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Kaiser Tiberius: „der Traurigste unter den Menschen“?

2.209

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Beschreibung

Tiberius erscheint uns heute als rätselhafte Gestalt. Entgegen dem Loblied des Geschichtsschreibers Velleius Paterculus, stellen Sueton, Tacitus und Cassius Dio den Kaiser als heimtückischen Diktator dar. Mürrisch und menschenscheu wird er beschrieben. Nur weil nacheinander alle möglichen Kandidaten des Augustus verstorben seien, habe dieser seinen Stiefsohn Tiberius schließlich zum Nachfolger designiert. Tiberius‘ Regierung wird von Tacitus ins Schlimmste verzeichnet. Orgien und sexuelle Ausschweifungen werden ihm nachgesagt. Zuerst soll seine Mutter Livia ihn stark gelenkt und beeinflusst haben, dann habe er seine Regierungspflichten ganz vernachlässigt, sich auf die Insel Capri zurückgezogen und die Staatsgeschäfte seinem Prätorianerpräfekten Seian überlassen, der nach und nach die Familie des Tiberius ausgeschaltet habe. Die Analyse und Interpretation der Quellen, v. a. der Kaiserbiographie des Sueton und der Geschichtsschreibung des Velleius Paterculus und des Tacitus, sollen im Zentrum des Proseminars stehen. Dabei sind die unterschiedlichen Darstellungen zur Nachfolgeregelung des Augustus und zur Regierungszeit des Tiberius im Hinblick auf die Intention der antiken Autoren zu diskutieren. Auf diese Weise sind die bestehenden Narrative zur Herrschaft des zweiten princeps sowie seine Charakterisierung kritisch zu hinterfragen. Gleichzeitig sollen so die grund¬¬legenden Arbeits¬tech¬niken der Alten Geschichte erlernt werden.
Anforderungen: aktive Mitarbeit, Sitzungsgestaltung, Hausarbeit

Die Teilnehmerzahl wird auf maximal 35 begrenzt.

Weitere Angaben

Ort: 11/215
Zeiten: Mo. 13:00 - 16:00 (wöchentlich)
Erster Termin: Montag, 23.10.2017 13:00 - 16:00, Ort: 11/215
Veranstaltungsart: Proseminar (Offizielle Lehrveranstaltungen)

Studienbereiche

  • Veranstaltungen > Geschichte > Proseminare
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