Forschungsunterstützende Dienstleistungen

© Simone Reukauf
Die Universitätsbibliothek bietet weitaus mehr als das Entleihen von Medien.

Von Online-Publikationen bis Datenverwaltung: Wie die Universitätsbibliothek Wissenschaftler*innen unterstützt

Universitätsbibliotheken sind längst nicht mehr nur Orte zum Lesen und Lernen – sie gestalten selbst den Zugang zu Wissen und Forschung neu. Dabei unterstützen sie Forschende durch zahlreiche Serviceleistungen bei ihrer Arbeit. Anna Dönecke und Dr. Anneke Thiel von der Universitätsbibliothek Osnabrück geben einen Einblick in den Bereich Forschungsunterstützende Dienstleistungen

Mit ihren Standorten in der Alten Münze, am Westerberg, dem Juridicum und dem ELSI ist die  Uni-Bibliothek Anlaufstelle für Studierende und Forschende, aber auch für alle anderen Osnabrücker*innen, die sich weiterbilden wollen: „Wir haben starke Verbindungen in die Stadtgesellschaft hinein“, sagt Dr. Anneke Thiel von der Universitätsbibliothek und verweist auf rund 4.500 nicht-universitäre Nutzerinnen und Nutzer. Doch die Uni-Bibliothek hilft nicht nur dabei, sich selbst mit Informationen zu versorgen – sondern auch neue in die Welt zu bringen.

Hilfe bei allen Fragen rund ums Publizieren 

„Der Bereich forschungsunterstützender Instrumente und Dienstleistungen ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen“, sagt Anna Dönecke. In der Universitätsbibliothek ist sie Ansprechpartnerin für das Thema „Open Access“. Die Plattform osnaJournals bietet Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Uni Osnabrück die Möglichkeit, frei zugängliche Online-Zeitschriften zu publizieren: OsnaJournals unterstützt bei der Herausgabe und Neueinrichtung von Journals und sichert die langfristige Verfügbarkeit der veröffentlichten Inhalte.
„Wir helfen bei allen Fragen rund ums Publizieren - von der Suche nach den richtigen Verlagen und Journals bis hin zur Finanzierung“, sagt Anna Dönecke. Rund zehn Anfragen pro Woche gingen hierzu bei ihr ein, berichtet sie.

Die Zeiten, in denen Open-Access-Publikationen aufgrund mangelnder Qualitätskontrolle einen minderwertigen Ruf hatten, sind längst vorbei, weiß Anneke Thiel: „Die Akzeptanz ist enorm gewachsen.“ So unterstützt die Uni Osnabrück mit ihrer Open Access Policy die Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen. Mit dem Repositorium osnaDocs besteht für alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität die Möglichkeit, ihre Publikationen online frei zugänglich zu machen. Die Zahl der dortigen Veröffentlichungen beläuft sich mittlerweile auf 2.888. Darunter fallen allein 1.348 Dissertationen, denn das Angebot „eDiss“ findet große Resonanz.

Die Universitätsbibliothek unterstützt Promovierende dabei, ihre Dissertation auf dem Repositorium osnaDocs zu publizieren, nimmt die einzureichenden gedruckten Belegexemplare entgegen und bestätigt die Veröffentlichungsleistung gegenüber dem Prüfungsamt. Auch bei rechtlichen Fragen, Fragen zu Finanzierungsmodellen oder Anträgen ist sie die richtige Ansprechpartnerin.

Wissenschaftliche Projekte strukturiert planen 

Eine weitere bedeutende Serviceleistung der Bibliotheken: das Forschungsdatenmanagement. So ist osnaPlan ein Werkzeug zur Verwaltung und strukturierten Planung wissenschaftlicher Projekte, während Forschungsdaten auf dem Repositorium osnaData veröffentlicht werden können, was zu einer besseren Sichtbarkeit der Leistungen der Forschenden der Uni Osnabrück beiträgt.

OsnaScholar ist schließlich die von der Universitätsbibliothek betriebene Hochschulbibliographie, die allen Mitgliedern der Uni Osnabrück die technischen Rahmenbedingungen zum Nachweis ihrer wissenschaftlichen Publikationen bietet. Das Ziel: eine dauerhafte Archivierung der Metadaten aller durch Mitglieder und Angehörige der Universität veröffentlichten wissenschaftlichen Publikationen im Internet.

Alles im Netz - niemand im Lesesaal?

Da sich Wissenschaft zunehmend in den digitalen Raum verlegt, stellt sich die Frage, ob klassische Bibliotheken an Bedeutung verlieren. Bleiben die Lesesäle leer, da so viele Informationen online abrufbar sind? Anneke Thiel schüttelt den Kopf: „Insbesondere zu Hausarbeitszeiten sind die Bibliotheken voll.“ Tatsächlich sei die Zahl der physischen Ausleihen in den vergangenen Jahren zurückgegangen, doch nach wie vor sind viele Studiengänge – insbesondere in den Geisteswissenschaften – auf die Bestände angewiesen. Hinzu komme, dass Bibliotheken mehr seien als Gebäude, in denen man Medien entleihe: „Die Bibliothek ist ein Lernraum, ein dritter Ort, der sehr gefragt ist“, so Thiel.

Gerade während der Pandemie hätten viele Studierende gemerkt, wie wichtig es sei, einen eigenen Ort zum Arbeiten zu haben, und die Gruppenarbeitsräume der Bibliotheken seien sehr begehrt. Bibliotheken verlieren also nicht an Relevanz – sie verändern nur ihre Rolle, bleiben aber unverzichtbar. Weil sie Lern- und Begegnungsmöglichkeiten bieten, die digital nicht zu ersetzen sind.

Zahlen, Daten & Fakten rund um die Universitätsbibliothek

Bestand in Medieneinheiten (31. Dezember 2024): 1.605.673 Bände

Laufend abonnierte Printzeitschriften: 1.371

Lizenzierte E-Journals: 37.270

Lizenzierte Datenbanken: 861

Gesamtzahl der aktiven Nutzer*innen: 14.047

Nicht-universitäre Nutzer*innen: 4.545

Ausleihen: 262.332

Arbeitsplätze: 1.650

Kontakt zum Referat Forschungsunterstützende Dienstleistungen

Open Access

Anna Dönecke

 oa@ub.uni-osnabrueck.de

E-Dissertationen

Dr. Jost Hindersmann/Dr. Marco Gronwald

 edocs@ub.uni-osnabrueck.de

Forschungsdatenmanagement

Dr. Marco Gronwald

 fdm@ub-uni-osnabrueck.de

Bibliometrie

Wibke Meyer zu Westerhausen

 bibliometrie@ub.uni-osnabrueck.de

Digital Humanities

Kerstin Strotmann-Frehe

 Kerstin.strotmannfrehe@ub-uni-osnabrueck.de