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Bewegungskitas für japanische Kinder - gegen ausgedehnten Medienkonsum

Studierende aus Japan informierten sich an der Universität Osnabrück über das Konzept von Bewegungskindergärten

Prof. Dr. Zimmer (Mitte) und die Gäste der Doshisha Universität, Kyoto, vor dem Kindergarten Bissendorf.

Prof. Dr. Zimmer (Mitte) und die Gäste der Doshisha Universität, Kyoto, vor dem Kindergarten Bissendorf.

Im September besuchten Studierende der Doshisha Universität Kyoto, Japan, gemeinsam mit dem Gesundheit- und Sportwissenschaftler Prof. Dr. Shunishi Tazuke das Institut für Sport- und Bewegungswissenschaft der Universität Osnabrück. Neben den Studienmöglichkeiten im Fach Sport galt das besondere Interesse dem Konzept der Bewegungskindergärten, das in Deutschland vor allem durch die Forschung der renommierten Osnabrücker Sportwissenschaftlerin Prof. Dr. Renate Zimmer verbreitet worden ist. In Japan besteht großes Interesse daran, Einrichtungen der frühkindlichen Bildung als Bewegungskindergärten zu konzipieren – nicht zuletzt, um dem frühen und extensiven Medienkonsum bereits sehr junger Kinder entgegenzuwirken. Ein gemeinsames Forschungsprojekt zum Thema "Frühkindliche Bewegungserziehung" von Tazuke und Zimmer soll zu diesem Vorhaben beitragen. Es startete im März dieses Jahres.

Im Rahmen ihres Aufenthalts besuchten die japanischen Gäste auch verschiedene Kindergärten im Landkreis und der Stadt Osnabrück, die als Bewegungskitas konzipiert und vom Niedersächsischen Kultusministerium zertifiziert wurden. Auf dem Programm standen Einblicke in die besondere Raumgestaltung, die Qualifizierung der pädagogischen Fachkräfte und das pädagogische Konzept. Geplant ist ein weiterer Besuch von Kindergartenleiterinnen aus Tokio und Kyoto, die sich ebenfalls an dem japanisch-deutschen Projekt beteiligen wollen.

Bereits im Sommer 2015 besuchten Kindergartenleiterinnen aus Shanghai die CampusKita der Uni Osnabrück.

Kindergartenleiterinnen aus Shanghai besuchten im Sommer 2015 die CampusKita der Uni Osnabrück.

Der Arbeitsbereich "Sport und Erziehung" am Institut für Sport- und Bewegungswissenschaften der Uni Osnabrück befindet sich zu den Themen Bewegungskindergärten und Psychomotorik bereits seit Langem in regem fachlichem Austausch mit Universitäten und Bildungseinrichtungen  - nicht nur in Japan, sondern auch in China und Südkorea: So bestehen zum Beispiel Kooperationen mit der Zheijang Universität im chinesischen Hangzhou und mit der Ewha Womans University (EWHA) in Seoul, Korea. Bereits im Juli 2016 besuchten 16 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Südkorea das Sport-Institut. Und im Juli 2015 waren Kindergartenleiterinnen aus Shanghai, China, hier zu Gast. das Osnabrücker Sport-Institut. Zimmer, die von der Universität Osnabrück im April dieses Jahres in den Ruhestand verabschiedet wurde und weiterhin das Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe) mit Sitz in Osnabrück leitet, reiste zuletzt im März dieses Jahres in Japan und Korea. Sie besuchte dort Kindergärten in Tokio und Kyoto und diskutierte an der EWHA mit Wissenschaftlerinnen und angehenden Pädagoginnen aktuelle Themen der frühkindlichen Bildung. Im Fokus standen auch dort der Umgang mit (neuen) Medien, der Bewegungsmangel im Alltag sowie die Erwartungen von Eltern an Kindertagesstätten.

Mehr Informationen zum Thema:
Prof. Dr Renate Zimmer
Institut für Sport- und Bewegungswissenschaften
Universität Osnabrück
Jahnstraße 75
Tel.: +49 541 969 4295
renate.rzimmer@uni-osnabrueck.de