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Vernetzt: Nachwuchs der drei Theologien

1. Graduiertennachmittag der drei Theologien an der Universität Osnabrück
Tauschten sich über ihre Projekte aus: Graduierte der Evangelischen, Katholischen und Islamischen Theologie. Foto: Elena Scholz

© Universität Osnabrück / Elena Scholz

Tauschten sich über ihre Projekte aus: Graduierte der Evangelischen, Katholischen und Islamischen Theologie.

Im Oktober kamen an der Universität Osnabrück 23 Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus der Evangelischen, der Islamischen und der Katholischen Theologie zusammen, um über ihre (Promotions-)Projekte zu diskutieren. Die stärkere Vernetzung der drei Theologien – auch auf Ebene des wissenschaftlichen Nachwuchses – war  bereits im vergangenen Jahr durch eine Initiative des Zentrums für Promovierende und Postdocs (ZePrOs) und der damaligen Vizepräsidentin für Forschung und Nachwuchsförderung, Prof. Dr. May-Britt Kallenrode, angestoßen worden. In ihrem Grußwort betonte Dr. Elke Bertke vom ZePrOs die Bedeutung des Netzwerks für die Universität Osnabrück angesichts von drei Theologien an einem Standort.

Aus der Evangelischen Theologie stellte Katharina Hermes stellte ihr Promotionsprojekt "Z(w)eitzeugenschaft – Wege einer Holocaust-Education im Religionsunterricht der Grundschule" vor. Sie setzt sich darin unter anderem damit auseinander, wie mit der Diskrepanz zwischen der Lebensspanne von Zeitzeugen und dem Erinnerungsauftrag umgegangen werden kann. In ihrer Präsentation erläutert  Hermes, dass sie eine Chance darin sähe, das Erlebte trotz des Todes der Zeitzeugen durch „Zweitzeugen“ weiterzutragen. Die Primarstufe halte sie diesbezüglich für besonders wichtig, da in diesem Alter bei Schülerinnen und Schülern Vorurteile noch aufgebrochen und Verhaltensänderungen herbeigeführt werden könnten.

Ein medienethisch ausgerichtetes Promotionsprojekt präsentierte Richard Ottinger unter dem Titel "Leibliche Authentizität – Christliches Kommunikationsverständnis in medialer Lebenswirklichkeit". Ausgehend von der Beobachtung, dass sich die Kommunikation verändert, wenn diese ausschließlich in digitaler Form stattfindet, stellte er heraus, dass durch diese Zunahme an körperloser Kommunikation eine nur partielle Mitteilung des Menschen verstärkt würde. Demgegenüber sei das Potential einer authentischen Mitteilung in leiblicher Präsenz höher.

Nicht zuletzt gab Hakki Arslan Einblick in sein Projekt, das sich mit dem traditionellen Islam als neue analytische Kategorie beschäftigt. Dabei ging er auf den mittlerweile etablierten Begriff des "traditional Islam" ein: Im Rahmen seines Projektes versucht er, eine Bestimmung dieses Begriffes vorzunehmen und setzt sich dabei mit traditionellen Gelehrten und dem diskursiven Gehalt der traditionellen Methode auseinander. 

Zum Abschluss der Veranstaltung lieferte der Austausch miteinander zahlreiche Inspirationen und Anregungen rund um die weitere Vernetzung: Alle Teilnehmenden waren sich einig, sie weiter zu vertiefen.