Nr. 89 / 2008

»Universität Osnabrück investiert in Erfolg versprechende Forschungsschwerpunkte« - 1,5 Millionen Euro Anschubfinanzierung für Graduiertenkollegs und Forschungsprojekte – Externe Begutachtung unter dem Vorsitz des Generalsekretärs der VolkswagenSt

Qualifizierte Doktorandinnen und Doktoranden aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen wird die Universität Osnabrück künftig in zwei neuen Graduiertenkollegs fördern. Weiterhin werden zwei Forschungsschwerpunkte unterstützt. Als Anschubfinanzierung stellt die Hochschule aus ihrem Etat rund 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. »Unser Ziel ist es, die Voraussetzungen für die erfolgreiche Einwerbung neuer, extern finanzierter Graduiertenkollegs und weiterer Forschungsverbünde deutlich zu verbessern. Daher ermöglichen wir besonders aussichtsreichen Projekten eine dreijährige Arbeitsphase in Verbindung mit einer strukturierten Promotionsausbildung«, so Universitätspräsident Prof. Dr.-Ing. Claus Rollinger.

Qualifizierte Doktorandinnen und Doktoranden aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen wird die Universität Osnabrück künftig in zwei neuen Graduiertenkollegs fördern. Weiterhin werden zwei Forschungsschwerpunkte unterstützt. Als Anschubfinanzierung stellt die Hochschule aus ihrem Etat rund 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. »Unser Ziel ist es, die Voraussetzungen für die erfolgreiche Einwerbung neuer, extern finanzierter Graduiertenkollegs und weiterer Forschungsverbünde deutlich zu verbessern. Daher ermöglichen wir besonders aussichtsreichen Projekten eine dreijährige Arbeitsphase in Verbindung mit einer strukturierten Promotionsausbildung«, so Universitätspräsident Prof. Dr.-Ing. Claus Rollinger.

Alle Fachgebiete der Universität Osnabrück konnten sich an der hochschulinternen Ausschreibung beteiligen. Eine interdisziplinäre Ausrichtung sowie die Kooperation mit anderen Hochschulen sind erwünscht. Nach Begutachtung der Anträge durch eine externe Gutachtergruppe gab das Präsidium heute (4.4.) die Förderung folgender Projekte bekannt: »Zell- und Gewebedifferenzierung aus integrativer Perspektive“ (1. Platz), »Adaptivität hybrider kognitiver Systeme« (2. Platz). Den dritten Platz teilen sich die Förderprojekte »Kombinatorische Strukturen in Algebra und Topologie« und »Dynamiken der europäischen Entwicklung. Territorialität, Sprache, Bürgerschaft«.

»Ich bin beeindruckt von dem wissenschaftlichen Potential und der hohen Qualität der Anträge«, so der Generalsekretär der VolkswagenStiftung, Dr. Wilhelm Krull, der den Vorsitz der externen Gutachtergruppe übernommen hatte. »Ich wünsche der Universität Osnabrück viel Erfolg bei der Implementierung der Startförderungen und vor allem bei der Einwerbung von Drittmitteln; denn erst dann werden sich die jetzt bewilligten Mittel als Investition in die Zukunft erweisen.«

Eine wesentliche Aufgabe der Graduiertenkollegs ist die zügige, strukturierte, forschungsbezogene Qualifizierung von Doktorandinnen und Doktoranden. Die Promovierenden widmen sich einem wissenschaftlichen Schwerpunktthema und erlangen zugleich durch den Gesamtkontext des Graduiertenkollegs einen über das Fach hinausgehenden Überblick. »Die jetzt bewilligte dreijährige Förderphase hat zum Ziel, die Vernetzung unter den beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern voran zu treiben, Promotionsstudiengänge zu etablieren und Studierenden das strukturierte Promovieren mit bester Betreuung zu ermöglichen«, erläutert Prof. Dr. Beate Schücking, Vizepräsidentin für Forschung und Nachwuchsförderung, die besondere Initiative der Universität Osnabrück. »Wir erwarten, dass nach der dreijährigen Anschubfinanzierung die Projekte durch Förderprogramme der Deutschen Forschungsgemeinschaft, gegebenenfalls auch durch die Exzellenzinitiative oder Einrichtung von Sonderforschungsbereichen fortgeführt werden.«

Kurzdarstellung der Graduiertenkollegs und Forschungsschwerpunkte:

»Zell- und Gewebedifferenzierung aus integrativer Perspektive« (Sprecher: Prof. Dr. Christian Ungermann)
Zellen sind die flexiblen Grundeinheiten aller Organismen, die sich im Zuge der Differenzierung in Gewebe und Organe umformen können. Hier geht es um die Erforschung der molekularen Grundlagen, die den Differenzierungsprozessen zu Grunde liegen. In sieben Projekten wird die Fragestellung aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet: von strukturellen und zellbiologischen Aspekten, über die Aktivierung von Struktur- und redoxaktivierten Proteinen und der Analyse der Zelldifferenzierung und Zellmigration, bis zum Transport über Membranen. Das Graduiertenkolleg wird durch ein intensives Studienprogramm begleitet.

»Adaptivität hybrider kognitiver Systeme« (Sprecher: Prof. Dr. Peter Bosch)
Findet sich ein Lebewesen in einer neuen, vorher nie erlebten Situation wieder, kommt es damit meistens zurecht. Für technische Systeme gilt das heute oft nicht - ihnen fehlt die Anpassungsfähigkeit. Dabei wäre diese höchst praktisch: Ein Gerät, das sich in plausiblen Grenzen an neue Aufgaben und Bedingungen anpasst, wäre leichter zu bedienen und weniger fehleranfällig. Wie also funktioniert in der Natur die Adaptivität? Es scheint, dass die Informationsverarbeitung biologischer wie auch technischer Systeme dann adaptiv ist, wenn eine richtige Mischung aus komplexen, hoch angepassten Verarbeitungsbausteinen und schlichten, hoch variablen Prozessen am Werk ist. Was genau ist aber diese »richtige Mischung«, und wie arbeiten die hybriden, unterschiedlich strukturierten Bausteine zusammen? Das ist das Thema des Graduiertenkollegs.

»Kombinatorische Strukturen in Algebra und Topologie« (Sprecher: Prof. Dr. Winfried Bruns)
Die zentrale Forschungsidee des Kollegs verbindet Algebra und Topologie, zwei benachbarte Gebiete der reinen Mathematik. Die Algebra ist die Lehre von den Rechenoperationen im weitesten Sinn, während die Topologie Eigenschaften geometrischer Objekte untersucht, die bei stetigen Verformungen invariant bleiben.Kombinatorische Methoden haben in den vergangenen Jahrzehnten in beiden Gebieten ständig an Bedeutung gewonnen, weil sie für eine effiziente Rechnung zugänglich sind und die enorme Leistungsfähigkeit moderner Rechenanlagen nutzen können. Die eigenständige Arbeit der Doktorandinnen und Doktoranden an Forschungsprojekten wird im Kolleg durch Lehrveranstaltungen, Workshops und Tagungen unterstützt. Die bei der Arbeit erworbenen kognitiven Fähigkeiten sind für Tätigkeiten zum Beispiel in der Industrie eine ausgezeichnete Grundlage.

»Dynamiken der europäischen Entwicklung - Territorialität, Sprache, Bürgerschaft« (Sprecher: Prof. Dr. Arnulf von Scheliha)
Ziel des Graduiertenkollegs ist es, die an der Universität Osnabrück bereits vorhandenen Europa-Komponenten zu bündeln um aus verschiedenen Perspektiven die Dynamiken im europäischen Integrationsprozess umfassend zu analysieren. Dabei geht es insbesondere um die Veränderungen der nationalstaatlichen Kernelemente Territorialität, Sprache und Bürgerschaft. Das Kolleg wird inhaltlich und organisatorisch getragen von Wissenschaftlern aus den Disziplinen Geschichtswissenschaft, Literaturwissenschaft, Migrationsforschung, Politikwissenschaft, Rechtswissenschaft und Evangelische Theologie.

Weitere Informationen

Universität Osnabrück,
Dr. Utz Lederbogen,
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,
Neuer Graben / Schloss, 49069 Osnabrück,
Telefon: +49 541 969 4370; Fax +49 541 969 4570,
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