadwinner model«

Ines Michalowski:
(geb. 1976; Master in Organisationssoziologie am Institut für Politikwissenschaften (IEP) in Paris, 2001 Maîtrise in Ethnologie an der Universität Paris X – Nanterre, 2000)
»Bringschuld des Zuwanderers oder Staatsaufgabe? Integrationspolitik in Frankreich, Deutschland und den Niederlanden«

Andrés Oliva Hausmann:
(geb. 1971; Psychologie; Diplom Ruhr-Universität Bochum 2000)
»Visuelle Worterkennung von zweisprachigen Grundschülern und Grundschülerinnen mit Migrationshintergrund«

Christine Rausch:
(geb. 1971; Rechtswissenschaften; 1997 1. Staatsexamen J.W.Goethe-Universität Frankfurt a.M.; 1999 2. Staatsexamen OLG Frankfurt a.M.)
»Illegale Migration in Europa: Eine rechtsvergleichende Betrachtung von Behandlungskonzepten in Deutschland, Großbritannien und Spanien«

Marina Egger (geb. Seveker):
(geb. 1976; Pädagogik/ Deutsch und Englisch/ Deutsche Philologie; Pädagogische Universität Barnaul/RF 1998)
»Deutschunterricht für Erwachsene in der Altairegion/Westsibirien im Kontext von Integration und Aussiedlung«

Ulrich Vogel-Sokolowsky:
(geb. 1971; Soziologie; Dipl. Bielefeld 2000)
»Inklusionschancen von illegalen Immigranten im informellen Sektor moderner Wohlfahrtsstaaten«

Anne Walter:
(geb. 1973; Rechtswissenschaften; 1. Examen: Giessen 1997, 2. Examen: Frankfurt a.M. 2000)
»Familienzusammenführung in Europa: Völkerrecht, Gemeinschaftsrecht, Nationales Recht«

Constanze Weth:
(geb. 1971; Romanistik/Kulturwissenschaften; M.A. HU Berlin 2001)
»Familiäre und schulische Schriftpraktiken im Spiegel graphischer Formen: Französisch, Okzitanisch und Marokkanisch in Frankreich - Eine ethnographische und linguistische Untersuchung zum Umgang mehrsprachiger Grundschüler mit Schrift«

Die Graduierten der zweiten Förderperiode (1999-2001) und ihre Dissertationsthemen:

Frauke Bastians:
(geb. 1973; Psychologie; Dipl. Osnabrück 1999)
»Die Bedeutung sozialer Netzwerke für die Integration rußlanddeutscher Spätaussiedler in der Bundesrepublik Deutschland«

Alexandra Budke:
(Geb. 1972; Sozialgeographie/Französisch; Staatsexamen Osnabrück 1999)
»Wahrnehmungs- und Verhaltensmuster im Kulturkontakt - Studien über Austauschstudenten in wechselnden Kontexten«

Mustapha Fathi:
(Geb. 1964; Sprachwissenschaft/Literaturwissenschaft; M.A. Osnabrück 1991)
»Das Sprachverhalten marokkanischer Migrantenkinder in der Bundesrepublik Deutschland als Spiegel ihrer Integration in die Gesellschaft«

Nicole Hirschler-Horakova:
(Geb. 1969; Neue Geschichte/Slavische Literaturwissenschaft/Erziehungswissenschaft;M.A. FU Berlin 1997)
»Die ›Repatriierung‹ Deutscher aus der Sowjetunion in die Deutsche Demokratische Republik – Familienzusammenführung im innen- und außenpolitischen Spannungsfeld«

Günter Hinken:
(Geb. 1969; Sozialwissenschaften/Geschichte/Sport; Staatsexamen Münster 1998)
»Zum Verhältnis von betrieblicher Inklusion und politischer Exklusion - Die Bedeutung des Betriebsverfassungsgesetzes für die betriebliche Inklusion ausländischer Arbeitnehmer in deutschen Wirtschaftsunternehmen«

Rosa Jiménez Laux:
(Geb. 1970; Pädagogik; Dipl. Bremen 1998)
»Biographie und Erfahrung mit Staatlichkeit: eingewanderte Frauen aus Marokko in Spanien und ihr Umgang mit staatlichen Institutionen«

Matthias Liedtke:
(geb. 1969; Sozialwissenschaften; Dipl. Osnabrück 1996)
»Migrationspolitik und Illegalität - Zum politischen Umgang mit selbsterzeugten Wanderungsverhältnissen im Spannungsfeld zwischen Staat und Europa«

Tatiana Mikhailopoulo:
(Geb. 1971; Sprachwissenschaft/Germanistik; M.A. Osnabrück 1999)
»Veränderung der Sprachverhältnisse durch Migration – Die Sprachkompetenz von Aussiedlerjugendlichen und ihre Probleme bei der Aneignung der Sprache des Einwanderungslandes«

Michael Schubert:
(Geb. 1969; Geschichtswissenschaft/Politikwissenschaft; M.A. Osnabrück 1996)
»Der schwarze Fremde. Das Bild des Schwarzafrikaners in der parlamentarischen und publizistischen Kolonialdiskussion von den 1870er bis in die 1930er Jahre«

Annemarie Steidl:
(Geb. 1965; Wirtschafts- und Sozialgeschichte/Soziologie, Dr. phil. Hauptuniversität Wien 1999)
»Auswanderung nach Amerika, Binnenmigration und demographische Strukturen in der späten Habsburgermonarchie«

Sandra Strahler:
(Geb. 1973; Erziehungswissenschaft/Literaturwissenschaft, M.A. Osnabrück 1998)
»Jugendliche Aussiedlerinnen und Aussiedler in ländlichen Regionen – Kultur- und geschlechtsspezifische Aspekte der Bedeutung, Ausgestaltung und Aneignung von Räumen«

Kerstin Ströker:
(Geb. 1965; Soziologie/Demographie; Dipl. Bielefeld 1998)
»Zur Bedeutung der künftigen EU-Osterweiterung für Ost-West-Migrationsprozesse nach Deutschland«

Patrick Wurster:
(Geb. 1970; Politikwissenschaft/Geschichtswissenschaft; M.A. Osnabrück 1999)
»Süd-Nord-Süd-Bildungsmigration und soziale Inklusion: Netzwerke, Staatlichkeit und Elitenbildung im Fall Togo«

Amy Alrich:
(Geb. 1973; Geschichtswissenschaft; kooptiertes Mitglied, M.A. Ohio State Univ., Columbus/USA)
»The Resilience of Prussia: Integration Experiences of Expellees and Refugees in the GDR and FRG«

Axel Kreienbrink:
(Geb. 1968; Geschichtswissenschaft/Politikwissenschaft, M.A. Osnabrück 1999; kooptiert)
»Einwanderungsland Spanien. Migrationspolitik zwischen Europäisierung und nationalen Interessen«

Andrea Riecken:
(Geb. 1966; Psychologie/Geschichtswissenschaft, Sozialpädagogik; Dipl. Osnabrück 1999; kooptiertes Mitglied)
»Migration, Gesundheitspolitik und öffentlicher Gesundheitsdienst. Flüchtlinge und Vertriebene in Niedersachsen 1945-1953«

Die Graduierten der ersten Förderperiode (1995-1998) und ihre Dissertationsthemen:

Andreas Demuth:
(Geb. 1967; Politikwiss., Neuere Geschichte, Philosophie, M.A. Münster 1995)
»Politics, Migration and Minorities in Independent and Soviet Estonia, 1918-1998«

Stamatia Devetzi:
(Geb. 1971; Rechtswiss., Diplom Athen 1994, Magister Legum Osnabrück 1995, Zweites Staatsexamen Athen 1996)
»Die Kollisionsnormen des Europäischen Sozialrechts«

Yasemin Karakasoglu:
(kooptiert)(Geb. 1965; Turkologie, Politikwiss., Germanistik, M.A. Hamburg 1991)
»Religiöse Orientierungen und Einstellungen. Eine empirische Studie an türkischen Lehramt- und Pädagogikstudierenden im Ruhrgebiet«

Ute Koch:
(Geb. 1965; Ethnologie, Interkulturelle Pädagogik, Psychologie, M.A. Köln 1994)
»Roma in einer westdeutschen Großstadt: eine ethnographische Feldstudie«

Enver Muti:
(Geb. 1961; Wirtschaftswiss., Dipl.-Ökonom GH Wuppertal 1989)
»Zur Bedeutung der Binnendifferenzierung der türkischen Minderheit in Deutschland«

Martina Nebel:
(Geb. 1967; Slawistik, Phonetik, Musikwiss., Afrikanistik, Diplôme (sociologie) Paris 1995)
»Migration und Entwicklung: Die Integration von Akademikerinnen und Akademikern sub-saharischer Herkunft in Deutschland und Frankreich«

Livia Novi:
(kooptiert) (Geb. 1965; Geschichtswiss., Literaturwiss., M.A. Osnabrück 1994)
»Lebenswelt und Migration: Italienische Migranten in Deutschland«

Andreas Pott:
(Geb. 1968; Geographie, Mathematik, Staatsexamen Bonn 1995)
»Sozialer Aufstieg in der zweiten Migrantengeneration: Eine Fallstudie zur Relevanz von Ethnizität und Raum im Kontext von Migration und Bildungsaufstieg«

Kathrin Prümm:
(Geb. 1963; Politikwiss., Diplom FU Berlin 1993)
»Die Bedeutung von Staatsbürgerschaft für Migrantinnen und Migranten türkischer Herkunft in Deutschland«

Ulrich Maria Rüssing:
(Geb. 1966; Politologie, Philosophie, Geschichte, Germanistik, Sinologie, Diplom (Politologie) FU Berlin 1995)
»Ethnisierungs- und Migrationsprozesse in der Transformationsgesellschaft Kasachstan am Beispiel der russischen Emigration«

Thomas Scheffer:
(Geb. 1967; Soziologie, Diplom Bielefeld 1995)
»Verrechtlichung. Eine analytische Ethnographie des Asylverfahrens«

Gaby Straßburger:
(Geb. 1963; Dipl.-Sozialpädagogin FH Bamberg 1989, Dipl.-Orientalistin Univ. Bamberg 1994)
»Heiratsverhalten und Partnerwahl im Einwanderungskontext: Eheschließungen der zweiten Migrantengeneration türkischer Herkunft in der BRD«

Steffen Unverfehrt:
(Geb. 1965; Volkskunde/Kulturanthropologie, Germanistik, Anglistik, M.A. Freiburg i.Br. 1995)
»Gehen, Bleiben, Schreiben – eine Korrespondenzanalyse zur Emigration deutscher Juden aus NS-Deutschland«

Cordula Weißköppel:
(Geb. 1967; Ethnologie, Pädagogik, M.A. Hamburg 1995)
»Ausländer und Kartoffeldeutsche. Identitätsperformanz im Alltag einer ethnisch gemischten Realschulklasse«