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Foto: Universität Osnabrück / Brigitte Schöning

Mit Musik Sprache lernen

Um Lehramtsstudierende auf ihre Tätigkeit als Musiklehrerinnen und Musiklehrer in einem multikulturellen Deutschland vorzubereiten, bietet das Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik der Universität Osnabrück seit einigen Monaten Seminare zur »Interkulturellen Musikpädagogik« an.  

Dabei geht es neben dem Erlangen und Erproben interkultureller Handlungskompetenz auch um die Erforschung der Sprachunterstützung durch Musik, also eines nicht primär sprachlichen  Zugangsweges. Entsprechende Projekte verwirklichen die Studierenden in Zusammenarbeit mit den Sprachlernklassen der Hauptschule Innenstadt und des Berufsschulzentrums am Westerberg.  

Dass Rhythmusspiele, Bewegung, Singen und instrumentale Begleitung äußerst positive Auswirkungen auf das Sprachlernen haben, wurde in zahlreichen Studien bereits bestätigt. Die praktische Umsetzung musikalischer Unterstützung wurde hingegen kaum an den heute vermehrt eingerichteten Sprachlernklassen durchgeführt. Dies hängt auch damit zusammen, dass Sprachlehrkräfte oftmals nicht über ein ausreichendes Maß an musikpädagogischer Kompetenz verfügen, die für ein musikbasiertes Lernen von Sprache unabdingbar ist. Um die herkömmlichen Sprachlehrmethoden durch diese besonders motivierende Herangehensweise zu bereichern, entstehen momentan Forschungsarbeiten, Bachelor- und Masterarbeiten am Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik.  

In der ersten Projektphase von Oktober 2015 bis Februar 2016 wurden zahlreiche Materialien zur musikunterstützenden Sprachförderung im Seminar fachkompetent entwickelt und in den Sprachlernklassen erprobt. Anhand der ausschließlich positiven Resonanz der Schülerinnen und Schüler zeigte sich bereits der Erfolg des Projekts.  

Die wöchentliche Tätigkeit setzt ein hohes Engagement der Musikstudierenden voraus, da sie die Planung mittragen, Materialien entwickeln, mit Schulen, Lehrerinnen und Lehrern kooperieren, musikpädagogisch sensibel und kenntnisreich agieren und die gewonnenen Erkenntnisse reflektieren und auswerten müssen. Hinzu kommt ein hohes Maß an Heterogenität und Sprachbarrieren in den Sprachlernklassen.  

Mittlerweile konnten bereits Schulaufführungen und eine Weihnachtsfeier mit musikalischen Beiträgen realisiert werden, so dass auch die Öffentlichkeitsarbeit der Schulen von der Zusammenarbeit profitierte. Ein Highlight stellte die Aufführung eines mit den Schülerinnen und Schülern geschriebenen »Klassensongs« während der Verleihung des »Deutschen Sprachdiploms der Kultusministerkonferenz (KMK)« am 14. Juni 2016 in der Osnabrücker Schlossaula dar. Der Oberbürgermeister Osnabrücks Wolfgang Griesert und Universitätspräsident Wolfgang Lücke zeigten sich erfreut über den eindrucksvollen Beitrag der Sprachschüler. Ohne die ehrenamtliche Mitarbeit der Studierenden hätte es diese Aufführungen der Sprachlernklassen und damit die gestaltende Öffnung der multikulturellen Klassen nach außen hin kaum gegeben.  

Die zweite Projektphase wird seit April 2016 teilweise von der Bürgerstiftung Osnabrück finanziell unterstützt. Die Schulkooperationen sollen auch über das kommende Wintersemester hinweg gepflegt werden, um das Projekt fortzusetzen. 

Weitere Informationen zum Projekt:

Prof. Dr. phil. Dorothee Barth

Schulbezogene Musikpädagogik

Tel.: +49 541 969-4249
Fax: +49 541 969-4775
dorothee.barth@uni-osnabrueck.de

Raum: 11/334
Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik
Neuer Graben, Schloss
49074 Osnabrück

Sprechzeiten: Mi 17–18 und nach Vereinbarung