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Ukrainische Kinder beschulen: Uni unterstützt

Rund 400 Schülerinnen und Schüler sind in den vergangenen Wochen aus der Ukraine in die Region Osnabrück gekommen. Zumeist allein mit ihren Müttern und Geschwistern vor dem völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf ihre Heimat geflüchtet, stellt sich nun, neben vielen anderen, auch die Frage nach ihrer Beschulung. Beim Erlernen der deutschen Sprache bekommen sie und die beteiligten Schulen nun Unterstützung durch die Uni Osnabrück.

Bereits 2016 hatte sich die Universität bei der schulischen Integration von seinerzeit zumeist aus Syrien geflüchteten Schülerinnen und Schülern engagiert. So hatten Lehramtsstudierende mit einer Grundqualifikation im Bereich Deutsch als Zweitsprache den Unterricht in Sprachlernklassen in Osnabrück ehrenamtlich begleitet. 

Und auch jetzt stößt das Projekt „Sprachlernassistenz“ der Forschungsstelle Mehrsprachigkeit am Institut für Germanistik auf großes Interesse. Initiiert und geleitet wird es von Prof. Dr. Katharina Nimz, Prof. Dr. Christina Noack sowie ihren Mitarbeiterinnen. „Wir haben Anfang April damit begonnen, ehrenamtliche Germanistikstudierende zu rekrutieren. Bereits nach zwei Tagen hatten sich 80 Interessierte gemeldet, von denen sich nun ca. die Hälfte aktiv als Sprachlernassistentinnen und -assistenten für ukrainische Kinder und Jugendliche in Osnabrücker Schulen engagieren“, so Prof. Nimz. 

Bis zum Schuljahresende helfen sie den Kindern im Unterricht und unterstützen im Umfang von mindestens zwei Schulstunden die Lehrerinnen und Lehrer aller Schulformen. Dabei arbeiten sie in Tandems, um sich gegenseitig zu beraten, eigene Ideen zu entwickeln und das Erlebte zu reflektieren. „Wir freuen uns sehr, mit was für einem großen Engagement unsere Studierenden an diese rein ehrenamtliche Aufgabe herangehen“, ergänzt Prof. Noack.

Neben der fachlichen Seite bildet für die Studierenden auch der psychische Aspekt eine Frage, mit der sie sich zuvor auseinander gesetzt haben. So haben zahlreiche ukrainische Schülerinnen und Schüler vor und auf ihrer Flucht traumatische Szenen erlebt, die sich unter Umständen in ihrem Verhalten widerspiegeln. „Zu diesem Thema haben wir beispielsweise eine Expertin aus Wien eingeladen, die zu Beginn der Projektphase über wichtige Aspekte der traumasensiblen Sprachförderung informiert hat“, berichtet Prof. Dr. Nimz. 

Sollten noch mehr Schülerinnen und Schüler in die Region kommen, planen die Verantwortlichen eine Ausweitung des Projekts.