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Christliche Lebensentwürfe in der Spätantike

2.220

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Beschreibung

Im Seminar wollen wir uns mit antiken Biographien von VertreterInnen aus drei verschiedenen Gruppen von Christen befassen. Während die frühen Christengemeinden noch im 2. Jh. relativ kleine und zumeist scharf von ihrer Umwelt abgegrenzte Gemeinschaften darstellten, avancierten sie im 4. Jh. zumindest im Westen zu den stabilsten innerstädtischen Organisationen überhaupt. Mit der Erhebung zur Staatsreligion und der Zurückdrängung paganer Kultpraxis, griff das Christentum nicht nur in immer weitere geographische Räume des Reiches aus, sondern erfasste auch immer mehr Lebensbereiche. Die auf die städtische Organisationsform gegründete Gemeindeorganisation wies den Bischöfen eine Schlüsselrolle zu, deren Prestige die Christianisierung der traditionellen Reichselite wesentlich förderte. Neben diesen weltzugewandten Vertretern der neuen Religion etablierte sich früh eine gänzlich andere Lebensform, das von Askese geprägte Mönchtum. Unter gänzlich anderen Voraussetzungen erwarben auch die Mönche, die zum Teil in ihren Lebensformen radikalsten unter den Christen, enormes Ansehen. Sie wirkten so nachhaltig auf eine neue Sozialethik sowie ein neues Machtverständnis hin, das nicht länger primär politisch konstituiert wurde, sondern von der Verehrung der heiligen Männer getragen war, deren Leben im kompletten Kontrast zu Ansehensgewinnung in der antiken Welt stand. Eine dritte Gruppe, der das Christentum neue Lebensgestaltungsmöglichkeiten eröffnete, war die der Frauen. Eine zunächst von der christlichen Basis ausgehende Askesebewegung, der sich die Kirche erst allmählich öffnete, machte es einzelnen Frauen möglich, ehelos und damit frei von Männerbestimmung zu leben.

Weitere Angaben

Ort: 15/E28
Zeiten: Mo. 16:00 - 18:00 (wöchentlich)
Erster Termin: Montag, 08.04.2024 16:00 - 18:00, Ort: 15/E28
Veranstaltungsart: Seminar (Offizielle Lehrveranstaltungen)

Studienbereiche

  • Veranstaltungen > Geschichte > Seminare
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