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Dorfgemeinschaft 2.0 - Forschung auf Augenhöhe

Universität Osnabrück und weitere Verbundpartner des Projektes „Dorfgemeinschaft 2.0“ zur Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum präsentieren Exponate, Videos und Software beim ersten Niedersächsischen Forschungstag „flux“– Ausstellung bot Spitzenforschung auf Augenhöhe

Thomas Nerlinger und Rainer Büter, Gesundheitsregion EUREGIO. Foto:  Gesundheitsregion EUREGIO

Thomas Nerlinger (l.) und Rainer Büter, Gesundheitsregion EUREGIO

Der "Smart Home"-Koffer zur anschaulichen Präsentation von Hilfsmitteln wie Freisprechanlage oder Türsicherung. Foto:  Gesundheitsregion EUREGIO

"Smart Home"-Koffer

Alterssimulationsanzug.  Foto: Gesundheitsregion EUREGIO

Alterssimulationsanzug

Im Verbundprojekt "Dorfgemeinschaft 2.0" dreht sich alles um die Forschung und Entwicklung der Gesundheitsversorgung und Mobilität älterer Menschen im ländlichen Raum. Telemedizinische Versorgung, altersgerechte Mensch-Technik-Interaktion, aber auch Satellitenstützpunkte im ländlichen Raum sollen dazu beitragen, dass Bürgerinnen und Bürger auch mit zunehmenden Alter möglichst unabhängig und selbstbestimmt in ihrem gewohnten Umfeld leben können.

Am Samstag, 6. Mai, präsentierten sich als Verbundpartner die Universität Osnabrück mit Wirtschaftsinformatiker Prof. Dr. Frank Teuteberg und Pflegewissenschaftler Prof. Dr. Hartmut Remmers, die Hochschule Osnabrück mit Betriebswissenschaftler Prof. Dr. Ingmar Ickerott, Experte für Logistikmanagement, die Gesundheitsregion EUREGIO e. V. mit Geschäftsführer Thomas Nerlinger, die IT.OUT GmbH und die ENO telecom GmbH aus Nordhorn sowie die Bentheimer Eisenbahn AG mit der "Dorfgemeinschaft 2.0" beim ersten Niedersächsischen Forschungstag im Schloss Herrenhausen in Hannover. Mit dabei war außerdem der Malteser Hilfsdienst e. V. mit dem "Geeste Mobil" als assoziierter Projektpartner.

Der erste Niedersächsische Forschungstag "flux", feierlich eröffnet durch Ministerpräsident Stephan Weil, bot Spitzenforschern unter dem Leitmotiv "Dialog auf Augenhöhe, Wissenschaft zum Anfassen und Mitmachen" eine Plattform, ihre Forschung einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.

Zur Demonstration der "Dorfgemeinschaft 2.0" hatten die Wissenschaftler und Unternehmer aus der Region Osnabrück unter anderem einen "Smart Home Koffer" im Gepäck. Mit ihm lassen sich Funktionsweise und Nutzen verschiedener Produkte wie Türsicherung, Freisprechanlage, automatische Heizungsregulierung oder Lichtsteuerung anschaulich auf kleinstem Raum demonstrieren.
Als weiteres Exponat beeindruckte außerdem ein Alterssimulationsanzug die Gäste: Dabei handelt es sich um ein komplexes System, das mit simulierten Einschränkungen aus verschiedenen Gewichten, Gehördämpfern, Spezialbrillen und Handschuhen erlebbar macht, wie sich Altersveränderungen auf die Beweglichkeit, die Wahrnehmung oder die Stimmung jüngerer Personen auswirken.

"Der Andrang an unserem Stand war sehr groß. Besonders gefreut haben wir uns über den Besuch von Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljajić. Und auch unser Uni-Präsident Wolfgang Lücke und die ehemalige Vizepräsidentin May-Britt Kallenrode waren dort", resümiert Prof. Dr. Frank Teuteberg. Und fügt hinzu: "Auch Medienvertreter, zum Beispiel von dpa oder ZDF, zeigen sich sehr interessiert an dem Thema."

Überblick zum Verbundprojekt Dorfgemeinschaft 2.0

Zentrum der Dorfgemeinschaft 2.0 ist ein "Virtueller Dorfmarktplatz", auf dem Dienste in den Lebensräumen Wohnen, Mobilität, Gesundheit & Pflege, Versorgung, patientenorientiert vernetzt zugänglich gemacht werden.

Der Lebensraum Mobilität beschäftigt sich mit den unterschiedlichen Mobilitätsbedürfnissen der in der Modellregion Grafschaft Bentheim/südliches Emsland lebenden Menschen. Mögliche Lösungsansätze sind hier die Entwicklung bedarfsgerechter Apps zur Planung von Mobilität mittels ÖPNV, Kombibusse, Fahrgemeinschaften oder Taxis über die Planung von neuen Bürgerbuslinien bis zur Schaffung von Begleitservice-Angeboten.

Aktuelle technische und digitale Assistenzsysteme aus dem Bereich "AAL" (Active Assisted Living bzw. Altersgerechte Assistenzsysteme für ein selbstbestimmtes Leben) und "Smart Home" werden im Lebensraum Wohnen erforscht, entwickelt und evaluiert.

Im Bereich Gesundheit und Pflege gilt es, Kommunikations- und Informationswege für alle Beteiligten durch den Einsatz von technischen und digitalen Lösungen zu verbessern. Auch die Planung und Entwicklung von mobiler Gesundheitsversorgung sowie die Sicherstellung einer ausreichenden persönlichen Zuwendung sind Gegenstand der Betrachtung und Anpassung dieses Lebensraumes.

Im vierten Lebensraum Versorgung werden bedarfsgerechte und innovative Versorgungsmöglichkeiten mit Dingen des täglichen Lebens untersucht. Hierzu zählen sowohl Dorfläden und mobile Lieferdienste als auch digitale/technische Lösungskonzepte wie geeignete Bestellservices, die auf die besonderen Bedarfe älterer Menschen eingehen und die lokalen Bedingungen berücksichtigen.