053/2025
Neuer Weg ins Lehramt

Uni begleitet Modellversuch in Baden-Württemberg

Wie können neue Zielgruppen für den Lehrerinnen- und Lehrerberuf gewonnen werden? Und welche Ausbildungswege sichern gleichzeitig Qualität, Praxisbezug und Motivation für das Berufsfeld Schule? Diesen Fragen widmet sich ein Forschungsprojekt der Uni.

Es trägt den Titel „Qualität und Wirksamkeit lehramtsbezogener Masterstudiengänge in Baden-Württemberg (QuaWiDual)“. Seit März 2025 wird die Studie über drei Jahre durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg mit insgesamt bis zu 300.000 Euro gefördert.

Zum Wintersemester 2024/2025 starteten in Baden-Württemberg im Rahmen eines Modellversuchs an drei lehrkräftebildenden Hochschulstandorten duale Masterstudiengänge für das allgemein- und berufsbildende Lehramt – speziell für Absolventinnen und Absolventen einschlägiger Fachbachelorstudiengänge ohne lehramtsbezogene Ausbildung. Sie erhalten mit diesem neuen Studienformat einen zusätzlichen, strukturierten und praxisintegrierten Weg in den Lehrerinnen- und Lehrerberuf. Nach einem viersemestrigen Masterstudium erwerben die Studierenden den Master of Education. Durch die enge Verzahnung von schulischen Praxisphasen und lehramtsbezogenen Studieninhalten, qualifizieren sie sich zudem für einen sich direkt an das Masterstudium anschließenden, auf zwölf Monate verkürzten, Vorbereitungsdienst. Ziel ist es, dem Fachkräftemangel im Bildungsbereich gezielt entgegenzuwirken – insbesondere in stark nachgefragten allgemeinbildenden MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Physik) sowie in beruflichen Fachrichtungen (Elektrotechnik, Informationstechnik).

Wissenschaftlich begleitet wird das Modellvorhaben durch das Projekt QuaWiDual, das über eine Laufzeit von drei Jahren die Einführung, Umsetzung, Qualität und Wirksamkeit der neuen dualen Studiengänge umfassend evaluiert. Im Zentrum stehen dabei nicht nur die Studienangebote selbst, sondern auch der Übergang in den verkürzten Vorbereitungsdienst und schließlich in die schulische Berufspraxis.

„Die Evaluationsstudie zeichnet sich durch einen Mixed-Method-Ansatz aus, in dem qualitative und quantitative Forschungsmethoden genutzt werden, um zentrale Aspekte wie Studienbedingungen, Studierendenmerkmale und die Kompetenzentwicklung in den Blick zu nehmen“, so Prof. Dr. Dana Bergmann vom Institut für Erziehungswissenschaft der Uni Osnabrück. Kernstück des Projekts bilden interdisziplinäre Qualitätszirkel, in denen die laufenden Ergebnisse gemeinsam mit den Universitäten, Hochschulen, Studienseminaren und schulischen Partnern reflektiert und weiterentwickelt werden. 

Mit QuaWiDual verbindet sich ein doppelter Anspruch: Einerseits soll ein innovativer Zugang in den Lehrerinnen- und Lehrerberuf ermöglicht werden, andererseits soll die Qualität der Ausbildung über alle Phasen hinweg gesichert und weiterentwickelt werden. Das Projekt setzt damit ein wichtiges Zeichen für eine zukunftsgerichtete und wissenschaftlich fundierte Lehrerinnen- und Lehrerbildung in Deutschland.

Weitere Information für die Medien:
Prof. Dr. Dana Bergmann, Universität Osnabrück
Institut für Erziehungswissenschaft
 dana.bergmann@uni-osnabrueck.de

Verwandte Nachrichten

Drei Personen stehen bei einem Stehtisch und unterhalten sich. Im Vordergrund sieht man auf dem Tisch ein kleines Schachspiel und einen Becher
© Jens Raddatz

Tag der Lehre

Beim hochschulöffentlichen Tag der Lehre am 3. Dezember präsentieren sich preisgekrönte Projektgruppen mit innovativen Lehrideen! Außerdem wird es einen Ausblick auf die weitere Entwicklung und Profilbildung von Studium und Lehre an der Uni Osnabrück geben. 

Ein Notebook mit einer Grafik und Händen davor.
© Thiyanga

Ethik und Recht kollektiver Privatheit in der Datengesellschaft

Vom Credit Scoring bis zur prädiktiven Polizeiarbeit: In vielen Bereichen werden datenbasierte Vorhersagemodelle verwendet, die  Verhaltensweisen, sowie Risiken und Profite abzuschätzen erlauben. Ein Projekt will die damit verbundenen Gefahren untersuchen.

Eine ernst dreinblickende ägyptische Königin im Profil vor einer alten Pyramide
© Yuki.JPN

Projekt untersucht antike Geschichtsdeutungen

Welche Emotionen werden Königen und Königinnen in der Zeit von Alexander dem Großen bis zu Kleopatra von antiken Geschichtsschreibern zugeschrieben? Mit dieser Frage befasst sich ab Januar 2026 das Projekt „Emotionen von Herrschenden im Hellenismus“.

© Chinnapong - stock.adobe.com

Welches Schulfach ist am unbeliebtesten?

Welche Schulfächer sind heute besonders unbeliebt – Physik, Mathe oder vielleicht Französisch? Forschende der Universität Osnabrück wollen das mit einer groß angelegten Studie herausfinden.