Flucht und Schutzsuchende: Bedingungen, Formen und Folgen von Gewaltmigration

Von Gewaltmigration (Flucht, Vertreibung, Deportation, Umsiedlung usw.) lässt sich dann sprechen, wenn staatliche oder halb- bzw. quasistaatliche Akteure die Handlungsmacht und damit die Freiheit und Freizügigkeit von Einzelnen oder Kollektiven weitreichend beschränken. Gewaltmigration kann durch eine Nötigung zur Abwanderung verursacht sein, die keine realistische Handlungsalternative zulässt. Sie kann Flucht vor Gewalt sein, die Leben, körperliche Unversehrtheit, Freiheit und Rechte direkt oder erwartbar bedroht, zumeist aus politischen, rassistischen, genderspezifischen oder religiösen Gründen. Gewaltmigration war und ist zumeist Ergebnis von Krieg, Bürgerkrieg oder Maßnahmen autoritärer politischer Systeme. Die Hintergründe, Bewegungsmuster und Folgen von Gewaltmigration sind Gegenstand dieses IMIS-Arbeitsbereichs ebenso wie die globalen, regionalen, nationalen und lokalen Schutzregime und die je spezifischen, durch zahlreiche Akteure geprägten gesellschaftlichen Aushandlungen darüber, wem unter welchen Umständen mit welcher Reichweite Schutz geboten wird.


Laufende Forschungsprojekte:

Flucht- und Flüchtlingsforschung: Vernetzung und Transfer (FFVT) 

Christine Lang / Jochen Oltmer / Andreas Pott / Franck Düvell

Measuring Irregular Migration and related policies (MIrreM)

Franck Düvell

Normen, Flucht, Agency: Aushandlung eines Migrationsregimes

Christoph Rass / Frank Wolff

Die Produktion von Räumen migrantischen Verschwindens (C4)

Maurice Stierl

Abgeschlossene Projekte:

  • Frauen, Flucht - und Frieden? Friedensfördernde Praktiken von Frauen in Flüchtlingslagern, 2019-2023 (Ulrike Krause)
  • Seenotrettung im Mittelmeer, 2022 (Franck Düvell)
  • Globaler Flüchtlingsschutz und lokales Flüchtlingsengagement. Ausmaß und Grenzen von Agency in gemeindebasierten NGOs von Flüchtlingen, 2016 - 2021 (Ulrike Krause)
  •  Von der Flüchtlingshilfe zur Fluchthilfe, 2018-2020 (Helen Schwenken / Helge Schwiertz)
  • Gender, Flucht, Aufnahmepolitiken. Prozesse vergeschlechtlichter In- und Exklusionen in Niedersachsen, 2017-2020 (Sabine Hess / Elke Grittmann / Helen Schwenken)
  • Flucht - Forschung und Transfer, 2016-2019 (Jochen Oltmer / Andreas Pott / Conrad Schetter)
  • Exil in der Bundesrepublik Deutschland: Bedingungen und Herausforderungen für Künstlerinnen und Künstler, 2018-2019 (Jochen Oltmer)
  • Volunteering for Refugees in Europe, 2016-2018 (Serhat Karakayali / Olaf Kleist)
  • Netzwerk Grundlagen der Flüchtlingsforschung, 2015-2017 (Jochen Oltmer / Andreas Pott)
  • Taking Sides: Protest Against the Deportation of Asylum Seekers in Austria, Germany and Switzerland, 2013-2016 (Sieglinde Rosenberger / Gianni D'Amato / Helen Schwenken)
  • Beschäftigungsfähigkeit und -hindernisse von Asylsuchenden, 2005-2008  (Birgit Behrensen / Manuela Westphal)