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Der Kaiser Marcus Aurelius

2.211

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Beschreibung

Früher wurde der Kaiser Marcus Aurelius (161-180 n. Chr.) als „Philosoph auf dem Kaiserthron“ oftmals seinem negativ bewerteten Sohn Commodus gegenübergestellt. Seitdem der Principat aber als ein „Akzeptanz-System“ (Flaig) begriffen wird, wird der althergebrachte Gegensatz von „guten“ und „schlechten“ Kaisern zunehmend durch die Aufteilung in diejenigen Principes abgelöst, welche erfolgreich vor allem mit der Schicht der Senatoren kommunizierten, und in diejenigen, welche an dieser Aufgabe scheiterten. Die Rolle der Philosophie in der Herrschaft des letzten Adoptivkaisers ist daher in jüngster Zeit neu bestimmt worden als die eines Mittels, welches es dem Kaiser in neuartiger Weise ermöglichte, mit den Senatoren und sonstigen Reichseliten zu kommunizieren (Horst 2013). Damit ist auch die Frage erneut zu stellen, inwiefern das Regierungshandeln des Marcus Aurelius tatsächlich durch den Einfluss der Stoa ein individuelles Gepräge erhalten hat, bzw. inwiefern es sich in traditionellen Bahnen bewegte. Doch auch aus anderen Gründen erscheint es lohnend, sich mit der Regierungszeit dieses Kaisers zu befassen: Dazu zählt beispielsweise das Anwachsen des militärischen Drucks insbesondere an der Donaugrenze, womit sich eines der Probleme ankündigte, welche zur Reichskrise des 3. Jahrhunderts führten, sowie die außergewöhnliche Quellenlage, welche insbesondere durch die erhaltenen Selbstzeugnisse des Kaisers und die Marc-Aurel-Säule geprägt ist.
Ziel des Proseminars ist es, anhand der Regierungszeit dieses Kaisers in das wissenschaftliche Arbeiten im Teilfach Alte Geschichte einzuführen. Bedeutende Teilaspekte sind der Umgang mit der Forschungsliteratur und den Quellen der für die Alte Geschichte wichtigsten Quellengattungen, die inhaltlichen und formalen Anforderungen einer Proseminararbeit, die Kenntnis der sog. ‚Hilfswissenschaften‘ und der zentralen Forschungsansätze, Methoden und Hilfsmittel des Fachs.
Die Teilnahme erfordert den regelmäßigen Besuch der Sitzungen, die rege Beteiligung an ihnen und die häusliche (mitunter schriftliche) Vorbereitung. Zum Erwerb eines qualifizierten Scheines ist die Mitgestaltung einer Sitzung (als Mitglied einer Arbeitsgruppe), gestützt auf eine zuvor zu erstellende und zu einem festen Termin einzureichende Diskussionsgrundlage, sowie die Anfertigung einer wissenschaftlichen Hausarbeit erforderlich. Zur Vorbereitung auf das Proseminar wird dringend empfohlen, sich anhand der angegebenen, einführenden Literatur einen Kenntnisstand über das Thema zu verschaffen.

Weitere Angaben

Ort: 15/134
Zeiten: Mi. 09:00 - 12:00 (wöchentlich)
Erster Termin: Mittwoch, 15.10.2014 09:00 - 12:00, Ort: 15/134
Veranstaltungsart: Proseminar (Offizielle Lehrveranstaltungen)

Studienbereiche

  • Veranstaltungen > Geschichte > Proseminare
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