Es ist nicht alles Marmor, was glänzt – römische Bautechniken am Niederrhein

06.11.2025 • 16:00 – 18:00, Raum 18/E07

 Julia Martin M.A., LWL-Archäologie für Westfalen, Münster

Als die Römer an den Niederrhein kamen, trafen sie auf ein Umfeld mit einer ganz eigenen Bautradition. Vergängliche Materialien wie Holz, Lehm und Reet prägten hier die Wohnarchitektur. In den neu gegründeten Städten römischen Rechts waren italische Bautraditionen in diesem Umfeld nur bedingt oder nur mit großem logistischem Aufwand zu verwirklichen. Zugriff auf Militärarchitekten, kaiserliche Steinbrüche und die Flotte zum Transport von Baumaterialien hatte in der Regel nur die oberste Administration. In der Wohnarchitektur der breiteren Bevölkerung wird dagegen erkennbar, dass hier Elemente der italischen Wohnkultur in lokal verfügbaren Materialen umgesetzt und den Erfordernissen vor Ort angepasst wurden.