Migration und Gesellschaft
Profil
Migration ist so alt wie die Menschheit, Deutschland längst eine Einwanderungsgesellschaft. Es wird in klassischen Migrationstheorien häufig zwischen Arbeits- und Fluchtmigration, zwischen einmaliger Auswanderung und mehrfacher/saisonaler Pendelwanderung sowie zwischen individueller und Familien- bzw. Gruppenwanderung unterschieden. Diese Unterscheidungen sind jedoch idealtypischer Natur und müssen als Kontinuum und Überlappungen gedacht werden, um der Komplexität des Phänomens Migration gerecht zu werden. Die kategorialen Unterscheidungen sind Gegenstand und Ausdruck gesellschaftlicher Konflikte. Da sich Geschlecht als Strukturkategorie durch alle gesellschaftlichen Verhältnisse und Ebenen zieht, ist eine geschlechtskategoriale und intersektionale Analyse unabdingbar.
Die Forschung im Team Migration und Gesellschaft fokussiert daher auf:
1. soziologische Diagnosen der Veränderung von Migrationsprozessen.
2. die Akteure und Institutionen von Migrationsregimen. Als Migrationsregime wird – anders akzentuiert als der Regimebegriff in den Internationalen Beziehungen – das zumeist nicht kohärente Ensemble von Normen, Praktiken, Diskursen und Wissens-Macht-Komplexen verstanden, durch das Migration erst als solche hervorgebracht und gedeutet wird. Aus dieser Perspektive sind Migrationsregime zwar von gesellschaftlichen Machtverhältnissen durchzogen, werden aber nicht von staatlichen Akteuren und einflussreichen Interessensgruppen determiniert. So sind Regulationen (bspw. bilaterale Arbeitsmigrationsabkommen, Integrationspläne, Unterbringungskonzepte für Flüchtlinge) das Ergebnis von konkreten Aushandlungspraxen von Akteuren in unterschiedlichen Machtpositionen. Damit verbunden ist
3. die Ebene der Subjekte von Migration und Subjektivierungsweisen sowie
4. die Wissensproduktion im Feld von Migration.
Das Team des Fachgebiets Migration und Gesellschaft beschäftigt sich in Forschung und Lehre mit Problemstellungen der Migrationssoziologie und der interdisziplinären Migrationsforschung. Dazu zählen insbesondere Fragen von Flucht und Asyl, Arbeitsmigration, neuen sozialen Bewegungen und der Vertretung ‚schwacher Interessen‘, der Geschlechterforschung sowie Arbeitssoziologie.
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Das Team des Fachgebiets lehrt im BA Sozialwissenschaften, im Zweifachbachelor Soziologie, im MA Soziologie ebenso wie in dem auf Migration spezialisierten Master-Programmen IMIB, welcher durch das Fachgebiet geleitet wird.
Teammitglieder bieten regelmäßig Lehrforschungsseminare (z.B. zu laufenden Forschungsprojekten oder aktuellen Themen wir dem lokalen Fluchtregime in Osnabrück) und Exkursionen an.
Mit dem WS 2017/18 kann auch im Bereich der Geschlechterforschung ein Zertifikat erworben werden. Das Fachgebiet bietet regelmäßig Veranstaltungen aus der Geschlechterforschung an, die hier angerechnet werden können. Weitere Informationen
Professur
Prof. Dr. Helen Schwenken

Fachbereich 1: Kultur- und Sozialwissenschaften
Seminarstraße 19 a/b
49074 Osnabrück
Raum: 03/118
Sprechstunde: nach Vereinbarung; hschwenken@uni-osnabrueck.de
Sekretariat
Christina Schnell
Fachbereich 1: Kultur- und Sozialwissenschaften
Seminarstr. 19a/b
49074 Osnabrück
Raum: 03/117