Der Fachbereich Physik an der Universität Osnabrück kann einen neuen Erfolg verbuchen: Das Graduiertenkolleg "Nichtlinearitäten optischer Materialien" wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und vom Land Niedersachsen auch zukünftig umfangreiche Forschungsmittel erhalten. Das hat das Gutachtergremium der DFG jetzt auf seiner Herbstsitzung entschieden. Im Rahmen des Förderprogramms der Graduiertenkollegs finanziert die DFG exzellente innovative Doktorarbeiten gezielt durch Stipendien und Sachmittel. Die Promotionsthemen werden jeweils von einem Professorenteam intensiv betreut. "Das positive Votum der Gutachter bestätigt die Qualität der bisher in unserem Kolleg geleisteten wissenschaftlichen Forschung", freut sich der Physiker Prof. Dr. Klaus Betzler, der als Sprecher des Kollegs für die Geschäftsführung verantwortlich ist. Mit einem Jahresbudget von rund 400.000 Euro können ab kommenden Januar 15 Doktorandinnen und Doktoranden im Kolleg forschen und ihre Promotionsarbeiten anfertigen.
Das Graduiertenkolleg wurde 2001 eingerichtet. Bislang haben zwölf Nachwuchswissenschaftler im Rahmen des Kollegs ihre Promotionen geschrieben. Die künftigen Forschungsarbeiten zielen auf ein verbessertes Verständnis und eine Optimierung der für optische Anwendungen wichtigen Materialeigenschaften ab. "Die heutige weltweite Breitband-Kommunikation wäre ohne Datenübertragung mit optischen Technologien nicht möglich", erläutert Betzler. "Unser Ziel ist es, auch bei der Datenverarbeitung Elektronik durch Optik zu ersetzen oder beides geschickt zu kombinieren." Diese so genannte Photonik ist eines der Forschungsgebiete der Osnabrücker Physik. Als Nichtlinearitäten bezeichnet man Abweichungen in den Materialeigenschaften bei besonderer Beanspruchung. "Solche Nichtlinearitäten sind oft störend, können aber auch für neuartige Anwendungen intelligent genutzt werden", so Betzler. "Beispielsweise kann man in einigen nichtlinearen optischen Materialien einen Lichtstrahl durch einen zweiten ein- und ausschalten oder in seiner Richtung ändern. Das ist die Basis für optische Computer und für Datennetze ohne Elektronik."
Weitere Informationen:
Apl. Prof. Dr. Klaus Betzler, Universität Osnabrück,
Fachbereich Physik, Barbarastraße 7, D-49069 Osnabrück
Tel. +49 541 969 2636, Fax +49 541 969 12636,
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