Stimmen der Studierenden und Ehemaligen
Wie ist/war es, Philosophie an der Universität Osnabrück zu studieren?
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Einblicke von aktuellen Studierenden
- "Der Einstieg wurde uns Studierenden durch die Einführungswoche leicht gemacht.” - Erkan
- “Die Zeit am Anfang war für mich besonders wertvoll, weil ich dort meine engsten Freunde im Studium gefunden habe." - Hannah
- “Man hat sehr schnell die Dozierenden kennengelernt und ich hatte keine Angst, sie anzusprechen und gegebenenfalls um Hilfe zu bitten. Es war alles geschmeidig und liebevoll. Die Veranstaltungen in den ersten Semestern waren sehr einsteigerfreundlich und haben meine Freude am Philosophieren geweckt.” - Anni
- “Mir hat der Einstieg gut gefallen, die Seminare haben einen auch relativ schnell dazu verleitet, sich zu beteiligen und in den Stoff einzusteigen. Es gab Einführungsveranstaltungen, aber es wirkte nicht so als ob man dort nur vorbereitet wird, sondern man wird direkt in die Sache der Philosophie hineingeworfen.” - Paul
- “Es hat sehr viel Spaß gemacht!” - Thomas
- "Ich hatte ein wenig Philosophie in der Schule. Das Schulfach hieß Werte und Normen.” - Erkan
- “Ich habe in der Schule wenig Kontakt zu Philosophie gehabt. Es gab im Fach Religion einige Sitzungen zur Moralphilosophie. Der eigentliche Kontakt kam bei mir durch selbstständiges Lesen, vor allem während meines Bundesfreiwilligendienstes.” - Paul
- “In der Schule hatte ich das Fach Werte und Normen, da ging es dann schon um Themen wie Theseus Schiff – und natürlich Kant. Interesse habe ich aber auch entwickelt, als ich YouTube Videos zu philosophischen Fragen gesehen habe. Da dachte ich: Philosophie ist cool.” - Hannah
- “Ja, ich hatte Philosophie seit der 10. Klasse in der Schule und habe mein mündliches Abi darin gemacht. Und nach der ersten Stunde war es für mich ein No-Brainer, dass ich das bis zum Abi machen will und philosophische Texte in der Freizeit lesen möchte." - Anni
- “Ich hatte Philosophie in der Schule als mündliches Prüfungsfach und am Anfang ein generelles Interesse, vor allem am Existenzialismus. In der Schule fand ich es immer cool die verschiedenen philosophischen Positionen kennenzulernen und auch Ethik hat mich da sehr interessiert.” - Ulysses
- “Nach dem Abi musste ich dann irgendetwas machen, und weil ich keine Lust auf eine Ausbildung hatte wollte ich dann einfach ein interessantes Schulfach studieren.” - Ulysses
- “Zuerst hatte ich Psychologie erwägt, hab dann aber befürchtet, dass der Studiengang zu sehr von Konkurrenzdruck geprägt ist – ich hatte auch etwas Respekt vor der Vorstellung, als Psychotherapeutin so viel Verantwortung für Betroffene zu tragen. Deshalb hat mich der 2-Fächer-Bachelor angesprochen: Auf diese Weise konnte ich in zwei meiner Interessensgebiete einfach „reinschnuppern“, Philosophie und Englisch. Im Laufe des Studiums stellte sich das auch als eine gute Wahl heraus.” - Hannah
- "Ich habe nachgeguckt was man in Osnabrück studieren kann, habe im 2-Fach Bachelor nachgeschaut und was davon spaßig klingt. Und dann war Philosophie da.” - Thomas
- “Ich war schon in Osnabrück eingeschrieben für ein anderes Studienfach. Das war nicht das Richtige für mich und ich habe mich informiert, was es sonst noch gibt. Philosophie hat mich direkt angesprochen.” - Erkan
- “An einigen anderen Universitäten wurde ich nicht angenommen. Ich hätte Philosophie gerne im Monobachelor studiert, das geht aber nur in sehr wenigen Universitäten in Deutschland. Also habe ich mich pragmatisch für Osnabrück entschieden.” - Paul
- “Ich hatte direkt im ersten Semester ein Seminar zu Tierethik, das fällt mir sofort ein. Da habe ich auch schon gemerkt, dass mich praktische Philosophie hier am allermeisten interessiert. Das Seminar zu Sexualethik fand ich auch sehr gut. Etwas überrascht war ich davon, wie viel Spaß ich in der Logik Einführung hatte – das lief richtig gut. Danach konnte ich auch gute Argumentationen mehr wertschätzen.” - Hannah
- “Mich interessiert alles im Rahmen der Sprachphilosophie und die Schnittstelle der Philosophie mit Cognitive Science. Dazu eignen sich besonders die Seminare von Nikola Kompa, die eng mit dem Institut für Kognitionswissenschaften zusammenarbeitet. Die Philosophie der Gefühle interessiert mich ebenfalls sehr.” - Anni
- “Letztes Semester gab es einen Kurs zu Wittgensteins Tractatus, der Kurs war besonders cool weil ich Wittgenstein schon ewig lesen wollte. Allerdings wollte ich das auch nicht alleine machen, weil der Tractatus ja schon dafür bekannt ist, relativ schwer zu verstehen zu sein.” - Ulysses
- “Ich mag alles gerne was in Richtung Sexualethik und queere Themen geht, Geschichte ist nicht so meins, auch wenn die Dozierenden das gut Machen. Ich finde ethische Themen auch interessant, hatte da aber bisher leider noch keine Zeit etwas in dem Bereich zu machen. Logik ist nice für Leute die Mathematik mögen, und auch wenn es für mich sehr viel war, war es hilfreich und interessant. Bei manchen Veranstaltungen habe ich nur ein- zwei mal reingeguckt. Aber egal in welcher Veranstaltung, die meisten Menschen in Philo sind sehr nett.” - Alexander
- “Ich nehme lieber an Seminaren teil, weil dabei der Diskussionsanteil größer ist. Zu Beginn sind die Vorlesungen aber toll, um einen Einblick in die Themen zu kriegen.” - Erkan
- “Also ich hätte ungern nur das eine oder nur das andere. Vorlesungen sind nice weil man sich dort einfach mal ein bisschen beschallen lassen kann, aber nur das zu haben wäre auch langweilig. In Seminaren gibt es große Gesprächsrunden aber auch kleine Gruppendiskussionen und meistens Referate, da ist es schön in einer Veranstaltung so viel Variation zu haben.” - Ulysses
- “Ich glaube ich mag Seminare am liebsten, auch wenn ich mich selbst nicht immer traue, mich zu melden. Mir gefällt trotzdem der Diskurs auf Augenhöhe zwischen Dozierenden und Seminarteilnehmenden besser als der frontale Unterricht in den Vorlesungen. Als Ausgleich sind Vorlesungen aber auch angenehm.” - Anni
- "Eindeutig Seminare, weil man dort mehr reden kann. In einer Diskussion bin ich konzentrierter als im Frontalunterricht.” - Sophia
- “Das Hinterfragen wertschätzen. Aber nicht nur alles hinterfragen, sondern dann auch gute Argumente finden. Das ist mir vor allem im Studium klar geworden. Für mich persönlich sind dabei auch die Fragen zentral: Was ist ein gutes Leben? Und wie führe ich ein gutes Leben? Deshalb hat mich Tugendethik zum Beispiel direkt interessiert. Mir gibt es auch ein gutes Gefühl zu sehen, dass Menschen sich über Fragen, die auch mich betreffen, schon sehr lange Gedanken machen. Philosophie ist eine sehr breit gefächerte Disziplin, in der man in ganz viele Bereiche schauen und am Ende etwas für sich selbst mitnehmen kann.” - Hannah
- “Philosophie bedeutet für mich, selbst zu denken, ChatGPT nicht meine Hausaufgaben schreiben zu lassen, hunderte Jahre an Diskussionen nachzuvollziehen und dann basierend auf diesem Wissen Hausarbeiten zu schreiben. Philosophie bedeutet für mich, mit schon lange existierenden Positionen und Texten immernoch in einem Dialog zu stehen, weil diese Themen immernoch aktuell sind. Philosophische Positionen gehen nicht in Rente. Ich finde es spannend, mich mit Positionen auseinanderzusetzen, gegen die ich bin, und herauszufinden, warum man gegen diese Positionen ist. Man lernt, gegenzuargumentieren, um vernünftig meckern zu können.” - Ulysses
Rückblicke von ehemaligen Studierenden
- “Ich arbeite als „Ethics Officer“ und als Mitarbeiter im Early-Career-Support bei einem Forschungszentrum für Informationssicherheit. … Dort bauen wir gerade das „Ethics Office“ auf. Der Hintergrund ist der, dass diese Art der Sicherheitsforschung an vielen Stellen ethische Fragen aufwirft, zum Beispiel, wie man als Forschender mit gefundenen Schwachstellen in Computersystemen umgeht. Wir sind eine Anlaufstelle für Fragen der Forschungsethik, und bauen außerdem ein ethisches Review-Verfahren auf, wo Forschungsvorhaben in Zusammenarbeit mit einer Ethikkommission auf potentielle ethische Herausforderungen geprüft und beraten werden sollen.” - Jannik
- “Ich mache meinen Master in English and American Studies. … Wenn man in der Familie sagt, dass man Philosophie studiert (hat), kriegt man auch immer Texte geschenkt. Aktiv mache ich keine Philosophie mehr, aber es kommt immer wieder auf. Ich habe einen Nebenjob in einer Marketingfirma, in der ich Texte für Webseiten und Blogs schreibe. Ich schreibe viel, lektoriere viel, das ist nicht unbedingt philosophisch. Aber ich habe dort angefangen als Praktikantin für die Philosophie.” - Alina
- “Ich war schon immer schüchtern, lebe mit einer Angststörung. Es hat mir geholfen, eine eigene Meinung zu bilden und die zu artikulieren. Es gibt Selbstbewusstsein, seine eigene Meinung zu kennen. Es hat mir geholfen, zu reflektieren über Dinge und mich argumentativ mit Dingen auseinanderzusetzen. Mein Vater und ich diskutieren gerne über politische Themen. Da spielt Philosophie auch oft eine Rolle.” - Alina
- “Ich würde sagen, das Argumentieren, klar schreiben, Texte analysieren, hinterfragen – das sind die philosophischen Grundfähigkeiten. Es ist inzwischen vielleicht schon fast ein Klischee auf diese Sachen hinzuweisen als Fähigkeiten, die man aus dem Philosophiestudium mitnimmt, aber da ist auf jeden Fall was dran. All diese Fähigkeiten finde ich sehr gut und nützlich.” - Jannik
- “Ja, ich hatte nicht wirklich viele Erwartungen. Ich habe mich vorher nicht wirklich mit Philosophie auseinandergesetzt. Ich hatte es nicht in der Schule, nur eine Freundin, die es mir empfohlen hat. Da man in Philosophie seinen Schwerpunkt selbst wählen kann, war es dann auch das, was ich mir ausgemalt habe. Die Kurse bei Frau Boshammer haben mir genau das geliefert. Frau Kompa hat dann auch neue Welten eröffnet mit Kursen wie „Die böse Seite der Sprache“, dort denkt man nochmal auf ganz anderen Leveln als den offensichtlichen über Dinge nach. Auch das ist Philosophie.” - Alina
- “Naja, schon irgendwie. Ich habe vorher nichts Konkretes erwartet, hatte nur so ein ungefähres Gefühl, das mir Philosophie Spaß machen könnte, und so ist es dann tatsächlich gewesen.” - Jannik
- “Mir hat am besten gefallen, dass man aus vielen verschiedenen Themenbereichen unheimlich viel lernen kann. Ich habe mich mit Sachen auseinandergesetzt, über die ich sonst nie nachgedacht hätte. Ich lese gerne, schreibe gerne, das mochte ich am Studium gerne.” - Alina
- “Ich habe den Austausch und die Freundschaft mit den Mitstudierenden sehr geschätzt und es sind auch einige bleibende Freundschaften daraus hervorgegangen. Die Atmosphäre unter den Kommilitonen hat mir von Anfang an sehr zugesagt und war auch ein ausschlaggebender Grund, wieso ich mich sehr früh richtig gefühlt habe in der Philosophie.” - Jannik
- “Ich versuche mal zwei Antworten zu geben. Zum einen hat Philosophie für mich sehr viel mit Sprache zu tun, mit dem Arbeiten mit Begriffen, mit sprachlicher Präzision und darüber hinaus mit normativen Fragen, normativer Rechtfertigung. Mein zweites Bild von Philosophie kommt aus dem Beginn meines Studiums in Osnabrück. In den Einführungstagen damals wurde, soweit ich mich erinnere, Philosophie einmal als die Problematisierung des vermeintlich Selbstverständlichen charakterisiert, und ich finde das ist eine schöne Charakterisierung dessen, was Philosophieren unter anderem bedeutet.” - Jannik
- “Philosophie ist für mich reflexives Nachdenken und das Bilden von Meinungen. Es ist das Nachdenken über die kleinsten Dinge in der Welt und warum sie so funktionieren, wie sie funktionieren. … Es gibt keine klaren Antworten, das ist auch der Kern der Philosophie: nie aufzuhören, noch weiter nachzufragen.” - Alina