Data Ethics Outreach Lab
Im Data Ethics Outreach Lab (DEOL) entwickeln wir innovative Transferformate, die wissenschaftliche Forschung zu Datenschutz, Datenethik, sowie kritische Philosophie der Digitalisierung in öffentliche Debatten und Bildungsarbeit einbringen. Unser Schwerpunkt liegt aktuell auf der Entwicklung von Lernformaten für den Schulunterricht. Hierbei binden wir auch die Studierenden am Institut für Kognitionswissenschaft im Rahmen eines Studienprojekts ein.
Das Projekt wird gefördert aus Mitteln des Programms „zukunft.niedersachsen“ des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur, Niedersachsen."
Studienprojekt und interdisziplinärer Kurs für Masterstudierende der Kognitionswissenschaft
Universität Osnabrück, Sommersemester 2022 - Wintersemester 2024/25
Aktueller Kurs: Mittwochs 14-17, Raum: 50-316 (Institut für Kognitionswissenschaften, Wachsbleiche)
Prof. Dr. Rainer Mühlhoff, Jan Siebold und Annemarie Witschas
Bei Fragen schreibt uns bitte eine Email
Beschreibung der Lehrveranstaltung
Wie befördern die Daten, die von Instagram oder YouTube gesammelt werden, die soziale Ungleichheit? Wie werden soziale Beziehungen durch Snapchat, TikTok und Co. (neu-)strukturiert und wie werden die Möglichkeiten für junge Personen, online Identitäten anzunehmen und zu performen, eingeschränkt? Was fängt PayPal mit den gesammelten Daten an, die bei den Geldtransfers anfallen? Wie viel weiss Spotify über seine Nutzer*innen? Warum führen Chatbots zur Verfestigung stereotyper Geschlechterrollen? Und was hat meine fehlende Fahrkarte im Bus damit zu tun, wenn ich den Kredit verweigert bekomme?
Dies sind nur eine Handvoll möglicher Gesichtspunkte, unter denen zentrale Themen der digitalen Verbraucherkultur kritisch betrachtet werden können. Viele dieser Punkte haben mit Big Data und täglich von uns gebrauchten KI-Diensten zu tun. In den meisten Fällen haben die Nutzer*innen kein Bewusstsein für die negativen Auswirkungen auf unsere Gesellschaft, Demokratie und unser Wohlergehen.
In diesem Studienprojekt wollen wir Risiken und gesellschaftliche Auswirkungen vernetzter digitaler Dienste diskutieren und Möglichkeiten und Formate finden, um öffentliche Aufmerksamkeit für diese Punkte zu erzeugen. Die Teilnehmenden sollen in Kleingruppen verschiedene Themen bearbeiten ‒ je nach dem, welche Technikfelder und Problempunkte ihnen jeweils am wichtigsten erscheinen. Diese Themen werden dann durch die Entwicklung und den Einsatz von quelloffenen Bildungsmitteln wie Unterrichtsmaterial für den Einsatz in weiterführenden Schulen, Organisation von Workshops (Lehrer*innen-Fortbildung), Produktion von erklärenden Videos für die Veröffentlichung im Internet oder ähnlichen Interventionen im öffentlichen Raum umgesetzt.
Teilnahme
Der Kurs richtet sich an Masterstudierende für Kognitionswissenschaften, die in einem von zwei Modi teilnehmen können:
- Studienprojekt (2 Semester, 6 Std/Woche, 12 ECTS Punkte)
- interdisziplinärer Kurs (1 Semester, 4 Std/Woche, 6 ECTS Punkte)
Auch Masterstudierende für Lehramt können gerne an diesem Kurs teilnehmen. Die Akkreditierung an der UOS ist möglich im Rahmen des KCL Moduls “Medienbildung und Mediensozialisation” (1 Semester, 4 Std/Woche, 4–6 ECTS Punkte). Es gibt 10 Plätze für Lehramtsstudierende.
Wir haben auch Plätze für Studierende anderer Fachrichtungen und anderer Einrichtungen. Bitte schreibt uns in diesem Fall einfach eine Nachricht.
Format
Das Projekt läuft auf Englisch. Der Kurs wird jedoch größtenteils in kleinen Projektgruppen durchgeführt, die auch auf Deutsch arbeiten können (insbesondere, wenn Sie Unterrichtsmaterial für deutsche Schulen entwickeln wollen). Studierende, die nicht in Osnabrück wohnen, können auch online teilnehmen (Hybridkurs) - obwohl es für Projektteams praktisch ist, wenn entweder alle persönlich oder online mitarbeiten.
Lernmaterialien für den Schulunterricht (Open Educational Resources, OERs)
Unsere Lernmaterialien erscheinen auf der Lernplattform https://www.twillo.de/.