Koordiniert wird die Einrichtung vom Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) wird. Er setzt sich mit migrationsbezogenen Zukunftsvorstellungen auseinander.
Wie werden solche Vorstellungen in gesellschaftlichen Debatten, in verschiedenen Praxisbereichen und in der Migrationsforschung diskutiert und Migrationszukünfte so aktiv hervorgebracht? Und wie können Migrationszukünfte in Politik, Bildung, Kultur und Wissenschaft praktisch bearbeitet und begleitend reflektiert werden?
Um Antworten auf diese Fragen zu finden, führt FuturMig die Kompetenzen herausragender niedersächsischer Forschungsinstitutionen im Bereich Migration in einem Verbund zusammen. Neben dem koordinierenden IMIS sind das Centre for Global Migration Studies (CeMig) der Georg-August-Universität Göttingen, das Zentrum für Bildungsintegration (ZIB) der Universität Hildesheim, das Leibniz-Institut für Bildungsmedien/Georg-Eckert-Institut (GEI) in Braunschweig sowie das Museum Friedland Teil des Wissenschaftsraums.
Über die nächsten fünf Jahre werden die mehr als 25 beteiligten Forschenden, Praktikerinnen und Praktiker die Relevanz und die Bedingungskontexte von migrationsbezogenen Zukunftsvorstellungen für die Produktion von gesellschaftlichen Zukunftsvorstellungen untersuchen: "Wenn wir über die Zukunft unserer Gesellschaft sprechen, können wir die Rolle der Migration nicht ausblenden. Unsere Forschung zeigt, wie die Art und Weise, wie wir Migration wahrnehmen und uns ihre Zukunft vorstellen, tiefgreifende Auswirkungen auf unser gesellschaftliches Zusammenleben hat", so Prof. Dr. Helen Schwenken, Direktorin des IMIS und Projektleiterin von FuturMig.
Durch die Auseinandersetzung mit aktuellen und vergangenen Zukunftsperspektiven und -erwartungen arbeitet FuturMig heraus, welche Rolle Migration für das gesellschaftliche Selbstverständnis spielt und wie sie gestaltet wird. Dabei werden vor allem Bildungs- und Erziehungskontexte – von vorschulischen Einrichtungen, Schulen und Hochschulen bis hin zu zivilgesellschaftlichen Initiativen, Museen und Gedenkstätten – in den Blick genommen. Ziel der standortübergreifenden Arbeit ist es, die Reflexion über die gesellschaftliche Aushandlung von Migrationszukünften von der universitären Lehre über die Lehramtsausbildung und die Lehrkräftefortbildung bis zu Lernorten der politischen und kulturellen Bildung in Niedersachsen fruchtbar zu machen. Teil dieser Arbeit ist unter anderem die Entwicklung eines Zertifikatprogramms für verschiedene Bildungsakteure, das niedersachsenweit eingeführt werden soll.
Durch das Förderprogramm "Wissenschaftsräume" stärken das Land Niedersachsen und die VolkswagenStiftung die Kooperation zwischen niedersächsischen Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Ziel der "Wissenschaftsräume" ist es, durch den Austausch verschiedener Perspektiven und Expertisen innovative Antworten auf gesellschaftliche Herausforderungen zu entwickeln. Hierfür stehen FuturMig bis Ende 2029 fast drei Millionen Euro zur Verfügung.
Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Helen Schwenken, Dr. Philipp Schäfer, Uni Osnabrück
helen.schwenken@uni-osnabrück.de
philipp.schaefer@uni-osnabrueck.de