Herrschaft und Grenze. Der kleinasiatisch-mesopotamische Limes im Spiegel neuer Funde
02. Dezember 2014
Am Dienstag, 02. Dezember, hält der Althistoriker Prof. Dr. Engelbert Winter von der Forschungsstelle Asia Minor am Seminar für Alte Geschichte der WWU Münster einen Vortrag über den kleinasiatisch-mesopotamischen Limes des Römischen Reiches im Spiegel neuer Funde. Die Veranstaltung im Rahmen der Vortagsreihe des Fachgebietes Alte Geschichte der Universität Osnabrück und der Forschungsstelle Rom und Germanien in Kooperation mit der Varusgesellschaft beginnt um 18:00 Uhr s.t. im Hauptgebäude des Osnabrücker Schlosses, Raum 11/115, Neuer Graben, 49074 Osnabrück. Gäste sind willkommen, der Eintritt ist frei.
Die Beziehungen Roms zu Iran sind von ihren Anfängen im 1. Jh. v. Chr. bis in das 7. Jh. n. Chr. von zahlreichen Kriegen und schweren militärischen Niederlagen geprägt. Parallel zu diesen Auseinandersetzungen war Rom immer um die Sicherung der Grenzen an der östlichsten Peripherie des Reiches bemüht. Seit dem 1. Jh. n. Chr. sind daher Anstrengungen Roms um die Errichtung einer linearen Grenzverteidigung im Orient zu beobachten. Ziel des Vortrages ist es, den besonderen Charakter dieser römischen Ostgrenze zu verdeutlichen. Der Referent legt dabei ein besonderes Gewicht auf den Einfluss der geographischen Bedingungen auf die römische Militär- und Grenzpolitik in dieser Region. Gleichzeitig weist er anhand einiger in den letzten Jahren an Euphrat und Tigris neu entdeckter inschriftlicher wie archäologischer Zeugnisse neue Aufgaben und Perspektiven der römischen Militärgeschichte des Nahen Ostens auf.
Prof. Dr. Winter ist seit 2011 nach mehreren Lehrstuhlvertretungen fester wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Forschungsstelle Asia Minor im Seminar für Alte Geschichte an der WWU Münster. Er ist ein ausgewiesener Experte für den kleinasiatischen Raum, die östliche Hälfte des Mittelmeers und Iran in der Antike. In den zahlreichen von ihm geleiteten Drittmittelprojekten zu diesen Regionen verbindet er die althistorische mit der archäologischen Perspektive. Dasselbe gilt für viele seiner Publikationen, welche teils in Türkische und Persische übersetzt wurden.