Digitale Ausstellungen

Digitale Ausstellungen (Omeka)

Für die Arbeitsgruppe Neueste Geschichte und Historische Migrationsforschung ist ein Engagement im Feld der Stadt-, Regional- bzw. Landesgeschichte selbstverständlich. Arbeiten zur NS-Geschichte, zu Kontinuitäten zwischen "Drittem Reich" und Bundesrepublik Deutschland, zu regionalen Institutionen, Erinnerungs- und Geschichtskultur, zu Erstem und Zweiten Weltkrieg sind fester Bestandteil unseres  Profils. Diese Unmittelbarkeit von Forschung ist zugleich wichtiger Aspekt der Ausbildung von Studierenden, die wir auf diese Weise sehr unmittelbar an Quellenarbeit heranführen. 

Zugleich werden in den Digital Humanities und auch der Digital Public History Werkzeuge zur Wissensvermittlung online immer wichtiger. An der Professur für Neueste Geschichte und Historische Migrationsforschung (NGHM) der Universität Osnabrück spielen in Forschung und Lehre digitale Werkzeuge eine beträchtliche Rolle.

Neben der Arbeit mit Datenbanken und geografischen Informationssystemen bauen wir seit 2020 die Nutzung von digitalen Infrastrukturen in Vermittlungskontexten aus. Das Open-Source-Tool  OMEKA wurde vom  Roy Rosenzweig Center for History and New Media der George Mason University in Washington D.C. entwickelt und bietet die Möglichkeit, Material digital zu sammeln, zu beschreiben und zu archivieren und Elemente der so entstehenden Sammlungen in Online-Ausstellungen für eine interessierte Öffentlichkeit online zugänglich zu machen. Inzwischen setzen wir die Möglichkeiten von OMEKA, sammlungsbasiert Online-Ausstellungen zu entwickeln, in mehreren Forschungsprojekten und auch in der Lehre erfolgreich ein.

'Lernort Schlachtfeld'

  •  Kriegsgräberstätte Hürtgen

    Diese Ausstellung thematisiert die Kriegsgräberstätte Hürtgen, die die letzte Ruhestätte namentlich bekannter und unbekannter deutscher Soldaten wurde, die in den Kämpfen der Nordeifel zwischen 1944-1945 getötet wurden.


    Die Kriegsgräberstätte Hürtgen wurde 1952 eröffnet. Bis heute liegen hier etwa 3.000 Menschen begraben und haben ihre letzte Ruhe gefunden. Doch ihre Entstehung lief nicht konfliktfrei ab: Zwischen den Gemeinden Hürtgen und Vossenack kam es zum sogenannten „Gräberstreit". In dieser Ausstellung sollen Ursachen und Ablauf dieses Konflikts sowie das Konzept der Kriegsgräberstätte Hürtgen behandelt werden und aus gegenwärtiger Sicht betrachtet werden. 
     
  •  Kriegsgräberstätte Vossenack
    Die Kriegsgräberstätte Vossenack ist neben der Kriegsgräberstätte Hürtgen eine von zwei Kriegsgräberstätten in der Gemeinde Hürtgenwald in der Nordeifel.

    Vom 12. September 1944 bis zum 23. Februar 1945 wurde die Nordeifel zum Schauplatz schwerer Kämpfe zwischen Wehrmacht und U.S. Army, die Einzug in das kollektive Gedächtnis der Menschen aus der unmittelbar betroffenen Region und darüber hinaus fand.
    Die beiden Ortschaften Vossenack und Hürtgen lagen im Zentrum der Kämpfe, nach dem Krieg wurden hier Kriegsgräberstätten errichtet, auf denen deutsche Soldaten, die bei den Kämpfen in der Region umkamen, beigesetzt wurden. Gegenwärtig ruhen hier 2.367 Wehrmachtsoldaten.
     
  •  Kriegsgefangenenlager Hollerath
    Diese Ausstellung stellt den Ort des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers Hollerath von der Lagerzeit während des NS-Regimes bis heute zu seiner beinahe unkenntlichen Transformation vor.

    Neben der Geschichte der heute weitgehend scheinbar in Vergessenheit verdrängten Lebensumstände der dort internierten sowjetischen Kriegsgefangenen wird die fehlende Kenntlichmachung in der Gedenk- und Erinnerungskultur vor Ort thematisiert. Weiter wird der weite historische Kontext des Lagers und dessen physische Spuren - wie Überreste des ,Westwalls' - beleuchtet und angeknüpft an gegenwärtige Forschungen.
    Die Ausstellung soll einen Beitrag zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus leisten sowie das weitreichende und gegenwärtig immer virulentere Thema der Transformationen von historischen Spuren verdeutlichen. 

Die Emslandlager

  •  'Lager II Aschendorfermoor'
    Diese Ausstellung thematisiert die Geschichte und Transformation des Strafgefangenenlagers II Aschendorfermoor, welches von 1935 bis 1945 als Teil der 'Emslandlager' existierte. In den letzten Kriegswochen wurde das Strafgefangenenlager II Aschendorfermoor zum Tatort eines Massenmordes, der für die Geschichte der Emslandlager einzigartig ist.
     
  •  'Kriegsgräberstätte' Dalum

    Zwischen 1933 und 1945 existierten im Emsland und in der Grafschaft Bentheim insgesamt 15 Konzentrations-, Strafgefangenen- und Kriegsgefangenenlager. Diese sogenannten Emslandlager dienten im Terrorsystem des NS-Regimes der Verfolgung und Inhaftierung von Menschen, die aus der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft ausgegrenzt werden sollten. Insgesamt waren in den Emslandlagern etwa 180.000 Menschen inhaftiert, von denen mehr als 20.000 die Haft nicht überlebten.

    Diese Ausstellung thematisiert die Geschichte der einzelnen Lager und geht zusätzlich auf jeweils bestimmte Themenschwerpunkte ein.

  •  Das Lagersystem im Emsland
    Diese Ausstellung widmet sich der Kriegsgräberstätte Dalum, bei der es sich um einen ehemaligen Lagerfriedhof sogenannten Emslandlagers ,Dalum XII' handelt. Während der NS-Zeit wurden bei Dalum auf dem Gelände eines vormaligen RAD-Lagers Gefangene verschiedener ,Emslandlager' und NS-Außerlager bestattet. Nach 1945 entstand in mehreren Etappen eine Kriegsgräberstätte, die bis heute als Ort der Trauer und des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus dient. Ziel dieser Ausstellung ist es, die Geschichte und Transformationen des Ortes bis zu seiner gegenwärtigen Ausformung sichtbar zu machen.

'Maly Trascjanec'

  •  Maly Trascjanec: Die Täter
    Der Holocaust kennt unzählige Schauplätze und Tatorte. Während manche dieser Orte im kollektiven Gedächtnis der Menschheit verankert sind, gerieten andere in Vergessenheit oder blieben gänzlich unbekannt.
    Diese Ausstellung benennt Täter, die am Vernichtungsort Maly Trascjanec gemordet haben, und dokumentiert ihr Handeln.
  •  Maly Trascjanec: Die Erinnerungskultur
    Maly Trascjanec ist ein kleines Dorf wenige Kilometer südöstlich der belarusischen Hauptstadt Minsk. In seiner Umgebung entstand nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion 1941 der größte Vernichtungsort der Shoah auf dem Besatzungsgebiet im heutigen Belarus.
    Diese Ausstellung dokumentiert Schichtungen der Erinnerungskultur und des Gedenkens in Maly Trascjanec.
     Maly Trascjanec: Transformationen eines Vernichtungsortes
  • Die folgende digitale Ausstellung begibt sich auf die Spuren des  Transformationsprozesses von Maly Trascjanec und seiner Umgebung. Sie setzt im Jahr 1941 an und verfolgt die Veränderungen bis in die Gegenwart: Vom Bau des Lagers und der Entstehung der Massengräber, zur Errichtung erster Erinnerungszeichen nach der Befreiung, bis schließlich zur Einrichtung der heute existierenden Gedenkstätte. 
  •  Weg der Erinnerung I. Die Entrechtung in Wien und Deportation in den Osten 
    Die virtuelle Ausstellung widmet sich den Wohnungen, aus denen die Wiener Jüdinnen und Juden vertrieben wurden, sowie den „Sammelwohnungen“, „Sammellagern“ und Bahnhöfen, von denen aus Deportationen stattfanden. Wichtige Fragestellungen sind dabei: Wie wurde die „Arisierung“ durchgeführt, und wie lässt sich die Perspektive der Verfolgten zeigen?
  •  Weg der Erinnerung II. Die Verfolgung und Vernichtung in Maly Trascjanec
    Diese digitale Ausstellung beschäftigt sich zunächst mit den Orten der Verfolgung und Vernichtung in Minsk und Malyj Trostenez. Anschließend werden die verschiedenen Opfergruppen thematisiert. Zum Schluss beschäftigt sich die Ausstellung mit archäologischen Funden und materiellen Spuren der Verfolgung und Ermordung. Dabei werden Fragen zur Bedeutung materieller Hinterlassenschaften sowie der Ablauf der Vernichtung und Ermordung thematisiert. 
  •  Weg der Erinnerung III. Das Gedenken in Maly Trascjanec
    Der dritte Weg der Erinnerung ist in vier Teilen aufgebaut. Der Erste beschäftigt sich mit einer für die Erinnerung an Malyj Trostenez bedeutsamen historischen Quelle: dem sogenannten „Seiler-Bericht". Für den nächsten Teil der Ausstellung wurden von Studierenden der Universität Wien Interviews mit den Nachfahren von Opfern durchgeführt. Ein weiterer Teil der Ausstellung widmet sich der Nachkriegsjustiz in Bezug auf die Verbrechen von Malyj Trostenez. Zum Schluss wird die (u.a. österreichische) Erinnerungskultur in Bezug auf Malyj Trostenez thematisiert.