Nr. 99 / 2004

Wie wandeln sich Gesellschaften infolge von Migration? - Universität Osnabrück: Graduiertenkolleg des IMIS veranstaltet Tagung

Was bedeutet Integration angesichts divergenter Migrationsprozesse? Wie wird mit Mehrsprachigkeit in sich sprachlich homogen verstehenden Nationalstaaten umgegangen? Solche Fragen stehen im Mittelpunkt eines zweitägigen Symposiums des Graduiertenkollegs »Migration im modernen Europa« im Institut für Migrationsforschung und interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück. Unter dem Titel »Grenzen der Gesellschaft« werden ab Donnerstag, 10. Juni, eine Reihe renommierter Experten erwartet.

Moderne Gesellschaften unterliegen einem raschen Wandel. Teilprozesse dieses Wandels sind internationale Migrationen, die sowohl Auslöser als auch Folgen dieser Wandlungsprozesse sein können. Gesellschaften versuchen dem entweder mit Ausschluss oder mit Eingliederung von Migranten zu begegnen. »Die verschiedenen Formen dieses Prozesses lassen sich in zwei Hauptaspekten unterscheiden: erstens, das Handeln von Migranten in den Bezugsgesellschaften, zweitens die Folgen von Migration für soziale Strukturbildungen und das Funktionieren der Aufnahmegesellschaft«, erklären Vertreter des Graduiertenkollegs. Beide Aspekte werden auf der Tagung thematisiert.

Diskutiert werden sowohl die Perspektiven von Einwanderungsgesellschaften auf Immigration als auch die von Migranten auf die Einwanderungsgesellschaften. Institutionalisierte Bereiche wie staatliche Einflussnahme auf Zuwanderung, Spracherziehung und Arbeitsmarkt, sowie Phänomene von Sprachsozialisation und –wechsel werden ebenfalls angesprochen. Darüber hinaus geht es um die Entstehung transnationaler Netzwerke und flexible Beschäftigungsformen.

Neben den Graduierten des Kollegs werden unter anderem Prof. Dr. Günter Renner vom Hessischen Verwaltungsgerichtshof Kassel, Prof. Dr. Ingrid Gogolin von der Universität Hamburg, Prof. Dr. Werner Schiffauer von der Universität Frankfurt/O. und Prof. Dr. Michael Bommes von der Universität Osnabrück referieren und diskutieren. Die Tagung findet im Hörsaal- und Verfügungszentrum der Universität Osnabrück, Kolpingstr. 7, Raum 01/EZ04 statt. Das genaue Tagungsprogramm findet sich im Internet (www.imis.uni-osnabrueck.de) unter Tagungen & Vorträge.

Weitere Informationen:
Anne Walter, Universität Osnabrück,
Institut für Migrationsforschung und Interkulturele Studien (IMIS),
Neuer Graben 19/21, D-49069 Osnabrück,
Tel. +49 541 969-4384, Fax +49 541 969-4380,
e-mail:  anwalter@uni-osnabrueck.de