Projekte im Fokus

Deutsche Forschungsgemeinschaft

DFG-Sonderforschungsbereich 1604: Produktion von Migration

Wie und durch wen erhält Migration, also die räumliche Veränderung des Lebensmittelpunkts, wechselnde Bedeutungen? Wie und warum verändert sich der gesellschaftliche Umgang mit Migration? Diese Fragen stehen im Fokus des Sonderforschungsbereichs „Produktion von Migration“, der sich damit einer Forschungslücke widmet: dem unzureichenden Verständnis, in welcher Weise und mit welchen Folgen für den Wandel von Gesellschaften diese Migration und deren immer wieder neu ausgehandelte Bedeutung produzieren. Ziel des Sonderforschungsbereichs ist es, eine reflexive Theorie der gesellschaftlichen Produktion von Migration zu erarbeiten, die Wissenschaft als Forschungsgegenstand miteinbezieht.

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DFG-Sonderforschungsbereich 1557: Funktionale Plastizität, kodiert durch zelluläre Membrannetzwerke

Die Forscherinnen und Forscher im Sonderforschungsbereich 1557 greifen für ihre biochemischen Grundlagenfragen auf hochmoderne Methoden der Fluoreszenzmikroskopie und Massenspektrometrie, sowie auf ein seit 2021 verfügbares Kryo-Elektronenmikroskop zurück. Das Center for Cellular Nanoanalytics Osnabrück (CellNanOs) am Campus Westerberg ist dabei Dreh- und Angelpunkt der Osnabrücker SFB-Spitzenforschung. Von besonderem Interesse ist die Analyse der funktionellen Plastizität, also die Anpassung der Membranen an neue Bedingungen wie oxidativen Stress oder Hunger, die für das Überleben von Organismen essenziell ist.

Ein entscheidender Vorteil des SFB 1557 liegt in der engen Zusammenarbeit von Arbeitsgruppen mit unterschiedlichen biologischen Modellsystemen und methodischen Expertisen.

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DFG Emmy Noether-Gruppe: Numerische und probabilistische nicht-lineare Algebra in den Anwendungen

Das Ziel dieses Projektes ist es, probabilistische und numerische Methoden zu entwickeln, um Probleme in nicht-linearer Algebra zu lösen. Diese Probleme kommen aus folgenden Disziplinen: Computer Vision, numerische Zerlegungen von Tensoren, das Lösen polynomieller Gleichungen, zufällige algebraische Geometrie und Sampling von algebraischen Varietäten. Der Fokus liegt gleichermaßen auf den theoretischen Grundlagen und Anwendungen in den Bereichen Learning, Data Science und den Ingenieurwissenschaften.

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DFG Emmy Noether-Gruppe: Skalen in der Sprachverarbeitung und im Spracherwerb: Semantische und pragmatische Faktoren bei der Brechnung von Implikaturen

Das Projekt untersucht die Verarbeitung und den Erwerb einer Vielzahl unterschiedlicher Horn-Skalen. Das übergeordnete Ziel ist die Entwicklung eines neuen Modells zur Berechnung von Implikaturen, das die Variabilität unterschiedlicher Horn-Skalen berücksichtigt. Es wird untersucht (a) inwieweit ein einziger Mechanismus zur Berechnung von Implikaturen angenommen werden kann und (b) welche Arten von Alternativen die Grundlage für die Implikaturberechnung bilden. Ein Hauptaugenmerk liegt auf der Interpretation von Adjektiv-Skalen, die in der Semantik gut erforscht sind, in der Pragmatik jedoch bisher wenig untersucht wurden. Es wird eine Vielzahl von psycholinguistischen Methoden sowie probabilistische Modellierung eingesetzt, um Erkenntnisse aus der Semantik, Pragmatik und Kognitionswissenschaft zu integrieren. Das Projekt ist die erste umfassende Untersuchung unterschiedlicher semantischer und pragmatischer Faktoren bei Verarbeitung von Implikaturen, sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern.

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DFG Emmy Noether-Gruppe: Multiproteinkomplexe, die die Chlorophyll-Biosynthese steuern

Der Prozess der Chlorophyll-Biogenese ist komplex und beinhaltet komplizierte Multiprotein-Komplexe. Das mechanistische Verständnis der zugrunde liegenden enzymatischen Reaktionen ist jedoch aufgrund fehlender struktureller Informationen unzureichend. Das Projekt zielt darauf ab, die Multiproteinkomplexe der Chlorophyllbiosynthese zu untersuchen und mechanistische Einblicke in diesen Prozess zu gewinnen. Dabei werden strukturbiologische Techniken wie Kryo-Elektronenmikroskopie (Kryo-EM) und Kryo-Elektronentomographie (Kryo-ET) sowie biochemische Charakterisierung und fluoreszenzmikroskopische Lokalisierungsmethoden eingesetzt.

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DFG-Graduiertenkolleg 3004: Ecological Regime Shifts and Systemic Risk in Coupled Social-Ecological Systems

Aktuelle Entwicklungen in Bezug auf den Klimawandel und den Verlust der biologischen Vielfalt, zeigen deutlich das Ausmaß globaler Verflechtung und Vernetzung. In verschiedenen Krisenkontexten hat sich gezeigt, dass diese Komplexität und die daraus resultierenden Regimewechsel (d. h. großflächige Veränderungen mit lang anhaltenden Folgen in einem komplexen System) und die damit verbundenen systemischen Risiken (dass ein ganzes System und nicht nur seine Teile zusammenbrechen) bisher unterschätzt wird. Beispiele hierfür sind die verschiedenen Auswirkungen der intensiven Landwirtschaft auf den Verlust der biologischen Vielfalt, die Bodendegradation sowie Wasserknappheit und -verschmutzung. Diese miteinander verknüpften Krisen zeigen deutlich, wie dringend interdisziplinäre Forschung für ein besseres Verständnis nichtlinearer Entwicklungen ist, die systemische Risiken mit sich bringen können, sowie für die Fähigkeit, diese zu antizipieren und darauf zu reagieren. Das Graduiertenkolleg ist das erste, dass sich umfassend mit ökologischen Regimeverschiebungen befasst und dabei die Dynamik ökologischer Systeme, menschliche Aktivitäten und Governance berücksichtigt.

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DFG-Graduiertenkolleg 2900: nanomaterials@biomembranes

Das Graduiertenkolleg nanomaterials@biomembranes will zur Beantwortung ungelöster Fragen der Membranbiologie mit einer maßgeschneiderten Kombination von künstlichen Nanomaterialien und Biomembranen beitragen. Der stark interdisziplinäre, biophysikalische Forschungsansatz aus Biologie, Chemie und Physik soll die Untersuchung von Struktur, Dynamik und Wechselwirkungen von Proteinen und Lipiden in zellulären Membranen mit bislang unerreichter räumlicher und zeitlicher Auflösung ermöglichen. Die am Graduiertenkolleg beteiligten Gruppen werden gemeinsam neue Methoden entwickeln, um zentrale biologische Funktionen wie z.B. Transport und Signalvermittlung über Membranen bis auf atomarer Ebene zu verstehen. Um das zu erreichen, müssen Chemiker und Chemikerinnen sowie Physikerinnen und Physiker sehr eng mit Biologinnen und Biologen zusammenarbeiten.

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Beteiligung am DFG-Graduiertenkolleg 2185: Situierte Kognition

Im interdisziplinär ausgerichteten Graduiertenkolleg "Situierte Kognition" arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Osnabrück gemeinsam an der Frage, wie kognitive Prozesse mit externen Einflüssen zusammenspielen, um die geistigen Fähigkeiten des Menschen hervorzubringen. Das Kolleg soll methodisch die Philosophie des Geistes und der Kognition mit der Psychologie und den Neurowissenschaften verknüpfen, dabei steht die philosophische Theoriebildung im Zentrum.

Eine Grundannahme der Forschungsarbeit im Kolleg ist, dass sich die geistigen Fähigkeiten des Menschen nicht allein als Hirnaktivitäten beschreiben lassen. Auch äußere Faktoren spielen eine Rolle: So bestimmt zum Beispiel die Gesichtsmuskulatur mit, wie ein Mensch sich fühlt – nicht nur umgekehrt. Auch das Erinnerungsvermögen ist vom Kontext abhängig.

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DFG-Forschungsgruppe 2692: Fundamental Aspects of Statistical Mechanics and the Emergence of Thermodynamics in Non-Equilibrium Systems

Die Frage, ob und auf welche Weise ein physikalisches System ins Gleichgewicht kommt, spielt eine Schlüsselrolle auf vielen Gebieten der modernen experimentellen und theoretischen Physik.

Die nun von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligte Forschungsgruppe „Fundamental Aspects of Statistical Mechanics and the Emergence of Thermodynamics in Non-Equilibrium Systems“ unter Leitung von Juniorprof. Dr. Robin Steinigeweg wird sich mit dieser komplexen Fragestellung befassen. Beteiligt sind die Universitäten Bielefeld und Oldenburg sowie das Forschungszentrum Jülich. Die DFG stellt für die Gruppe Mittel in Höhe von ca. 1,3 Millionen Euro für zunächst drei Jahre zur Verfügung.

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DFG-Schwerpunktprogramm 2377: Disruptive Hauptspeichertechnologien

Seit Pioniere wie Konrad Zuse und John von Neumann den Grundstein für die heutigen Computer gelegt haben, ist der Speicher eine zentrale Komponente in praktisch jedem System. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich die verwendete Hardware-Technologie weiterentwickelt, was zu größeren Kapazitäten und höheren Geschwindigkeiten führte, doch wesentliche Eigenschaften der Schnittstelle zwischen Hardware und Software sind gleich geblieben: Hauptspeicher ist flüchtig, passiv und weitgehend homogen. Mittlerweile sind diese typischen Speichereigenschaften in der Erwartung der Software-Entwickler fest verankert und manifestieren sich dementsprechend in deren Produkten.Derzeit beobachten wir nun eine Welle von Innovationen im Bereich der Speicher, die diese Annahmen zunichtemachen und in diesem Sinne für die komplette Software-Industrie und Informatik disruptiv sind. Beispielsweise erlauben neuere Server-Prozessoren den Einsatz nichtflüchtiger Hauptspeichermodule mit niedrigem Preis und sehr hoher Kapazität.

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Beteiligung an DFG-Forschungsgruppen

Die Forschungsgruppe FOR5044 widmet sich der Korrelation von Defektstruktur, Elektronen- und Ionentransport sowie elektromechanischen Eigenschaften in polaren Oxiden am Beispiel des Modellsystems Li(Nb,Ta)O3 (LNT). In der ersten Förderphase konnten ausgehend von der erfolgreichen Züchtung hochwertiger Mischkristalle fundamentale Erkenntnisse zu der besonderen Defektstruktur, den dominierenden Ladungsträgern und Transportmechanismen, der außergewöhnlichen Polaronendynamik und den akustischen Verlusten gewonnen werden, was nur durch die kohärente Verknüpfung experimenteller und theoretischer Arbeiten möglich war. Auch die Transportphänomene in den Domänenwänden wurden in einem weiten Temperaturbereich untersucht, so dass ein umfassendes Gesamtbild entstanden ist, das sich in mehr als 50 überwiegend gemeinsamen Publikationen widersiegelt.

 zur Forschungsgruppe Periodische niedrigdimensionale Defektstrukturen in polaren Oxiden

Als die frühen Landpflanzen ihr Verbreitungsgebiet ausdehnten, setzten sie sich dem ständigen Risiko der Austrocknung aus. Daher veränderte sich auch die sexuelle Reproduktion der Pflan-zen, so dass sie von Wasser unabhängiger wurden. Landpflanzen entwickelten eine ganze Reihe an wichtigen Innovationen in der sexuellen Reproduktion, wie beispielsweise die Bildung von Sporen (Pollen) die unbewegliche Spermazellen transportieren, Samenanlagen, die den redu-zierten weiblichen Gametophyten (Embryosack) enthalten, und multizelluläre Embryonen, die, eingebettet in Samen, in dehydriertem Zustand effizient verbreitet werden können. Somit finden sich bei der sexuellen Fortpflanzung der Landpflanzen viele bemerkenswerte Bespiele für ganz essentielle biologischen Konzepte der „Innovation“ (z. B. der Ursprung der Samenanlage und Blüten) und der „Koevolution“ (z.B. zwischen für die Befruchtung wichtigen Signalpeptiden und deren Rezeptoren). Bisher sind die evolutionären Dynamiken und zugrundeliegenden molekular-biologischen Mechanismen dieser reproduktiven Prozesse nur rudimentär verstanden.

 zur Forschungsgruppe Innovation und Koevolution in der sexuellen Reproduktion von Pflanzen

Die Potentialenergie-Landschaft mobiler Ionen in Festkörper-Materialien ist eng verknüpft mit der Struktur auf der atomaren Skala. Diese Wechselbeziehung und die sich daraus ergebenden Eigenschaften, z.B. die Ionenmobilität, haben höchst aktuelle Bedeutung mit direkter Anwendungsrelevanz bei der Energiespeicherung und –konversion. Das Verständnis von Struktur, Energielandschaft und Ionentransport ist wesentlich, um verbesserte und neue Funktionalitäten mit wissensbasierter Methodik zu entwickeln. Ziel dieser Forschungsinitiative ist es, mit einer konzertierten Aktion experimenteller und theoretischer Arbeitsgruppen Energieverteilungen von Ionenplätzen in Festkörpern auf Grundlage atomar aufgelöster Strukturen und in Verbindung mit Transporteigenschaften zu quantifizieren.

 zur Forschungsgruppe Energielandschaften und Struktur in ionenleitenden Feststoffen

Die Schaffung und Förderung von nachhaltigem Wissen ist ein wichtiges Ziel von Bildung. Von Schulen und anderen Bildungsinstitutionen wird erwartet, dass sie den Lernenden Wissen vermitteln, das ihnen lange - idealerweise ein Leben lang - erhalten bleibt und das sie bei Bedarf flexibel einsetzen können. Auch in der psychologischen und erziehungswissenschaftlichen Forschung zum Wissenserwerb geht es oft darum, Merkmale von Lehr- und Lernprozessen zu identifizieren, die den Erwerb von Wissen fördern, das über längere Zeiträume hinweg verfügbar und zugänglich bleibt und als Grundlage für das weitere Lernen genutzt werden kann. Trotz des breiten Konsenses, dass nachhaltiges Lernen eines der zentralen Themen der Lernwissenschaften ist, hat sich die empirische Forschung bislang allerdings fast ausschließlich auf eine Untersuchung von Lernergebnissen innerhalb relativ kurzer Zeiträume konzentriert. Daher gibt es kaum systematische Forschung - geschweige denn eine umfassende Theorie-, aus der sich Empfehlungen ableiten ließen, wie Lernen und Unterricht in der Schule gestaltet werden sollten, um nachhaltiges Wissen zu schaffen.

 zur Forschungsgruppe Nachhaltiges Lernen

Beteiligung an Schwerpunktprogrammen der DFG

Das Schwerpunktprogramm SPP 2225 ist ein interdisziplinäres Konsortium von Mikrobiolog*innen und Infektionsforscher*innen mit dem Ziel, das Spektrum der Wirtszellaustrittspfade der zu den Bakterien, Pilzen oder Protozoen gehörenden intrazellulären Krankheitserreger zu untersuchen. Der Wirtszellaustritt folgt einem streng-definierten Programm, das sich während der Koevolution von Mensch und Erreger entwickelt hat und das auf dem dynamischen Zusammenspiel von Wirtszell- und Mikrobenfaktoren beruht. Mindestens drei unterschiedliche Wege des mikrobiellen Austritts aus der Wirtszelle haben sich konvergent in den verschiedenen Erregergruppen entwickelt: (1) die Einleitung des programmierten Zelltods, (2) die aktive lytische Zerstörung der Wirtszelle und (3) der membranabhängige Austritt ohne Wirtszelllyse. Ziel des SPP 2225 ist es, die molekularen Mechanismen zu entschlüsseln, die den Wirtszellaustritt auslösen, regulieren und synchronisieren, und die aufeinanderfolgenden Schritte des Wirtszellaustritts sowie die Verbindung zwischen Austrittsweg und Wirtszellspezifität aufzudecken.

 zum Schwerpunktprogramm Wirtszellaustritt intrazellulärer Pathogene

Der Landgang der Pflanzen fand vor über 500 Millionen Jahren statt. Diese Veränderung des Lebensraums war eine riesige Herausforderung und erforderte diverse molekulare Adaptationen an diverse Umweltfaktoren. Der Landgang der Pflanzen veränderte die Erdatmosphäre, die Bodenbeschaffenheit und legte den Grundstein für das heutige Leben. Die Phragmoplastophyta umfassen drei Linien der Streptophytenalgen und die Landpflanzen (Embryophyta). Die frühesten Landpflanzen gingen aus den streptophytischen Algen hervor. Schrittweise entstanden Merkmale wie Stomata, die Cuticula und die Etablierung von Pilzsymbiosen für effektiven Nährstoffzugang. Diese Merkmale waren vermutlich maßgeblich für den Erfolg der Pflanzen. Anfänglich morphologisch einfache Pflanzen evolvierten eine Komplexität, welche die Eroberung weiterer Lebensräume ermöglichte.

 zum Schwerpunktprogramm Molekulare Adaptation an das Land

Der SPP 2240 „e-Biotech“ nutzt die neuesten Fortschritte in der (Bio-)Elektrochemie, Mikrobiologie, Materialwissenschaft, System- und synthetischen Biologie und Verfahrenstechnik, um den Weg für ein aufstrebendes neues Feld zu ebnen, die Elektrobiotechnologie. Es bietet eine immense Chance mittels Biokatalyse, völlig neue und hocheffiziente Bioprozesse aus Strom und nachhaltigen Substraten einschließlich CO2 zu entwickeln. Hierzu ist Grundlagenforschung, insbesondere mit einem ingenieurwissenschaftlichen Ansatz zur Verknüpfung der Grundlagenwissenschaft mit der Prozesstechnik, dringend erforderlich. Das SPP bringt Forschungsgruppen mit breiter Expertise und von verschiedenen Standorten für eine echte interdisziplinäre Zusammenarbeit zusammen.

 zum Schwerpunktprogramm e-Biotech

Das Schwerpunktprogramm "Memristive Devices Toward Smart Technical Systems" (MemrisTec, SPP 2262) wurde vom Senat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eingerichtet. Das Programm begann 2021 und ist auf sechs Jahre angelegt (zwei Phasen mit einer Laufzeit von jeweils drei Jahren). Der Projektantrag wurde von Prof. Ronald Tetzlaff initiiert und koordiniert. Wir schlagen ein Koordinationsprojekt für die zweite Phase von MemrisTec vor, das sich der aktiven Stimulation, Koordination und dem Wissensaustausch zwischen den Projekten widmet, aber auch dem Ausbau der Softwareplattform für das Schaltungsdesign. Die MemrisTec Software Plattform stellt Simulationswerkzeuge für Schaltkreise bereit, die in MemrisTec-Projekten entwickelte Modelle bereithält. Mittels Cloudserver und Softwareplattform werden Informationen, Modellimplementierungen und Daten zur Verfügung gestellt, um die Kommunikation zwischen den Projektpartnern zu erleichtern.

 zum Schwerpunktprogramm Memristive Bauelemente für intelligente technische Systeme

Dieses Schwerpunktprogramm (PP) widmet sich der mathematischen Analyse von Effekten und Phänomenen, die aus einem Zusammenspiel von Zufall und Geometrie entstehen. Analytische Arbeiten werden dominieren, aber auch Simulationen, numerische, statistische und Modellierungsarbeiten werden Teil des Programms sein. Viele Fragen von intrinsischem mathematischem Interesse werden angesprochen. Disziplinen wie Physik, Materialwissenschaft und Telekommunikation werden entscheidende Quellen für Probleme, Motivationen, Modelle und Lösungen sein.

 zum Schwerpunktprogramm Zufällige geometrische Systeme

Das Schwerpunktprogramm 2267 (SPP) untersucht die Digitalisierung der Arbeitswelten als systemische Transformation, die das Institutionensystem der Arbeitsgesellschaft grundlegend und nachhaltig verändern könnte. Ziel ist es, diese Transformation als ein Zusammenspiel dreier Dynamiken zu erforschen, in denen dieser sozio-technische Wandel a) gesellschaftlich vorbereitet, b) technisch ermöglicht und c) diskursiv verhandelt und sozial bewältigt wird. Das PP untersucht die gesellschaftlichen Bedingungen und Gestaltungsmöglichkeiten der aktuellen Digitalisierung der Arbeitsgesellschaft sowie die Dynamiken und Folgen. Ziel ist die interdisziplinäre Verknüpfung sozial-, wirtschafts- und geschichtswissenschaftlicher Perspektiven auf neue Konfigurationen von Arbeit und Technik, auf vielschichtige Dynamiken des Wandels und auf sich verändernde Formen und Orte der Wertschöpfung.

 zum Schwerpunktprogramm Digitalisierung der Arbeitswelten

Das Schwerpunktprogramm SPP2389 zielt darauf ab, das Konzept von Bakterien als multizelluläre Mikroorganismen zu etablieren, die zumindest vorübergehend stabil und hochorganisiert in gewebeähnlichen Populationen leben. Diese mikrobiellen Gewebe weisen Eigenschaften und physiologische Merkmale auf, die über die einzelner Zellen hinausgehen. Dieses Konzept ruht auf zwei Säulen: (i) Die FORM, also die raumzeitliche Positionierung phänotypisch spezialisierter Zellen in stabilen Filamenten oder gewebeähnlichen Aggregaten. Diese Form bietet dann den zellulären Rahmen für (ii) die Entstehung einzigartiger und distinkt multizellulärer FUNKTIONEN, die nur im vielzelligen Kontext auftreten und/oder ausschließlich dort physiologisch sinnvoll sind. Ein solch herausforderndes Unterfangen erfordert den Aufbau eines engen und hochgradig interaktiven Netzwerks, das eine Gruppe multidisziplinärer Fachleute zusammenbringt und koordiniert, die eine Leidenschaft für das Konzept der bakteriellen Vielzelligkeit teilen.

 zum Schwerpunktprogramm Emergente Funktionen der bakteriellen Multizellularität

Kombinatorik ist das Studium endlicher und diskreter Strukturen. Ausgehend von fundamentalen Fragen der Anordnung, Zerlegung und Strukturierung endlich vieler Objekte oder Zustände, bildet die Kombinatorik die Nanotechnologie der Mathematik und ihrer Anwendungen. Durch ihre Interdisziplinarität ist sie ein zentrales mathematisches Forschungsgebiet mit Einfluss über Bereichsgrenzen hinweg. Fragestellungen werden vereinheitlicht und aus strukturell verwandten Ansätzen werden ganzheitliche Theorien mit intrinsischen Fragestellungen und Methoden entwickelt. Diskrete Daten sind seit jeher Quelle für die Entwicklung mathematischer Theorien. Ihre Analyse ist vergleichbar mit der Herleitung physikalischer Gesetzmäßigkeiten aus der Beobachtung von Naturphänomenen. Durch die erreichte Komplexität und Vielgestalt mathematischer Beobachtungen stehen wir am Beginn einer Revolution der Entwicklungszyklen im Wechselspiel von Daten und Struktur. Dieses Schwerpunktprogramm identifiziert neun hoch-aktuelle Themenkomplexe, die besonders von den sich verändernden Entwicklungszyklen profitieren werden.

 zum Schwerpunktprogramm Kombinatorische Synergien

Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union - Horizon Europe

ERC-Starting Grant: TIME - Towards a dynamic account of natural vision

Beim Sehen greifen verschiedene Aspekte dynamisch ineinander. Das ERC-Projekt wird diesen faszinierenden Prozess genauer betrachten: Durch das Sehen werden in nur einem Augenblick visuelle Informationen gefiltert und ausgewählt, sie werden im Hirn verarbeitet und mit vielen weiteren bekannten Informationen zusammengebracht. Gleichzeitig laufen etliche Prozesse ab, etwa die Entscheidung, wann und wohin sich die Augen bewegen um weitere Informationen zu sammeln. Um diese ineinandergreifenden Prozesse besser zu verstehen, werden im Rahmen des ERC Starting Grants hochauflösende Messungen von Hirnströmen vorgenommen und mithilfe von Methoden des Maschinellen Lernens analysiert und modelliert.

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ERC-Consolidator Grant: Taking turns - The 'missing' link in language evolution?

Die Entstehung und Entwicklung von Kommunikation und die besondere Bedeutung der Gestik stehen im Mittelpunkt des ERC Consolidator Grant-Projekts von Prof. Dr. Simone Pika. Im Fokus steht die Entwicklung und Evolution des kommunikativen Wechselspieles, das turn-taking. Hierbei wird insbesondere die Entwicklung von Kleinkindern, Primaten und Rabenvögeln in den Blick genommen. Zudem wird der Einfluss von Ökologie, Sozialgefüge und endokrinologischem Profil auf Kommunikation untersucht. Das turn-taking-System kann als einzigartiges Kennzeichen menschlicher Kommunikation verstanden werden. Gleichzeitig kann es auch als evolutionäre Verbindung zwischen tierischer und menschlicher Kommunikation verstanden werden: als „missing link“.

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