In diesem Jahr richten die Friedensgespräche am Tag der Deutschen Einheit den Blick auf unseren europäischen Nachbarstaat Lettland. Die baltische Republik hat knapp zwei Millionen Einwohner und ist seit 2004 Mitglied der Europäischen Union sowie der NATO. Lettland gehört zu den NATO-Staaten, die eine Grenze mit Russland haben. In Anbetracht des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine sieht sich das Land einer akuten Bedrohung des europäischen Sicherheitsgefüges gegenüber. Als Reaktion investiert Lettland massiv in die Stärkung der Verteidigung.
Als Festredner wird Egils Levits, der von 2019-2023 Staatspräsident der Republik Lettland war, sprechen. Er wird seine Perspektive auf die geopolitischen Entwicklungen in der Welt und in Europa, die Wege zur Festigung der politischen Bedeutung der Europäischen Union und die Rolle Deutschlands mit dem Publikum teilen.
Egils Levits wurde 1955 in Riga geboren und wuchs im damals noch sowjetisch besetzten Lettland auf. Gemeinsam mit seinen Eltern emigrierte er 1972 nach Westdeutschland. Er ging in Münster zur Schule und studierte an der Universität Hamburg Rechtswissenschaft und Politische Wissenschaft. Nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit Lettlands wurde er 1992 erster Botschafter des Landes in Deutschland und war von 1993 bis 1994 stellvertretender Ministerpräsident und Justizminister Lettlands. 1995-2004 wirkte Egils Levits als Richter am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg und von 2004-2019 als Richter am Europischen Gerichtshof in Luxemburg. 2019 wurde er vom lettischen Parlament zum Staatspräsidenten gewählt.